Was tun mit verödenden Dörfern, aus denen die jungen Leute weggezogen sind und nur noch die Alten blieben, während Läden schließen und Häuser verfallen? Ideen für solche Orte, für schrumpfende Regionen und ihre Häuser, präsentierte Daniel Fuhrhop in einem Text zum „Willkommensdorf – wo Flüchtlinge wohnen und das Dorf lebendig wird“; und dieser Essay erhielt am 25. Juni den 1. Platz beim IREBS-Ideenpreis 2016 „Immobilien für die alternde Gesellschaft“. Bilder und Informationen zum Preis und zur Preisverleihung gibt es in einem Beitrag auf der Webseite von Daniel Fuhrhop, doch hier auf dem Blog soll es um die Ideen des Textes gehen – und um ein neues Buch zur „Willkommensstadt“, das am 22. August erscheinen wird.
Der prämierte Text schildert ein „Willkommensdorf“, in dem ein Programm zur Wiederbelebung durchgeführt wird: Gleichzeitig werden viele Menschen in das Dorf geholt mithilfe von Ideen, die es bereits gibt – Flüchtlinge kommen dorthin, Existenzgründer, Touristen (in ein „verstreutes Hotel“) und Probewohner (nach dem Vorbild des Probewohnens in Görlitz) sowie hundert Kreative für ein Jahr (mit einem Hundert-Stipendien-Programm).
All diese Gruppen wirken zusammen und es ergibt sich eine Dynamik, die das ganze Dorf erfasst. Dazu kommt ein Umbauprogramm für die Häuser, zum Beispiel mit „Jung kauft Alt“ sowie mit Kümmerern, das sind ältere Bewohner, die sich um je einen Flüchtling oder eine Familie kümmern. Das Ziel all dieser Maßnahmen ist es, das das Dorf (oder die kleine Stadt) wieder attraktiv, spannend, cool wird. „Der Essay zeigt eindrucksvoll, dass Integration mehr ist als ein paar immobilienwirtschaftliche Umbauten oder Geld für Deutschkurse. Es ist ein umfassendes und vielschichtiges Geflecht aus monetären, baulichen, vor allem aber aus persönlichen Leistungen“, sagt Jury-Mitglied Prof. Dr. Tobias Just, Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Leiter der Irebs Immobilienakademie.
Der Text zum „Willkommensdorf“ wird demnächst auch hier zu lesen sein. Die vielen einzelnen Ideen, aus denen sich das Wiederbelebungsprogramm zusammensetzt, stammen aus zwei Quellen: Aus den „50 Werkzeugen, die Neubau überflüssig machen“ des Buches „Verbietet das Bauen!“ von Daniel Fuhrhop – denn dem provokativen Titel zum Trotz enthält es etwa zur Hälfte Ideen, Beispiele und Anregungen dafür, unsere Häuser anders und besser zu nutzen. Kurz nach Erscheinen des Buches im August 2015 begann der rasante Zuzug vieler Flüchtlinge, doch in dem Bauverbot-Buch war davon quasi noch nicht die Rede. Immer wieder wurde jedoch die Frage gestellt, ob dessen Thesen nun hinfällig seien, und ob es noch ausreiche, auf Ideen für alte Häuser zu setzen. Aus der Beschäftigung mit diesen Fragen entstand das zweite Buch „Willkommensstadt – wo Flüchtlinge wohnen und Städte lebendig werden“, das am 22. August 2016 erscheinen wird. Darin geht es auch um Vertriebene und Gastarbeiter und was wir aus ihrer Geschichte lernen können. Das Ziel einer gelungenen Integration sollte aber sein, dass dabei unsere Städte sogar lebendiger werden als vorher. Und so beschäftigt sich das achte Kapitel des Willkommensstadt-Buches damit, was kleine Städte und Dörfer leisten können. Die Geschichte des Willkommensdorfes wird hier mehr aus Sicht der Flüchtlinge erzählt, während beim Ideenpreis die älteren Menschen im Vordergrund standen.
Weitere Informationen zum Buch Willkommensstadt finden Sie hier.
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