Mein erstes Stadtwandel-Heft: „Wohnwege“ Neuelandstraße Bremerhaven

Cover Stadtwandel-Heft

Das Titelbild zeigt den Blick auf die Wohnwege und ihre schützende Glashaut, die Heftrückseite zeigt, wie weit sie von der Fassade abgerückt sind. Die Fotos des Projekts stammen von Bernd Perlbach.

Der Titel dieses Beitrags mag diejenigen verwundern, die meine Zeit als Architekturverleger kennen. Und es stimmt doch: Nach über zweihundert Publikationen des Stadtwandel Verlags von der Gründung 1998 bis zum Verkauf 2013 habe ich nun erstmals selbst einen Text für ein Heft geschrieben. Es erscheint in der Reihe „Stadt im Wandel“ im gleichen Verlag wie die anderen, nur dass er seit 2013 zur Verlagsgruppe Schnell + Steiner gehört. Das Projekt gefiel mir so außerordentlich gut, dass ich mich ihm persönlich widmen wollte – ein Umbau von Nachkriegsbauten in der Neuelandstraße in Bremerhaven, betitelt „Wohnwege für neue Nachbarschaft“.

Aufmerksame Leser erinnern sich an ein andere Projekte der Städtischen Wohnungsgesellschaft Stäwog Bremerhaven, die im Buch „Verbietet das Bauen!“ in Kapitel 6 geschildert werden: Die vorbildliche Sanierung im Stadtviertel Wulsdorf dient als Beispiel für eine ganzheitliche Energiebilanz, die nicht nur Heizenergie berücksichtigt, sondern auch Erstellungsenergie und Verkehr. Und diese Bilanz sollte rechtfertigen, dass die Stäwog die alten Bauten nicht abgerissen hat, sondern behutsam saniert. Der gleiche Grundsatz galt nun auch in der Neuelandstraße nördlich des Stadtzentrums bei einem Wohnensemble von 1958.

Bemerkenswert sind die titelgebenden „Wohnwege“, die auch auf Titel und Rückseite des Heftes zu sehen sind: Es sind nicht einfach Laubengänge, die an der Fassade entlangführen. Stattdessen sind diese Wege gut zwei Meter abgerückt und nach außen verglast. So bilden sie einen ganz besonderen Raum, der für die Bewohner zum zweiten Wohnraum wird. Damit entwickelt Stäwog-Architekt eine Tradition fort: sie beginnt mit eher klassischen Laubengängen in seinen Projekten in der Kransburger Straße und in Wulsdorf (siehe die Links unten) und geht im brandaktuellen „Spiralenhaus“ noch weiter – aber dazu bei anderer Gelegenheit mehr. Es gibt sie also, die Architekten und Wohnungsgesellschaften, die den Bestand selbst bescheidener Altbauten respektieren und behutsam umbauen.

Foto Innenhof.

Blick auf den Innenhof der Neuelandstraße mit dem „Bankhaus“ vorn rechts, einer früheren Remise, in der sich jetzt die Bewohner zu Festen treffen können. Foto: Daniel Fuhrhop.

Links
Einen Überblick zu meiner Zeit als Verleger des Stadtwandel Verlags gibt es auf der Webseite bei den Publikationen.
Bei den Terminen finden Sie ganz unten einen Rückblick zu Veranstaltungen der Reihe „Stadt im Wandel“ 2011, und dort finden sich Ausstellungstafeln zum früheren Stäwog-Projekt in Bremerhaven Wulsdorf. Zu diesem finden sich einige Fotos von mir auf der Fotoseite zu Umbau (weiter unten).

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