Schlagwort-Archive: Immobilien

Städte im Ausverkauf: Das Beispiel Oldenburg

Beim Lesen von Zeitschriften für Architektur und Stadtplanung oder von manchen Feuilletons könnte der Eindruck entstehen, die Zeit von Ausverkauf und Privatisierung unserer Städte sei endgültig vorbei. Umso schmerzlicher, wenn ich in Oldenburg immer wieder das Gegenteil erleben muss, wie in diesem einminütigen Film skizziert:


Das Land Niedersachsen äußert sich zum Verkauf des Finanzamt-Geländes hier online.
Mehr zu Ausverkauf und Privatisierung im Bauverbot-Buch.

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Verschreckt ein Mietendeckel Investoren?

Geld

Wenn derzeit das Land Berlin erwägt, noch über die Mietpreisbremse hinaus sämtliche Mieten für fünf Jahre festzusetzen und keine Erhöhungen zu erlauben, verschreckt das dann nicht Investoren? Diese Frage diskutierte ich mit einer Journalistin von Radio Bremen Zwei anlässlich eines Interviews, und meine Antwort lautet: Na hoffentlich verschreckt ein Mietendeckel Investoren! Entgegen verbreitetem Irrglauben lindern Investitionen in Immobilien nicht den Wohnungsmangel in Großstädten:

  • Wenn Altbauten gekauft werden, dann führt das häufig zur Luxusmodernisierung, nach der dann eher weniger Menschen in den Häusern wohnen als vorher, also der Wohnungsmangel sogar steigt.
  • Wenn Investoren neu bauen, dann meist teuer, so dass der Mietspiegel und damit auch Altbaupreise steigen, und wir landen beim gleichen Effekt; auch dann leisten sich in teuren Neubauten ebenso wie in teuren Altbaulofts oft nur Reiche eine Zweit- und Drittwohnung.

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Wahrheit beginnt zu zweit: Helma Haselberger und Regina Meier vom Mietshäuser Syndikat

140 Hausprojekte, mit denen nie mehr spekuliert werden kann, und wo dreitausend Menschen beruhigt wohnen können: Das ist das Mietshäuser Syndikat. Wie es funktioniert, darüber sprechen Helma Haselberger und Regina Meier mit Daniel Fuhrhop:

Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Mietshäuser Syndikat

LINK Zum Mietshäuser Syndikat geht es hier.

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Foto Grether Hof

Die Grether Höfe in Freiburg sind das erste Projekt des Mietshäuser Syndikats und zugleich befindet sich dort ihr Büro. Foto: Daniel Fuhrhop.

Beitrag im Buch „Immobilien für eine alternde Gesellschaft“

Buch und Preis

Vorn das Buch mit allen preisgekürten Texten, im Hintergrund mein erster Preis vom IREBS-Ideenpreis 2016.

Eine Buchsonderveröffentlichung der IREBS-Immobilienakademie versammelt die Preisträger der ersten fünf Jahre des IREBS-Ideenpreises „Immobilien für eine alternde Gesellschaft“. Bei diesem mit 5.000 Euro dotierten Essaywettbewerb konnte ich 2016 den ersten Preis belegen mit der Geschichte „Das Willkommensdorf – Wo Flüchtlinge wohnen und das Dorf lebendig wird“. Das Thema taucht im achten Kapitel des (nach dem Preis erschienenen) Buches „Willkommensstadt“ auf. Mehr zur Preisverleihung schrieb ich in diesem Beitrag, mehr zu Weiterlesen

Leserbrief zu Wohnungstausch in der Immobilien Zeitung

Immobilien Zeitung Ausschnitt

Und die Erde bewegt sich doch: Zwar scheint es manchmal, als lasse das Dogma des Neubaus keinen Platz für Ideen, mehr Wohnraum in Altbauten zu mobilisieren – doch nun bieten Handlungen und Forschung Anlass zur Hoffnung. Um es von hinten zu erzählen, ist das Thema dieses Blogbeitrags ein Leserbrief in der Immobilien Zeitung, in dem ich ein Beispiel für gelungenen Wohnungstausch bei der Wohnungsgesellschaft in Herford schildere. Das richtet sich gegen eine etwas abschätzige Bemerkung in einem ansonsten sehr lesenswerten Artikel in der Weiterlesen

Immobilienkonzern und Architektenkammer gegen „Verbietet das Bauen!“

Ziegelmauer

Ein Nachtrag von vor der Sommerpause mit einem Text von starken Partnern mit schwachen Argumenten, der nicht überraschen kann: Wen wundert es, wenn sich der Immobilienkonzern Vonovia gegen das Buch „Verbietet das Bauen!“ wendet, ein Unternehmen mit 400.000 Wohnungen, die überwiegend früher Bund oder Ländern und Städten gehörten und dann privatisiert wurden (diese Privatisierung kritisiert das Bauverbot-Buch auf Seite 53 ff.). Und wenig überraschend ist es auch, dass sich mit Paul Lichtenthäler der Pressesprecher der Bundesarchitektenkammer gegen die Bauverbot-Thesen stellt; etwas verwunderlich ist es höchstens, dass er dies in einem Vonovia-Magazin tut und damit den Eindruck einer fragwürdigen Allianz erweckt.

Mit den Scheinargumenten seines Textes geht es wie mit dem Scheinriesen Turtur, dem Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer begegnen: je näher man sie betrachtet, desto kleiner werden sie. So beklagt Lichtenthäler im Vonovia-Magazin, Gegnerschaft zum Neubau zwinge Bauwillige nach draußen, wo sie „Landschaft zersiedeln, mehr Auto fahren und mehr Wohnfläche haben als drinnen“. Schön formuliert, aber genau darum Weiterlesen

Erste Presseschau

Presseartikel Standard IZ

Das rosig-lachsfarbene Zeitungspapier im Hintergrund verweist auf das Interview im österreichischen „Standard“, während die „Immobilien Zeitung“ hier über die Abschaffung von Duisburg berichtete.

Vier Wochen nach Erscheinen des Buches Verbietet das Bauen! warnt Volker Thies in der Immobilien Zeitung, der Autor scheine „sowohl der Bauwirtschaft als auch einem wesentlichen Teil der Immobilien-Vermarkter das Existenzrecht abzusprechen.“ Hoppla, so war es gar nicht gemeint, denn meines Erachtens wäre es sogar im Interesse der langfristig denkenden Branchenvertreter, sich gegen Neubau zu stellen, zumindest gegen kurzfristige Spekulation. Doch immerhin befindet die Immobilien Zeitung, dass zwar „auf den eigenen Profit ausgerichtete Unternehmen keineswegs den (…) Argumenten Fuhrhops folgen“ müssten, doch es biete zum einen „interessante Anstöße, um das Branchenhandeln einmal grundsätzlich infrage zu stellen“, und zum anderen finde sich „trotz aller Radikalität“ unter den 50 Forderungen (bzw. Werkzeugen) am Schluss des Buches vielleicht doch „der eine oder andere Punkt, an dem man zumindest versuchsweise mal ansetzen kann.“ Ganz anders als dieser Kommentar der Immobilien-Fachpresse kann das Architekturmagazin db in seinem Spezialteil „Metamorphose“ erstmal Weiterlesen

Was heißt schon Verkaufsfläche?

Grafik Kassen und Laden

Manche Investoren hätten es wohl gern, dass lediglich die Kassen als „Verkaufsfläche“ betrachtet werden, denn nur dort wechseln Geld und Ware ihre Besitzer.

Schon seit langem nutzen Investoren den nicht eindeutig festgelegten Begriff der „Verkaufsfläche“, um Ihre Pläne herunterzuspielen: So zeigte Walter Brune bereits in seinem 2006 erschienenen Klassiker „Angriff auf die City“ anschaulich, wie bei der Planung eines Shopping-Centers in Düsseldorf Bilk eine ganze Reihe von Flächen als „nicht zur Verkaufsfläche gehörend“ markiert wurden – „Einrichtungsgegenstände im rückwärtigen Bereich ohne Verkaufsfunktion“, oder auch große Ausstellungsvitrinen sowie „reine Kassenzonen und Nachkassenzonen“. Mit wohl ähnlicher Absicht, aber genau umgekehrt ging aktuell der Cima-Gutachter Martin Kremming vor, als er zur Diskussion um ein 13.000-Quadratmeter-Gartencenter in Oldenburg beim Bauausschuss sprach, Weiterlesen

Hauspreisbremse

In nur vier Minuten geht es um drei aktuelle Nachrichten zu Bauwut, Kreditschwemme und Gerechtigkeit – um die Zinswende für langfristige Baukredite, um eine Studie zur globalen Hauspreisentwicklung und um die Forderung nach einer Kreditsteuer.


Quellen
Katharina Knoll, Moritz Schularick, Thomas Steger: No price like home: Global house prices, 1870-2012;  Discussion Paper No. 10166. Download hier möglich.
Thomas Fricke: Bremst den Hauspreis! Süddeutsche Zeitung 12. Juni 2015
Reiner Braun: Wir brauchen eine „Billigzinsbremse“! empirica paper Nr.222 (hier direkt zum pdf)

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Stadtwandel unsittlich: Luxemburg Leaks

Süddeutsche Titel Ikea

Bei den Luxemburg Leaks geht es um Steuersparmodelle auch von Ikea, wie hier im Beitrag der Süddeutschen Zeitung berichtet wird.

Steuern werden auch hinterzogen oder vermieden, wenn es nicht um Immobilien geht. Doch bei den großen Finanzströmen im Zusammenhang mit Bauen locken die Steuerspartricks ganz besonders, wie nun die Luxemburg Leaks zeigen. Die von verschiedenen Medien wie der Süddeutschen Zeitung ausgewerteten Unterlagen zeigen gleich eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich mit Bauen, Handel oder Wohnen beschäftigen und dafür per Umweg Luxemburg nahezu keine Steuern zahlen.

Man kann das selbst nachrecherchieren bei den Weiterlesen

Bauverbot-Notizen: Abriss, Leerstand, Umbau

Holznagel Magazinseiten

Einige Artikel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Holznagel“ der IG Bauernhaus.

Neulich kam an dieser Stelle ein Hinweis auf die Diskussion zu „Verbietet das Bauen“ bei der Interessengemeinschaft Bauernhaus IGB . Dazu war online ein Gespräch  zu lesen, und jetzt erschien es gedruckt in der IG-Zeitschrift Holznagel in der aktuellen Ausgabe. Wenn man durch diese blättert, fallen gleich mehrfach Themen auf, die ähnlich auch hier stehen könnten: Ein Betrag zum drohenden Abriss der Neuen Mensa Dresden, einem Bau der Ost-Moderne von Weiterlesen

Centerbilder der Immobilienmesse Expo Real 2014

Modellbild ECE Center Aachen

Möchten Sie hier wohnen, mit Blick auf die ellenlange Fassade des neuen ECE-Shopping-Centers in Aachen? Bild vom Modell am ECE-Stand bei der diesjährigen Immobilienmesse Expo Real.

Anfang der 1990er Jahre überstieg die Handelsfläche in Deutschland mit 82 Millionen Quadratmetern erstmals die Zahl der Einwohner. Gut zwanzig Jahre später ist die Verkaufsfläche um rund 50% auf 123 Millionen Quadratmeter gestiegen. Wie sieht es bei Ihnen aus, konsumieren Sie 50% mehr als vor zwanzig Jahren? Nein? Kein Wunder, dass allerorten Läden leerstehen und sich Händler über sinkenden Ertrag beklagen. Aber der Wahnsinn geht weiter: Hier einige Weiterlesen

Center, Zentrum und Karstadt

Artikelbilder Immobilien Zeitung

Zum Abschluss der Reihe mit Nachlesen rund um Bauen nach der Sommerpause 2014 gibt es im folgenden „Teil 5“ Beiträge aus der „Immobilien Zeitung“. Wie bereits bei Teil 4 dazu hier ein Hinweis: Im Prinzip sind Beiträge in der „Immobilien Zeitung“ kostenfrei zu lesen, für unregistrierte Leser zumindest zwei im Monat. Wer mehr lesen will, muss sich (kostenfrei) registrieren und kann dann bis zu zehn aktuelle Beiträge im Monat lesen. Die diesmal verlinkten Beiträge vom Sommer 2014 sind daher bis etwa Oktober noch auf diese Weise nutzbar; drei Monate nach Erscheinen wird es kniffliger.

Wie kommt es eigentlich, dass immer mehr Shopping-Center entstehen und die bestehenden immer wieder aufgerüstet werden? Eine von mehreren Antworten darauf gibt ein Bericht des Einzelhandels-Experten Christoph von Schwanenflug in der „Immobilien Zeitung“, der sogar von der Neuordnung der europäischen Centerlandschaft spricht. Der Anlass: Weiterlesen

Immobilien und soziale Fragen

Artikel Immobilien Zeitung

In der Reihe mit Nachlesen rund um Bauen nach der Sommerpause 2014 gibt es im heutigen Teil 4 und danach in Teil 5 Beiträge aus der „Immobilien Zeitung“. Da ich normalerweise gern frei zugängliche Beiträge anderer Medien verlinke, hier ein Hinweis: Im Prinzip sind auch Beiträge in der „Immobilien Zeitung“ kostenfrei zu lesen, für unregistrierte Leser zumindest zwei im Monat. Wer mehr lesen will, muss sich (kostenfrei) registrieren und kann dann bis zu zehn aktuelle Beiträge im Monat lesen. Die diesmal verlinkten Beiträge vom Sommer 2014 sind daher bis etwa Oktober noch auf diese Weise nutzbar; drei Monate nach Erscheinen wird es kniffliger.

Wohnen ist ein Menschenrecht, aber damit ergibt sich noch nicht, welche Wohnung zu welchem Preis sozial vertretbar ist. Einige aktuelle Beiträge in der „Immobilien Zeitung“ drehen sich genau um diese Fragen, besonders deutlich bei den Wohnungen für Flüchtlinge. In einem fesselnden Beitrag schreibt Christine Rebhahn darüber, wie die Stadt Nürnberg nach Unterkünften sucht: sieben Quadratmeter stehen dabei dem bayrischen Sozialministerium gemäß jedem Flüchtling zu. Zu wenig, meint der im Beitrag portraitierte Weiterlesen

Der Bund als Preistreiber

Gerade von Bundespolitikern wird ja gern Neubau gefordert, um die Preise niedrig zu halten, und man fordert darum die Länder und Gemeinden dazu auf: „bauen, bauen, bauen“, sagte unser ehemaliger Bundesbauminister. Schöne Worte findet auch unsere neue Bundesbauministerin, die sagt, wenn der Bund Wohnungen verkauft, dann solle er sie günstig an kommunale Wohnungsgesellschaften abtreten. Das berichtet Thorsten Knuf in einer Reihe mehrerer Beiträge für die Berliner Zeitung, deren Anlass zeigt, wie wenig die Worte wert sind: Der Bund bietet ein Wohnhaus in der Berliner Großgörschenstraße zum 31-fachen der Jahreskaltmiete an. Rasante Mietsteigerungen sind damit quasi vorprogrammiert, denn üblich ist sonst grob gesagt alles vom 12- bis 18-fachen; Berliner landeseigene Wohnungsunternehmen dürfen maximal das 14-fache nehmen. Man kann sich zum einen fragen, warum der Bund überhaupt Wohnungen verkauft, denn die Zeit der Privatisierung sollte doch eigentlich vorbei sein. Allein in Berlin sollen aber 1.700 bundeseigene Wohnungen verkauft werden – durch private Käufer werden dann die Mieten steigern, und die Politik kann hinterher wieder nach Neubau rufen, um angeblich die Preise zu dämpfen.

Wenn der Bund aber doch Wohnungen verkauft, dann sollte das wohl nicht zum Höchstgebot geschehen, wie bei diesem Beispiel! Mietpreisbremse einführen, aber selbst aufs Preispedal treten. Nach dem Bericht über die skandalöse Preispolitik Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Christina Kleinheins

Um die Praxis des Stadtwandels geht es im Gespräch von Daniel Fuhrhop mit Christina Kleinheins, Leiterin des Stadtplanungsamtes von Bottrop, der „Innovation City Ruhr“.


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Um Bottrop geht es auch in Kürze beim Gespräch mit Oberbürgermeister Bernd Tischler.

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Wahrheit beginnt zu zweit: Tim Rieniets

Was die „Landesinitiative Stadtbaukultur NRW“ bewegt, darum geht es im Gespräch mit ihrem Geschäftsführer: zu Themen wie Umbau und Umbaukultur, Schrottimmobilien und wie man sie rettet, und wie sich die Initiative dabei die Hände schmutzig machen wird.


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WB2 Tim Rieniets

LINKS Zur Landesinitiative Stadtbaukultur NRW. Im Gespräch ging es um den drohenden Abriss des Gebäudes Museum am Ostwall in Dortmund, was nun am 15.5.2014 entschieden werden soll. Dazu gibt es eine Bürgerinitiative, Infos beim Lokalkompass, und  Ideen für ein im Altbau anzusiedelndes Haus der Baukunst, die insbesondere der Förderverein für das Baukunstarchiv betreibt. Dessen Vorstand ist übrigens Walter Brune, der letzte Gesprächspartner in dieser Reihe.

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Leerstand , Teil 3: Klartext in den Niederlanden

Leerstand Bild

Das Recht eines Eigentümers wird in Deutschland stark geschützt, sogar das Recht, mit seiner Sache nach Belieben zu verfahren, sein Haus leerstehen und schrittweise verfallen zu lassen. Darum nutzen auch die in Teil 2 geschilderten sanierungswilligen Bewohner und kaufwilligen Kommunen nichts, wenn ein entscheidender Wille fehlt – der des Eigentümers, sein Gebäude zu verkaufen oder es zumindest bewohnen zu lassen. Für diese hartnäckigen Fälle gab es bis 2010 in den Niederlanden den Ausweg der legalen Hausbesetzung. Genau genommen Weiterlesen

Leerstand , Teil 2: Melden, anprangern, beseitigen

Leere Büros Düsseldorf

Stellen wir uns vor, das Bauen würde verboten wie in Teil 1 der Reihe gefordert. Zwar würde dann nach einer Weile der Leerstand sinken. Aber würde er ganz verschwinden? Und was kann man gegen uneinsichtige Eigentümer tun? Es gibt einige Beispiele dafür, wie scheinbare Schrottimmobilien gerettet werden. Als erstes muss man wissen, wo Häuser leerstehen. Eigentlich kümmern sich gewerbliche Makler darum, leere Büros oder Wohnungen neu zu vermitteln. Trotzdem Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Walter Brune

Der Architekt, Immobilienunternehmer und Städteplaner Walter Brune, Jahrgang 1926, gehört zu den eindrucksvollsten und vielseitigsten Gestaltern unserer Städte: Er war einerseits mit dem Rhein-Ruhr-Zentrum für eines der ersten und größten deutschen Shopping-Center auf der grünen Wiese verantwortlich. Andererseits entwickelte er sich auch deswegen zu einem markanten Gegner von großen Centern und gab 2006 das Buch „Angriff auf die City“ heraus. Im Gespräch zwischen ihm und Daniel Fuhrhop geht es um diese Wandlung, um Shopping- und Factory-Outlet-Center, und in erster Linie: um unsere Städte.


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WB2 Walter Brune

Hier noch ein ganz besonderer Anblick: Weiterlesen

Proteste gegen Immobilienmesse

screenshot London Mipim-Protest

Protest gegen die Immobilienmesse, hier auf einer Webseite aus London, wo es heißt, Bürgermeister Boris (Johnson) verkaufe ihre Stadt. http://radicalhousingnetwork.org/blog/

Ein „Tribunal gegen das Immobilienkapital“ veranstalten Aktivisten aus zehn Ländern bei der Mipim in Cannes. Dort findet derzeit eine der beiden großen Immobilienmessen Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Roland Stimpel

Ein kontroverses Gespräch über Wohnen, Bauen und Bauverbot in Berlin und überall führte Daniel Fuhrhop mit Roland Stimpel, Chefredakteur beim Deutschen Architektenblatt.


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Die am Ende des Gesprächs von Roland Stimpel vorgeschlagene Bebauung des Tempelhofer Feldes „wie Kreuzberg“ führt er in einem Gastkommentar bei der taz weiter aus. Und hier gibt es mehr Beiträge zum Tempelhofer Feld.

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Der Mythos des unschädlichen Centers

Warum auch Factory-Outlet-Center den Innenstädten schaden

In der jüngsten „Planerin“-Ausgabe zu Planungsmythen sollte eigentlich mit falschen Legenden aufgeräumt werden, doch stattdessen tischten die Autoren Kerstin Langmaack und Martin Linne einen neuen Mythos auf: den vom unschädlichen Factory-Outlet-Center. Am Beispiel des Designer-Outlet-Centers Neumünster behaupteten sie zum einen, „die Geschäfte in der Innenstadt sollten sogar Zuwächse verzeichnen“. Zum anderen schreiben sie sinngemäß, weil der Besuch in einem solchen Shopping-Center „zum Erlebnis stilisiert“ werde, handele es sich bei den Einkäufern dort um Touristen und darum könnten „Shopping-Zentren nicht als Konkurrenz von Innenstädten angesehen werden“. Dieses zweite Argument erscheint völlig

Grafik überschneidende Einzugsgebiete Shopping-Center

Jedes neue Center (A und B), und sei es ein Factory-Outlet-Center, schadet der Innenstadt (C). Zwar verliert diese durch ein einzelnes der Center womöglich „nur“ 5% Umsatz, aber in der Summe mehrerer Center dann doch über 10%.

unlogisch, denn wenn jemand ein Hemd als Tourist kauft, dann hat er trotzdem aus dem gleichen Portemonnaie dafür Geld ausgegeben wie als herkömmlicher Einkäufer! Anders gesagt, wenn dem örtlichen Einzelhandel Geld weggenommen wird, Weiterlesen

Umbau ohne Neubau

„Beim Wort „Umbau“ höre ich schon den Bagger“, sagte auf einer Tagung zu Umbaukultur Matthias Koch, der in Berlin das Gebäude der Klavierfirma Bechstein zum „Aufbauhaus“ umgewandelt hat. Er schilderte damit anschaulich die Befürchtung, dass sich hinter dem Wort Umbau der Neubau versteckt. In der Tat wurde von den Gastgebern der Tagung das Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus als beispielhafter Umbau bezeichnet, obwohl vom Altbau nur die Fassade stehen geblieben war – ein Neubau im alten Gewand, ein Fassadenschwindel. Man muss aufpassen, dass kein Wortschwindel dazukommt. Schließlich ist die Forderung „Verbietet das Bauen“ deswegen sinnvoll, weil mit „Bauen“ der Neubau gemeint ist, und der wünschenswerte Umbau darf kein verkappter Neubau sein. Darum sollte man hellhörig werden, wenn etwa von der „Anpassung ganzer Quartiere“ die Rede ist. Schönrednerei ist eine ungute Tradition: Die Abrissorgien der 1960er und 70er Jahre wurden als „Sanierung“ bezeichnet und waren in Wahrheit Kahlschlagsanierung.

Wieviel Umbau ist kein Neubau?
Wenn man aber tatsächlich mit Umbau meint, unsere Häuser zu pflegen, zu sanieren und behutsam umzubauen, dann tut sich ein breites Spektrum auf zwischen „Nichts tun“ und „Totalumbau wie neu“. Selbst ein schlichtes Wohnhaus der Nachkriegszeit Weiterlesen

Reaktionen auf „Verbietet das Bauen“ (erster Monat)

Weil ich wegen vieler Nachfragen Anfang 2014 einen Rückblick und Ausblick auf die Arbeit am Blog gebe, verschiebe ich auch den nachfolgenden Beitrag hierhin, der ursprünglich auf meiner persönlichen Webseite zu finden war.

Seit knapp einem Monat ist der Blog „Verbietet das Bauen“ nun online. Aus diesem Anlass gibt es hier eine kleine Auswahl der Reaktionen und Resonanzen.

Eine Autorin meines früheren Verlags beglückwünschte mich dazu, gegen den „kapitalistischen Strom“ zu schwimmen. Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Rolf Novy-Huy

Boden der Spekulation entziehen und Flächen vor Versiegelung schützen, das sind zwei Ziele der Stiftung Trias. Sie erwirbt Grundstücke und vergibt darauf Erbbaurecht für Wohnprojekte mit sozialem oder ökologischem Anspruch. Wie das funktioniert, darüber spricht Geschäftsführer Rolf Novy-Huy mit Daniel Fuhrhop.


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WB2 Novy-Huy

Einige Links zur Stiftung Trias auf meiner persönlichen Webseite. Dort auch eine Erläuterung, warum der „tiefe Link“ anfangs nicht klappte, den ich schon per Newsletter und RSS-Feed rausgegeben hatte. Eine Stunde Grübeln und Probieren später habe ich es korrigiert. Sorry an alle, die ins Leere klickten!

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Bauen zu verbieten würde der Immobilienwirtschaft nutzen

Allerorten wird gefordert, mehr zu bauen. Zwar ist es verständlich, dass die Bauindustrie den Neubau propagiert und dass sich Politiker gern mediengerecht beim ersten Spatenstich zeigen. Doch die Immobilienbranche sollte sich von ihnen nicht vereinnahmen lassen, sondern aus ökonomischen Gründen nicht mehr neu bauen.
Als heutiger Verfechter eines Bauverbots muss ich zugeben, fünfzehn Jahre lang als Architekturverleger für Neubauten geworben zu haben, für Kulturbauten wie das Jüdische Museum in Berlin, für die dortige Österreichische Botschaft und für kommerzielle Immobilien wie das Zentrum der Messestadt in München-Riem. Damals nutzten meine Publikationen dem Marketing der Immobilienwirtschaft. Heute ist es meines Erachtens ebenso im Interesse der Branche, dass ich den Blog „Verbietet das Bauen“ betreibe. Als eine Leserin mich zur „antikapitalistischen“ Botschaft des Blogs beglückwünschte, handelte es sich um ein grobes Missverständnis, denn ein Bauverbot wäre im Interesse vieler Investoren, Eigentümer und Betreiber von Immobilien.
Zwei Beispiele sollen zeigen, welchen wirtschaftlichen Schaden der Neubau anrichtet. So muss sich jeder Eigentümer von Handelsimmobilien in 1A-Lagen davor fürchten, dass in der Nähe ein Shopping-Center gebaut wird. Das gilt nicht nur vor der Stadt, sondern auch in sogenannter integrierter Lage im Stadtzentrum, denn die 1A-Lage lässt sich nunmal nicht beliebig verlängern: Wenn an ihrem einen Ende ein Center einen neuen Schwerpunkt bildet, dann wird sie am anderen Ende abgewertet und die Rendite der dortigen Händler und Vermieter schmilzt.
Ähnlich geht es den Eigentümern von Wohnsiedlungen, die um die soziale Balance in ihrem Bestand ringen: Weiterlesen

Bauverbot Nachrichten 1

Häufig liest man in den Medien von steigenden Mieten und angeblicher Wohnungsnot. Es gibt aber auch Nachrichten, die darauf hinweisen, dass Neubau nicht so zwingend ist wie oft dargestellt wird. Daniel Fuhrhop präsentiert aktuelle Meldungen über Bauwut, Mieten, Leerstand und Abriss.


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