Passend zur aktuellen Geschenksuche ein Hinweis auf ein Buch (oder alternativ einen Kalender): „Die Kunst der Bausünde“ überzeugt natürlich vor allem durch seine Bilder. Doch sehr empfehlenswert sind auch die Texte, in denen Turit Fröbe den Begriff der „Bausünde“ diskutiert. Neben der spielerischen Einordnung der Bausünden in verschiedene Typen passt es gut zur Ausrichtung dieses Blogs, dass sie nicht zum Abriss auffordert, sondern im Gegenteil dazu anregt, auch bei skurrilen Bauten genau hinzusehen: Manches, „was landläufig als Bausünde bezeichnet wird, ist nur aus der Mode geraten“, schreibt Turit Fröbe. Sie deklariert Häuser als „gute Bausünde“, wenn sie „Ablehnung und Unverständnis“ beim Betrachter auslösen und einen „Störfaktor im Stadtbild bedeuten – und das könne eine Stadt durchaus bereichern. Wer diesen Text gelesen und diese Bilder betrachtet hat, der wird zukünftig anders durch die Städte gehen und den Reiz vieler Bausünden entdecken.
Weitere Stadtbuch-Besprechungen:
Brigitte Schultz: Was heißt hier Stadt?
Kristien Ring (Hrsg.): Selfmade City
Niklas Maak: Wohnkomplex
Christopher Dell Ware: Wohnen!
Turit Fröbe: Die Kunst der Bausünde. Quadriga Verlag. Berlin 2013.
Außerdem erhältlich: Der Abrisskalender.
Erhältlich über jede Buchhandlung oder online nicht nur bei dem großen Web-Kaufhaus, das durch seine Konkurrenz die Buchläden bedrängt, sondern stattdessen auch beim klassischen Buchhändler wie zum Beispiel bei Bültmann & Gerriets Oldenburg, eine der größten unabhängigen inhabergeführten Buchhandlungen in Deutschland, wo man per Klick mit Rückgaberecht bestellen kann.
War das informativ? Zur Teekasse geht es hier.
Schön ist ja auch das Doppelhaus. Das ist die gebaute Feindschaft unter Nachbarn.
Sehr schön und mal schaun, was so aus der Fall of Berlin wird.
Hier eine optische Anregung:
http://www.stern.de/panorama/verlassene-shopping-malls-in-den-geisterruinen-der-konsumtempel-2101223-10d99dcc333da48d.html
Hallo Zusammen,
als Publizist gegen das BauUnwesen engagiere ich mich gegen staatliche organisierte und praktizierte Baubudgetmanipulation in Deutschland. In deren Folge verfällt das durchschnittliche Niveau des Bauens und der Architektur. Um irrwitzige Projekte wie BER; S21, Elbphilarmonie weiter gefahrlos starten zu können, lassen die Regierenden das Bauwesen in Deutschland völlig verkommen.
Verbieten würde ich das Bauen nicht. Gutes Bauen ist toll und wichtig.
Jürgen Lauber