Weil ich wegen vieler Nachfragen Anfang 2014 einen Rückblick und Ausblick auf die Arbeit am Blog gebe, verschiebe ich auch den nachfolgenden Beitrag hierhin, der ursprünglich auf meiner persönlichen Webseite zu finden war.
Seit knapp einem Monat ist der Blog „Verbietet das Bauen“ nun online. Aus diesem Anlass gibt es hier eine kleine Auswahl der Reaktionen und Resonanzen.
Eine Autorin meines früheren Verlags beglückwünschte mich dazu, gegen den „kapitalistischen Strom“ zu schwimmen. So nett es gemeint ist und so nahe die Vermutung liegt, so möchte ich doch widersprechen: Meines Erachtens wäre es sogar im Interesse großer Teile der Immobilienbranche, wenn wir nicht mehr neu bauen würden, sondern uns um den Erhalt und die Pflege unserer bestehenden Häuser und Städte kümmern. Das müsste nämlich auch das Ziel aller großen Bestandshalter von Wohnungen sein, so wie eine lebendige Innenstadt (statt neuer Shopping-Center) das Ziel aller Eigentümer von Innenstadt-Immobilien sein müsste.
Weitere Überlegungen dazu folgen in Kürze in einem Gastbeitrag, um den ich für die Immobilienbeilage des österreichischen „Standard“ gebeten wurde.
Wie bereits berichtet, schrieb die Immobilien Zeitung über die Gründung des Blogs. Sie zitiert meine Kritik an der „von einer starken Lobby beförderten Bauwut“ und erwähnt von mir genannte Alternativen: „Das reiche von Lösungen für eine höhere Flächeneffizienz über die Umnutzung von leerstehenden Büros, Kaufhäusern oder Kasernen bis hin zur Sanierung, die selbst bei schlichten Nachkriegsbauten eine bessere Energiebilanz aufweisen könne als der alternative Abriss und Neubau.“
Aufmerksame Leser haben außerdem den Kommentar auf dieser Webseite wahrgenommen (unten bei den Publikationen), in dem sich Stefan Herrmann aus Offenburg gegen den dort geplanten Neubau von 1.000 Wohnungen wendet, der mit dem Abriss historischer Bausubstanz verbunden sei. Er kritisiert, leider sei „was nachkommt an Bausubstanz sowohl von sehr schlechter baulicher als auch gestalterischer Qualität“. Ganz ähnlich argumentiert eine frühere Geschäftspartnerin meines Verlags aus den USA:
„Here,it is even worse; they love to tear down what is old, solidly built and often beautiful or at least (old 19th century warehouses, for example) a structure with character. And then they put up what is flimsy and banal. I sometimes think that an unholy alliance of banks and developers runs the US.“
„Selber nachdenken, Schlüsse ziehen, neue Gedanken zulassen„, so skizziert der Blog herzdamengeschichten.de meinen Wandel vom Architekturverleger zum Blog „Verbietet das Bauen“.
Und der Blog immobranche.at meint, bei der Forderung nach einem Bauverbot schlotterten manchen Leuten schon die Knie (auf der Immobilienmesse).
Reisebericht:
Kurz vor dem Blogstart war ich auf der Immobilienmesse in München, für das Interview mit Muck Petzet in Berlin, und die nächsten beiden Gespräche für „Wahrheit beginnt zu zweit“ sind bereits verabredet, doch die Namen verrate ich noch nicht. Ende November werde ich zur Tagung „Stadtwandel als Chance“ des Wuppertal Instituts fahren.
Zum Schluss ein paar Zahlen:
Es gab die ersten Youtube-Kanal-Abonnenten und die ersten Facebook-Likes, sowie im ersten Monat rund 5.000 Seitenaufrufe auf dem Blog und dieser Webseite. Aus Datenschutzgründen erfasse ich nur diese eine Kennzahl und kann daher keine weiteren Angaben zu den Besuchern machen.
Als Würdigung der kreativen Leistung haben drei Personen fünf Beiträge „geflattert“ und es kam eine Unterstützung für den Blog per Überweisung – Herzlichen Dank!
Wer ebenfalls die Arbeit zum „Stadtwandel in Zeiten des Klimawandels“ und zum Blog „Verbietet das Bauen“ unterstützen möchte, der kann nachfolgend flattern oder auf mehreren Wegen die Oldenburger Teetasse füllen. Danke!