Sanierung lohnt nicht! Sanierte Altbauten würden bis zu 14 Euro den Quadratmeter kosten! Reißt den alten Kram ab! Das sind Argumente der Abrissbefürworter, die in Erlangen acht Häuser der Erbasiedlung beseitigen möchten, die als Werkswohnungen Anfang des vorigen Jahrhunderts entstanden. Für ihre Häuser kämpfen dagegen Bewohner und andere in einer Bürgerinitiative, die zumindest eines schon erreicht hat: Die Bürger in Erlangen dürfen abstimmen, und zwar am Sonntag, den 7. Mai 2017.
Zuvor hatte der Protest bereits einen anderen Erfolg: Die Kostenschätzung wird nun überprüft, wie hier nachzulesen. Womöglich werden Gutachter dann klarmachen, dass man zwar selbstverständlich so sanieren kann, dass die Miete nachher auf 14 Euro je Quadratmeter steigt, wie die Abrissplaner sagen; ja es ist auch gut möglich so zu sanieren, dass die Miete auf 24 Euro je Quadratmeter steigt – es kommt eben darauf an, was
man anpackt und was man erreichen will. Doch wenn man das Ziel hat, alte Häuser zu erhalten und die Mieten nicht zu hoch werden zu lassen, dann gibt es fast immer auch andere, zurückhaltendere Möglichkeiten. Hilfreich wäre es natürlich gewesen, wenn die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewobau die Häuser bereits in den vergangenen Jahrzehnten angemessen gepflegt hätte.
Wenn schon gerechnet wird, dann bitte korrekt. Wie aber die Abrissbefürworter vorgehen, zeigt ein Film der Bürgerinitiative: bei den vermeintlich großzügigen neuen Grünflächen nach Abriss & Neubau werden die Dachflächen mal eben als vollwertiges Grün mitgezählt (hier ansehen).
Mehr Informationen zum Bürgerentscheid hier zu lesen, weitere Fotos der Siedlung sieht man auch in diesem Bericht, ebenso wie in diesem Fernsehbeitrag.
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