Schlagwort-Archive: Abriss

Erweiterte Neuauflage „Verbietet das Bauen!“ erschienen – Blick ins Buch

Stapel Bücher

Beachten Sie das neue Paperback-Format und den neuen Untertitel.

Fünf Jahre nach Erscheinen der Erstauflage von „Verbietet das Bauen!“ sind die Exemplare seit einigen Monaten restlos ausverkauft; vielen Dank an alle, die dabei geholfen haben! Und vielen Dank an alle, die beim Crowdfunding geholfen haben! Nun ist im oekom Verlag die Neuauflage erschienen: um 32 Seiten erweitert, aktualisiert, als Paperback.

Wer neugierig ist, findet einen Beitrag zu den neuen Inhalten hier auf dem Blog und im Folgenden eine Reihe von Fotos zu den wichtigsten Neuheiten.

Blick ins Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis der Neuauflage zeigt das neue Eingangskapitel und Begriffe wie Bauscham und Bauüberfluss. Komplett neu ist Kapitel 4 „Bauverbot konkret“ mit einem Vorschlag, wie über den Umweg des Flächenverbrauchs das Bauen verbindlich begrenzt werden könnte.

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Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“: Jan Brandt, Schriftsteller, „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“

Ein Roman zu Mietenwahnsinn und Eigenbedarfskündigung, als Doppelbuch zusammen mit einem Roman zum Abriss des alten Familienhofes – das ist „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“, zwei Romane in einem und zugleich zwei Sachbücher. Über die Sache spricht Daniel Fuhrhop mit dem Autor Jan Brandt:

Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Jan Brandt

Überblick aller Gespräche des Podcasts „Wahrheit beginnt zu zweit“ in der Blogroll

Um Mietenwahnsinn und Enteignungsdebatte geht es auch im überarbeiteten dritten Kapitel von „Verbietet das Bauen!“ in der Neuauflage, für die jetzt ein Crowdfunding läuft.

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Buchcover Weiterlesen

Sie wollen eine neue Stadt: Neubaupläne in Hamburg Oberbillwerder, im Nordwesten Frankfurts und anderswo vor dem Bürgerentscheid zu Freiburg-Dietenbach

Foto Oberbillwerder

Auf diesen Wiesen in Hamburg Oberbillwerder soll ein kompletter neuer Stadtteil gebaut werden.

Zum dritten Mal seit Erscheinen von „Verbietet das Bauen!“ 2015 komme ich zu einem Vortrag nach Freiburg, doch diesmal ist etwas anders – ging es beim letzten Mal noch um die Rettung des Mooswalds, in einer Veranstaltung mit über hundert aufgebrachten Menschen, von denen über zwanzig ihrem Ärger Luft machten, spielen die aktuellen Neubaupläne in einer anderen Dimension: Ein völlig neuer Stadtteil mit etwa 6.000 Wohnungen für 15.000 Menschen ist geplant. Er gehört zu mehreren aktuellen Planungen auf der „grünen Wiese“ vor den Städten wie Hamburg Oberbillwerder oder Frankfurts Nordwesten (siehe Liste mit den 10 größten Neubauprojekten unten), gigantische Neubaupläne, wie wir sie seit den 1960er und 1970er Jahren nicht erlebt haben. Weiterlesen

Diskussion zur Bauwerkhalle

Bauwerkhalle Foto

Die früher vom Unternehmen Mohrmann genutzte Halle wird heute vom Bauwerk-Verein und anderen für Vorträge und Ausstellungen genutzt, aber nur im Sommer, denn sie ist nicht geheizt. Ganz rechts im Bild die Exerzierhalle, ein Standort des Oldenburgischen Staatstheaters. Foto: Daniel Fuhrhop.

Wie soll die alte Bauwerkhalle in Oldenburg zukünftig genutzt werden – vom Bauwerk-Verein für Vorträge und Ausstellungen, von den Gemeinnützigen Werkstätten für ein Restaurant oder vom Filmfest-Büro? Daniel Fuhrhop nimmt an einer Diskussion beim lokalen Fernsehsender Oldenburg eins teil – im Livestream wurde die Sendung am Freitag 15.12 mittags gesendet.

Hintergrundinfos finden Sie im aktuellen Bericht der Nordwest-Zeitung.

Kein Abriss am Marktplatz: Oldenburg stoppt Neubaupläne

Foto Marktplatz Oldenburg

Cafés laden zum Sitzen, Trinken und Plauschen ein am Oldenburger Marktplatz. Ganz links das Rathaus, daneben der Eingang zur Pistolengasse. Alle Fotos: Daniel Fuhrhop.

Ein halber Häuserblock sollte verschwinden, doch die Oldenburger protestierten laut: Zu monoton wirkte der Entwurf für den massiven Neubau direkt am Marktplatz. Nun machten die Investoren einen Rückzieher, und die vorhandenen Häuser der 1970er Jahre bekommen eine Chance auf ein weiteres Leben und eine Modernisierung. Sie sind vielleicht nicht die schönsten am Platz, doch muss man sie deshalb nicht gleich abreißen – neue und nicht verspiegelte Fenster würden schon helfen.

Verhindert wurde damit außerdem eine neue Verkaufsfläche von 5.000 Quadratmetern, das sind so viel wie das örtliche C & A Modehaus und der Saturn-Medienmarkt zusammen! Wie sehr bereits durch das neue Shopping-Center der lokale Handel gestört wird, stand Weiterlesen

Mein erstes Stadtwandel-Heft: „Wohnwege“ Neuelandstraße Bremerhaven

Cover Stadtwandel-Heft

Das Titelbild zeigt den Blick auf die Wohnwege und ihre schützende Glashaut, die Heftrückseite zeigt, wie weit sie von der Fassade abgerückt sind. Die Fotos des Projekts stammen von Bernd Perlbach.

Der Titel dieses Beitrags mag diejenigen verwundern, die meine Zeit als Architekturverleger kennen. Und es stimmt doch: Nach über zweihundert Publikationen des Stadtwandel Verlags von der Gründung 1998 bis zum Verkauf 2013 habe ich nun erstmals selbst einen Text für ein Heft geschrieben. Es erscheint in der Reihe „Stadt im Wandel“ im gleichen Verlag wie die anderen, nur dass er seit 2013 zur Verlagsgruppe Schnell + Steiner gehört. Das Projekt gefiel mir so außerordentlich gut, dass ich mich ihm persönlich widmen wollte – ein Umbau von Nachkriegsbauten in der Neuelandstraße in Bremerhaven, betitelt „Wohnwege für neue Nachbarschaft“.

Aufmerksame Leser erinnern sich an ein andere Projekte der Städtischen Wohnungsgesellschaft Stäwog Bremerhaven, die im Buch „Verbietet das Bauen!“ in Kapitel 6 geschildert werden: Die Weiterlesen

Bürgerentscheid zur Erbasiedlung Erlangen

Screenshot BI Erbasiedlung

Webseite der Bürgerinitiative für den erhalt der Erbasiedlung.

Sanierung lohnt nicht! Sanierte Altbauten würden bis zu 14 Euro den Quadratmeter kosten! Reißt den alten Kram ab! Das sind Argumente der Abrissbefürworter, die in Erlangen acht Häuser der Erbasiedlung beseitigen möchten, die als Werkswohnungen Anfang des vorigen Jahrhunderts entstanden. Für ihre Häuser kämpfen dagegen Bewohner und andere in einer Bürgerinitiative, die zumindest eines schon erreicht hat: Die Bürger in Erlangen dürfen abstimmen, und zwar am Sonntag, den 7. Mai 2017.

Zuvor hatte der Protest bereits einen anderen Erfolg: Die Weiterlesen

Gegen Abriss in München

Flyer Sailerstraße

Ausschnitt eines Flyers der Münchner Altstadtfreunde zum drohenden Abriss.

Wenn Häuser zwar unbestreitbar einen historischen Wert haben, aber nicht denkmalgeschützt sind, kann es manchmal schnell gehen – das droht jetzt in der Münchner Sailerstraße. Die Altstadtfreunde München engagieren sich gegen den drohenden Abriss mit einer Petition an den bayrischen Landtag und mit vielen Briefen und Gesprächen mit Denkmalpflegern, doch derzeit sieht es nicht gut aus. Mehr dazu bei den Altstadtfreunden in diesem Bericht, in der Abendzeitung und aktuell unter anderem in der Süddeutschen Zeitung.
Das Bild oben ist ein Ausschnitt eines Flyers, hier kommt er komplett: Weiterlesen

Grundstück in Potsdam zu verkaufen, Abriss vorausgesetzt

FH Potsdam und Landtag

Soll abgerissen werden: Nein, nicht der historisierende Landtag links, sondern die Fachhochschule rechts im Bild.

Sind Sie interessiert an der zentralsten Lage von Potsdam? Dann können Sie sich jetzt für ein Baugrundstück bewerben. Aber huch: da steht ja schon etwas! Eine Fachhochschule. Soll aber weg, soll abgerissen werden. Und dann steht da der Staudenhof mit über 180 Wohnungen. Einfache Wohnungen für wenig Geld, das erinnert an den Ruf nach „bezahlbarem Wohnraum“, der überall erklingt. Der gilt aber nicht für den Staudenhof. Zugegeben, die Stadt achtet bei den Bewerbungen für die zukünftigen Neubauten auf das beste Konzept, wie zum Beispiel die Immobilien Zeitung beschreibt. Es fällt aber auf, dass für diese Weiterlesen

Fotos zu „Verbietet das Bauen!“

EZB Frankfurt

Lange hatten der Verlag und ich diskutiert und schließlich doch keine Fotos ins Buch gebracht, was die üblichen Gründe hatte (Umfang, Kosten), aber auch der Phantasie der Leserinnen freien Lauf lassen sollte. Hier nun aber einige Fotos zu verschiedenen Themen und Beispielen des Buches Verbietet das Bauen!, aus aktuellem Anlass – auf meiner Webseite gibt es ab sofort mehrere Seiten mit einer Auswahl meiner Fotos, die nach und nach erweitert wird.
Zum Auftakt also Fotos rund um das Bauverbot-Buch, darunter skandalträchtige Neubauten wie die oben abgebildete Europäische Zentralbank (Kosten 1,3 Miliarden Euro, siehe Tabelle Seite 14), sowie der nochmal deutlich teurere Weiterlesen

Teures „Sparen“ beim Prestigeprojekt

Neue Messehalle Oldenburg

Die neue Halle der Weser-Ems-Messe in Oldenburg mag man schick finden, aber Geld spart sie nicht.

„Wenn sich ein guter Freund von Ihnen für 30.000 Euro ein nagelneues Auto kauft und behauptet, dabei spare er sogar Geld, weil der neue Wagen im Jahr 300 Euro weniger koste, dann schmunzeln Sie vielleicht nachsichtig, denn das Auto wird wohl kaum hundert Jahre halten.“ So beginnt 2011 ein Artikel von mir über den geplanten Neubau einer Messehalle in Oldenburg, auf den der Text diese Zahlen dann überträgt – aber um den Faktor 1.000 höher, denn über 30 Millionen Euro kostete die Halle dann tatsächlich, und im Gegenzug sollte der städtische Zuschuss um mehr als 300.000 Euro im Jahr sinken…
… aber: Überraschung, während der Prestigebau steht, klappte es mit dem Sparen doch nicht. Die heutige Nord-West-Zeitung berichtet stattdessen, dass 2015 sogar knapp eine Million mehr als geplant an die Messegesellschaft fließen sollen. Deren Geschäft wäre ohne hohe Zuschüsse ohnehin undenkbar, denn Weiterlesen

Abriss für den Parkplatz

ehemaliges Hotel frontal

Das einstige Hotel Steuding am Bahnhof Diepholz steht leer, doch zwei Investoren wollten es sanieren und neu nutzen – aber die Stadt hätte hier lieber einen Parkplatz.

Man soll mit abgedroschenen Wörtern wie „Provinzposse“ vorsichtig umgehen, aber in diesem Fall scheint der Begriff zutreffend und ist noch freundlich gewählt: Ein ehemaliges Hotel direkt beim Bahnhof von Diepholz in Niedersachsen soll abgerissen werden, nicht etwa, um einem Neubau Platz zu machen, sondern für einen Parkplatz. Und das, obwohl es bereits konkrete Kaufinteressenten gab, die das Haus kaufen und renovieren wollten. Und obwohl das Haus Weiterlesen

Statt Neubau in Weimar: Bauhaus-Museum in den Eiermann-Bau Apolda!

Foto Eiermann Bau Apolda

Im Eiermann-Bau in Apolda gab es die Leergut Konferenz der Internationalen Bauausstellung Thüringen IBA – doch was kommt jetzt? (Foto: Thomas Müller)

Der Countdown läuft, denn am 22. August erscheint das neue Buch Willkommensstadt, zu dem es in Kürze mehr Informationen gibt und jetzt schon einige hier. Doch zuvor ein kurzer Rückblick auf die letzten Termine vor meiner Sommerpause und nach der erfreulichen Preisverleihung am 25. Juni für den Text zum Willkommensdorf, siehe hier.

Da ging es am 1. Juli zur Leergutkonferenz der IBA Thüringen mit vielen interessanten Vorträgen rund um Leerstand, und am Rande der Konferenz entstand eine Idee: Denn während man im von Leerstand geplagten Apolda mühsam nach Ideen für alte Häuser sucht, und während der wunderschöne Eiermann-Bau, Ort der Tagung (siehe Bild oben), seit vielen Jahren neue Nutzer sucht, wird gerade mal zehn Bahnminuten entfernt in Weimar einer von gleich drei Museums-Neubauten für das Bauhaus Weiterlesen

Nürnberger Bauwut

Aus Anlass von zwei Buchvorstellungen in Nürnberg (Termine unten) ein Film zum aktuellen Neubau dort sowie dazu, wie dieser Altbauten schadet.

Termine in Nürnberg:
Dienstag, 07. Juni, 19.00 Uhr Vortrag und Diskussion zu „Verbietet das Bauen!“, zu Abriss, Neubau und anderen Möglichkeiten, sowie am Di 27. September (mit Schwerpunkt auf Wohnen und Flüchtlingen), alles weitere auf hier meiner Webseite.

Die Teekasse des Filmschaffenden finden Sie hier. Danke!

FOC-Irrsinn in Düsseldorf-Nord

Ausschnitt Ortsschild Düsseldorf-Nord

Der Pfeil geht nach oben, in die Luft, die hoffentlich gut ist.

Ist denn schon Karneval am Rhein? Dessen letzte Tage sind die tollsten, und so geht es auch in Duisburg wild zu, wo (noch) ein Factory Outlet Center (FOC) geplant wird. Mit „Irrsinn“ ist diesmal aber nicht gemeint, was ohnehin schon irrwitzig ist: der drohende Abriss von um die 300 Wohnungen in der Zinkhüttensiedlung des Architekten Max Taut für ein FOC – er passt leider zur bereits vollendeten Zerstörung von über hundert Häusern (!) in Duisburg-Bruckhausen für einen „Grüngürtel“. Dort vernichten Abrissbagger ein Stadtviertel, andernorts suchen wir dringend Platz für Flüchtlinge, auf diesen Zusammenhang machte unlängst Dankwart Guratzsch in der Tageszeitung Die Welt aufmerksam. Aber zusätzlich zu diesem ganz normalen Wahnsinn überraschten nun Pläne, die in ihrer Abgedrehtheit nur ein Zeichen dafür sein können, dass die tollen Tage der FOC-Planung in Duisburg ihrem Höhepunkt und zugleich ihrem Ende entgegengehen: Da sich neben dem geplanten Ort des Factory Outlet Centers eine Metall- und Chemiefabrik der Grillo-Werke AG befindet, hatten Planer und Politiker die Frage zu beantworten, was denn bei einem Störfall geschehe, wenn giftige Gase entweichen. Eine Antwort des Investors, von der CDU-Stadtrat Rainer Enzweiler berichtete: Weiterlesen

Zum Beispiel Oldenburg

Bahnhof Oldenburg

Im Vordergrund drohen Neubauten die Freifläche am Oldenburger Bahnhof zu ersetzen, doch das dreischiffige Hallendach in Bildmitte wird man ohnehin bald nicht mehr sehen – es soll abgerissen werden.

Das Leben in einer kleinen Großstadt zeigt wie in einem Brennglas, was in einer Metropole womöglich außer Acht gerät: Beispiele für Abriss und Leerstand, Bauwut und Zersiedelung. Aus Anlass der Buchvorstellung am 16.9. in Oldenburg hier ein kurzer Blick auf manche Themen der Stadt, zum Beispiel vom gestrigen „Tag des Denkmals“. Bei diesem konnten die Oldenburger Abschied nehmen von der historischen Cäcilienbrücke, einer denkmalgeschützten Hubbrücke von 1927, die abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Tagesaktuell auch das obige Bild mit dem womöglich einzigen Hallendach eines niedersächsischen Bahnhofes, in den die Bahn für den 20. September zur Feier des hundertsten Geburtstages einlädt – erneut Gelegenheit zum Abschied nehmen, denn Weiterlesen

Schiefes Deutschland

Grafik Bevölkerungsentwicklung.

Die rötlichen Farben zeigen, wo die Einwohnerzahl von 1990 bis 2012 gestiegen ist (linke Grafik) oder voraussichtlich bis 2035 steigen wird, blau gefärbt sind schrumpfende Regionen. Quelle: BBSR Bonn 2014.

Die Städte und Regionen entwickeln sich hierzulande so ungleich, dass eine Karte mit den Höhen und Tiefen dieser Entwicklung ein zerklüftetes Land zeigen würde, ein Land mit Gefällen zwischen Boomtowns und Schrumpfstädten. Gleich drei ganz ähnliche Karten wandern in diesen Tagen durch die Medien und machen drei Studien anschaulich, die eines gemeinsam haben: Sie zeigen die Dramatik der regionalen Ungleichheit in Deutschland – und mancher zieht daraus merkwürdige Schlüsse.
Wie sich die Zahl der Einwohner in deutschen Städten und Kreisen entwickeln wird, diese Vorhersage bildet die Grundlage auch für die Entwicklung beim Bauen. Schauen wir also auf das Rosa und Blau der obigen Abbildung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und sehen als Ergebnis von deren Untersuchungen: „Die Unterschiede zwischen Stadt und Land vergrößern sich“, wie das BBSR selbst titelt.  Extremer formuliert: „Das platte Land droht zu veröden“, wie die Immobilien Zeitung schreibt. Und was folgt daraus? Weiterlesen

Südzentrale wird abgerissen

Südzentrale Wilhelmshaven

So imposant zeigte sich der Kraftwerksbau der Südzentrale Wilhelmshaven noch Ende Mai.

In zehn Tagen erscheint das Buch Verbietet das Bauen!, doch leider wurde es in einem Fall bereits von der traurigen Wirklichkeit überholt, denn die Südzentrale Wilhelmshaven kommt nicht etwa im Kapitel 5 („Verbietet den Abriss!“) vor, sondern dient auf Seite 90 als Einleitung zum Abschnitt „Leerstand hat viele Gesichter“. Dort heißt es:
„…wenn man näher kommt, erblickt man kaputtes Glas und überwucherte Mauern. Mehr als hundert Jahre steht das Werk schon dort, doch in den letzten zwanzig Jahren ging es ihm schlecht – seit 1993 lassen es die Eigentümer leerstehen und verfallen. Jetzt behaupten sie, eine Sanierung rechne sich nicht, und drohen mit Abriss.“
Über den drohenden Abriss konnte man auch schon auf diesem Blog lesen, und über die Bemühungen eines Vereins zur Rettung, doch in diesen Tagen nun fällt die Südzentrale, nachzulesen zum Beispiel auf moderne regional und mit Abrissbildern beim ndr.

Glückwunsch nach Würzburg!

Screenshot Stadt Würzburg.

Screenshot des Ergebnisses von der Webseite der Stadt Würzburg.

Die Wahlbeteiligung war niedrig, die zur Abstimmung gestellten Fragen verwirrend, aber das Ergebnis erfreulich: die Mozartschule (MOZ) Würzburg soll nach dem Willen von rund zehntausend abstimmenden Würzburgerinnen und Würzburgern erhalten bleiben, und nicht einem Baukomplex mit 4.500 Quadratmetern Verkaufsfläche plus Hotels und mehr weichen. Die Details stehen hier (der Vorbericht auf diesem Blog hier) – Glückwunsch an das standhafte Würzburg!

„Bayerns Bruchbuden“ abreißen?

Süddeutsche Artikel Bruchbuden

Hinweis auf einen sehr lesenswerten Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“ zum Leerstand in Bayern, speziell in den fränkischen Randregionen: Der Freistaat Bayern sei inzwischen der größte Besitzer von Immobilien in manchen Gemeinden, berichtet Katja Auer, weil er alte Häuser erbt. Bürgermeister forderten nun, die Häuser abzureißen, oder besser gesagt Weiterlesen

Verbietet den Abriss

Könnte dieser Blog auch „Verbietet den Abriss“ heißen? Es gibt Fälle, in denen abzureißen sinnvoll erscheint – aber man muss sich fragen, wie es dazu kommt und was der Abriss dann bedeutet. Mehr dazu jetzt im Film:

Einen Zwei-Minuten-Film zu verschiedenen Abrissplänen in Oldenburg gibt es hier.

Die kreative Leistung hier honorieren. Danke!

Stadtwandel in München

Flugblatt München

Diese Bilder kursierten unlängst in einer Flugschrift in München.

Dieses Flugblatt aus München zeigt ein Haus an der Schleißheimerstraße (unten links), das über ein Jahr leerstand (unten rechts) und das die Eigentümer schließlich abrissen, um jenem Neubau Platz zu machen, den man in Bildmitte auf der Bautafel sieht.

Stadtwandel 1975 – 2015: Jubiläum für den Denkmalschutz

Museum für Völkerkunde Hamburg

Das Hamburger Museum für Völkerkunde, ein Bau des Architekten Albert Erbe von 1912, steht unter Denkmalschutz.

Zum Beginn des neuen Jahres könnte man auf das vergangene Jahr zurückblicken, doch das gab es auf „Verbietet das Bauen“ bereits vor kurzem zum ersten Geburtstag des Blogs – hinzuzufügen wäre, dass sich die Zahl der Seitenaufrufe von knapp viertausend im Januar auf vierzehntausend im Dezember steigerte. Zu Beginn des Jahres 2015 kann man also stattdessen gleich vier Jahrzehnte zurückblicken und ein Jubiläum würdigen: Zum vierzigsten mal jährt sich das Europäische Denkmalschutzjahr 1975. Einerseits ein Grund zum Feiern, denn mit diesem Ereignis verbindet man im Allgemeinen eine große Wende im Denken, eine Abkehr von Kahlschlagsanierung und eine Hinwendung zur Wertschätzung des bereits Gebauten. Unter anderem blieben uns von 1975 bessere Gesetze zum Schutz von Denkmälern und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz.

Andererseits kann man sich fragen, wie nachhaltig diese Wende zum Denkmalschutz wirklich war: Vierzig Jahre später erleben wir wieder Kahlschlag-„Sanierung“ Weiterlesen

Kunst der Bausünde

Bild Köln Domplatte

Kölner Domplatte – dieses und alle weiteren Bilder dieses Beitrags: Turit Fröbe, aus: Die Kunst der Bausünde.

Passend zur aktuellen Geschenksuche ein Hinweis auf ein Buch (oder alternativ einen Kalender): „Die Kunst der Bausünde“ überzeugt natürlich vor allem durch seine Bilder. Doch sehr empfehlenswert sind auch die Texte, in denen Turit Fröbe den Begriff der „Bausünde“ diskutiert. Neben der spielerischen Einordnung der Bausünden in verschiedene Typen passt es gut zur Ausrichtung dieses Blogs, dass sie nicht zum Abriss auffordert, sondern im Gegenteil dazu anregt, auch bei skurrilen Bauten genau hinzusehen: Manches, „was landläufig als Bausünde bezeichnet wird, ist nur Weiterlesen

Kein Abfall am Ostwall

Fenster ex Museum am Ostwall

Geheimnisvoll leuchtete das Museum am Ostwall neulich bei den „Favoriten 2014“, als das Team von Goldengrün hinter diesem Fenster eine Bar betrieb.

Wer bei der Architektur-Biennale in Venedig den Beitrag von Muck Petzet verpasste, bekommt nun eine zweite Chance: Die Ausstellung „Reduce, Reuse, Recycle“ macht Station im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund. Nach den Prinzipien der Abfallwirtschaft ordnete Muck Petzet die Möglichkeiten, mit alten Häusern umzugehen, indem man weniger baut, Altbauten wiedernutzt oder notfalls zumindest ihre Materialien erneut nutzt. Darum ging es auch im ersten Gespräch der Reihe „Wahrheit beginnt zu zweit“ mit Muck Petzet auf diesem Blog.

Später dann gab es in der Reihe ein Gespräch mit Tim Rieniets, dessen Landesinitiative Stadtbaukultur NRW nun die Ausstellung veranstaltet. Und der Ort bildet zugleich einen neuen Punkt der erweiterten Ausstellung, denn über den Abriss des ehemaligen Museum wird seit langem diskutiert, wie unter anderem hier berichtet. Hoffen wir, dass die Rettung endgültig ist, wofür sich eine Bürgerinitiative einsetzt – und auf Wiedersehen in Dortmund vom 5. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015.

Bauverbot-Notizen: Abriss, Leerstand, Umbau

Holznagel Magazinseiten

Einige Artikel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Holznagel“ der IG Bauernhaus.

Neulich kam an dieser Stelle ein Hinweis auf die Diskussion zu „Verbietet das Bauen“ bei der Interessengemeinschaft Bauernhaus IGB . Dazu war online ein Gespräch  zu lesen, und jetzt erschien es gedruckt in der IG-Zeitschrift Holznagel in der aktuellen Ausgabe. Wenn man durch diese blättert, fallen gleich mehrfach Themen auf, die ähnlich auch hier stehen könnten: Ein Betrag zum drohenden Abriss der Neuen Mensa Dresden, einem Bau der Ost-Moderne von Weiterlesen

Handel, Denkmalschutz und kein Abriss

Flyer Jahrestagung

Um mit dem Abendprogramm zu beginnen: am kommenden Mittwoch besuche ich das Theaterfestival Favoriten 2014 in Dortmund. Der Ort ist ungewöhnlich, war in Abrissgefahr und ist nun scheinbar gerettet: das ehemalige Museum am Ostwall. An dieser Stelle ging es schon einmal um den drohenden Abriss des Hauses, das nicht mehr dem Museum dient, und zwar im Gespräch mit Tim Rieniets von der Landesinitiative Stadtbaukultur NRW. Nun also scheint der Bau gerettet, wie zum Beispiel bei den Ruhrbaronen zu lesen ist. Nicht jeder findet das gut, wenn man mal die Kommentare unter diesem Artikel liest. Die Bürgerinitiative zur Rettung des Hauses aber gelangt hoffentlich bald ans Ziel, meinen herzlichen Glückwunsch dazu. Sie wird nun zum Verein.

Den Anlass zur Dortmund-Fahrt bietet die „Jahrestagung städtebauliche Denkmalpflege“, diesmal mit dem Thema „König Kunde – Handel in der Stadt„. Es geht darum, was Handel und Stadt Weiterlesen