Im August 2015 erschien im oekom Verlag das Buch „Verbietet das Bauen!“, im Frühjahr 2020 die erweiterte Neuauflage (zu deren Inhalten hier mehr.) Was dort zu lesen ist, deckt sich zu einem Teil mit jenen Argumenten gegen Neubau, die auch hier auf dem Blog erscheinen, allerdings im Buch in einem größeren Bogen dargelegt werden: Neu bauen ist oft mit Verschwendung und Prestigesucht verbunden, immer teuer und oft unwirtschaftlich; es schadet der Umwelt und fördert die soziale Spaltung unserer Städte. Ein zweiter großer Teil des Bauverbot-Buches widmet sich den Möglichkeiten, Neubau überflüssig zu machen – mit 100 „Werkzeugen“ zeigt das Buch, wie wir unsere vorhandenen Häuser anders und besser nutzen. Der Begriff Werkzeuge meint dabei Ideen, Anregungen und Beispiele; die Liste umfasst ökonomische und soziale Argumente, Tipps für Fachleute von Architektur und Immobilien bis Stadtplanung genauso wie für jeden von uns, ob beruflich oder privat.
Inhaltsverzeichnis der Neuauflage 2020 (oder zum Blick ins Buch)
Bauscham, Enteignung, Flächenfraß: Zur Neuauflage 2020
Vorwort von Uwe Schneidewind
Einführung
1. Bauwut
2. Scheinbar ökologisches Bauen (2020: mit Klimasünde Zement und Bauscham)
3. Bauen ist unsozial (2020: zu Enteignung, Bodenrecht, Bauüberfluss und Investification)
4. Bauverbot konkret (Neu 2020: Flächenfraß und der Weg zum Flächenverbrauch Null)
5. Verbietet den Abriss!
6. Stadt umbauen
7. Leerstand füllen
8. »Hört auf zu bauen!«
9. Umbauen hört nie auf
10. Mut zur Nähe
11. Umzug nach Düsseldorf-Nord
12. Lebendige Städte ohne Amazon und ECE
Zu guter Letzt: Anders wirtschaften
100 Werkzeuge für Wohnraum und mehr Platz im Bestand (2020 verdoppelt)
Anmerkungen, Quellen
Über den Autor und Dank
Bestellung
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Daniel Fuhrhop
Verbietet das Bauen!
224 Seiten, Softcover, 15,00 €
ISBN-13: 978-3-96238-194-3
oekom Verlag, München
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Weitere Bücher: Willkommensstadt-Buch: Ob die Thesen des Bauverbot-Buches aktuell bleiben angesichts des Zuzugs der Flüchtlinge, untersuchte 2016 das Buch „Willkommensstadt“.
Einfach anders wohnen: Platz sparen kann Spaß machen – je besser es gelingt, desto weniger muss man über ein Bauverbot nachdenken. Der Ratgeber zu Platz sparen und Platz besser nutzen erschien 2018 (und in erweiterter Neuauflage 2019), mehr dazu auf der Webseite.
Hallo,
es wäre ganz wunderbar, wenn die Buchvorstellung auch in Hamburg stattfände. Hier gibt es einen aktuellen Fall > City-Hof , um den noch zu streiten sein wird (denkmalgeschützt in der Welterbe- Pufferzone). Der Senat und der Oberbaudirektor wollen unbedingt neu bauen. Näheres unter http://www.city-hof.org. Falls Interesse besteht, wenden Sie sich gern an mich.
Viel Erfolg!
Frank P. Hesse.
Hallo Herr Hesse,
der City-Hof ist in der Tat eines dieser Beispiele, wie Bauten der Nachkriegszeit geringgeschätzt werden. Nicht nur deswegen laufen Gespräche, eine Buchvorstellung in Hamburg zu organisieren, doch bisher ist noch nichts spruchreif NACHTRAG: STEHT JETZT FEST – AM 15.2. IN HAMBURG – Sie finden die Termine, sobald etwas feststeht, auf dieser Seite sowie auf http://www.daniel-fuhrhop.de/veranstaltungen/ .
Herzliche Grüße
Daniel Fuhrhop
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Nun werden infolge des Flüchtlingszustroms jährlich ca. 400000 neue Wohnungen gefordert.
Bauvorschriften sollen gelockert werden. Das ist das Gegenteil einer nachhaltigen Entwicklung wie sie hier zu Recht gefordert wird.
Generell wird beim Thema Flüchtlinge das Thema Umwelt/Ressourcenschutz völlig usgeklammert.
Viele Regionen in DE sind schon überbebaut, und jetzt soll noch mehr drufgesetzt werden.
Am Beispiel von Malta müsste jedem einleuchten dass ein Land nicht unbegrenzt viele Zuwanderer aufnehmen kann.
Habe schon vor Jahren den Vorschlag gemacht dass man in den Herkunftsländern der Flüchtlinge oder sicheren Nachbarländern neue Städte für die Aufnahme von Flüchtlingen bauen sollte (unter Leitung und Schutz der EU oder UN). Diese Städte sollten von vorneherein human, ökologisch und mit Möglichkeiten der Selbstversorgung geplant werden. Das könnten dann auch Vorbilder für den Rest des Landes sein, und jeder Euro wäre dort besser investiert als bei einer Integration der Flüchtlinge in die faule Wachstumswirtschaft und die herkömmlichen Kasernenstädte der europ. Länder.
Jetzt droht eine noch weitere Zersiedlung der europ. Städte und Landschaften mit Legoklotzbauten.
Habe das o.a. Buch noch nicht gelesen, doch zu den Umbaumaßnahmen sollte auch die AUFSTOCKUNG von vorhandenen Gebäuden gehören.
Zu „scanto“: In der Tat wird der Zuzug der Flüchtlinge genutzt, um mehr Neubau zu fordern, besonders extrem in der von Ihnen angedeuteten Studie mit besagter Zahl 400.000 Neubau-Wohnungen pro Jahr. Ein Text von mir zur Frage des Bauens und Nichtbauens in dieser neuen Lage ist in Arbeit; mehr dazu bald hier auf dem Blog.
Sowohl zum Umbau und zu „ökologischen“ Neubau-Städten finden Sie etwas im Buch: Im Kapitel 9 zu Umbau geht es um die Grenze zwischen Umbau, Ausbau und Neubau. Zitat von Seite 119: „Nun ist gegen das Aufstocken vorhandener Häuser weniger zu sagen als gegen andere Formen des Neubaus, denn es versiegelt keine neue Fläche. Trotzdem muss man aufpassen, wie viel Material und Energie es verbraucht, und ob der neue Raum etwa untere Etagen und die der Nachbarn verschattet. Der Ausbau von Dachgeschossen mag die annehmbarste Form des Neubaus sein, aber auch hier ist das richtige Maß gefragt. Wenn jedes Haus aufgestockt wird, dann nimmt uns das Licht und Luft.“
Was dabei herauskommt, wenn man vermeintlich ökologisch ganze Städte neu baut, dem widmen sich mehrere Abschnitte in Kapitel 3.
Mit bestem Gruß, Daniel Fuhrhop
Danke für Ihre Antwort. Was die Aufstockung von Gebäuden betrifft, stimme ich Ihnen zu. Es kommt auf die individuellen Gegebenheiten und die Umgebung an. Grundsätzlich sollte in Stadtzentren höher aufgestockt werden dürfen als an Ortsrändern . In ländlichen Siedlungen wird heute schon oft zu hoch gebaut -abgesehen davon dass diese ohnehin oft Fehl am Platz sind- , hier käme eher nur der Dachausbau in Frage.
Grundsätzlich wäre ich auch für die Verwendung von biologischen Baustoffen beim Umbau von Städten, und für die Auflockerung der starren Rechteckformen durch Nachbesserungen (weiß nicht ob Sie hierzu im Buch was gesagt haben ),
An neuen, geplanten Städten sind mir auch keine positiven Beispiele (verglichen mit den Idealvorstellungen )bekannt. Es fehlt der große Wurf. Aber die Herausforderung besteht weiterhin, wirklich nachhaltige Städte zu bauen.
In Bezug auf die Flüchtlinge sollte man vielleicht mit dem Bau von nachhaltigen Dörfern in geeigneten Regionen in Nordafrika und im vorderen Orient beginnen.
Gruß-scanto
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