Eigentlich war es nur meine Absicht, auf meinen Beitrag im NABU-Impuls hinzuweisen: „Unsere Wohnungen sind schon gebaut – Suffizienz bei der Wohnfläche“ lautet der Titel, und ähnlich programmatisch schildert der Text eine Reihe von Ideen, wie wir mit weniger Fläche pro Person auskommen könnten; es ist sozusagen eine kleine Vorschau auf wichtige Themen des Buches. Dann aber gelangte ich bei der Lektüre des zweiten Beitrages des „Impulses“ zu der Überzeugung, auch diesen den Blog-Leserinnen und Lesern zu empfehlen; es geht um „Zertifikate, Label und Plaketten“ oder auch um „viele Wege zum nachhaltigen Gebäude“. Gleich zu Beginn stellen die Autoren das Logistikzentrum eines Mode-Discounters vor, einen Bau auf 43.000 Quadratmetern – der aber Weiterlesen
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„Neubau ist nicht die Lösung“
Kein Zufall, aber doch überraschend: Im Umfeld engagierter Mieter am Kottbusser Tor in Berlin stieß ich auf einen lesenswerten Text von Sigmar Gude, der sich gegen die oft gehörte Floskel wendet, man müsse nur viel neu bauen, dann sänken eines Tages auch die Mieten. Mit diesem Argument wurde schon beim Bürgerentscheid zum Tempelhofer Feld versucht, Neubau durchzusetzen. Warum aber der Bau neuer Häuser nicht unbedingt dazu führt, dass Mieten in alten Häusern sinken, erklärt Sigmar Gude damit, dass Weiterlesen
Stadtwandel 1975 – 2015: Jubiläum für den Denkmalschutz
Zum Beginn des neuen Jahres könnte man auf das vergangene Jahr zurückblicken, doch das gab es auf „Verbietet das Bauen“ bereits vor kurzem zum ersten Geburtstag des Blogs – hinzuzufügen wäre, dass sich die Zahl der Seitenaufrufe von knapp viertausend im Januar auf vierzehntausend im Dezember steigerte. Zu Beginn des Jahres 2015 kann man also stattdessen gleich vier Jahrzehnte zurückblicken und ein Jubiläum würdigen: Zum vierzigsten mal jährt sich das Europäische Denkmalschutzjahr 1975. Einerseits ein Grund zum Feiern, denn mit diesem Ereignis verbindet man im Allgemeinen eine große Wende im Denken, eine Abkehr von Kahlschlagsanierung und eine Hinwendung zur Wertschätzung des bereits Gebauten. Unter anderem blieben uns von 1975 bessere Gesetze zum Schutz von Denkmälern und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz.
Andererseits kann man sich fragen, wie nachhaltig diese Wende zum Denkmalschutz wirklich war: Vierzig Jahre später erleben wir wieder Kahlschlag-„Sanierung“ Weiterlesen
Wahrheit beginnt zu zweit: Michael Kopatz
Für die Forderung nach einem Bauverbot gibt es wissenschaftliche Unterstützung – zumindest ein „Wohnbaumoratorium“ regt Michael Kopatz an, Wissenschaftler beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie: Wo die Bevölkerungszahl nicht steigt, würde dann nicht gebaut werden. Mit Bezug auf Städte wie Gelsenkirchen oder Recklinghausen sagt er: „Es kann doch eigentlich nicht sein, dass eine Bevölkerung, die ständig schrumpft, ständig neu baut.“ Über diese und andere radikale Schritte spricht Daniel Fuhrhop mit Michael Kopatz.
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WB2 Kopatz
Wen das Gespräch interessiert hat, der liest vielleicht gern diesen Text zu „Weniger“ mit Eindrücken vom db-Suffizienzkongress im Frühjahr, auf dem auch Michael Kopatz vortrug.
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Wohnkomplex
Zu einem Drittel ist dies ein lesenswertes Buch. Niklas Maak wettert derart furios gegen das Eigenheim als übersteigertes Lebensziel, dass man mit Genuss seine Zeilen liest, selbst wenn manche bereits in seinen Feuilletontexten für die FAZ standen, etwa diese Beschreibung des ex-Bundespräsidenten Christian Wulff: „Das Foto vom Präsidenten vor dem überteuerten Eigenheim ist das Bild einer Katastrophe, die sich millionenfach wiederholt: Ein Mann steht vor einem Haus, das er sich nicht leisten kann; ein Mann verschuldet sich für einen Traum von der Idylle der ihn in den Abgrund reißt.“ Im Buch „Wohnkomplex“ wird der Traum vom Eigenheim gründlich als Alptraum entlarvt – der Wunsch nach „Wohnen im Grünen“, der bei fünfzig Quadratmeter Rasen endet, die mit Verschuldung über beide Ohren erkauft wurden, und das „ästhetische Massaker“, das viele Eigenheime in den Vorstädten anrichten. Niklas Maak beklagt die „Zombifizierung“ unserer Innenstädte durch trostlose Luxuswohnanlagen und Shopping Malls, skizziert die Geschichte des Wohnens und bleibt immer gut lesbar, von einigen Schlagwörtern abgesehen („Parametrismus“, „Panoptismus“). Einen Kern des Problems beim heutigen Bauen und Wohnen bringt Maak treffend auf den Punkt, wenn er von den klassischen Familien schreibt als „Lebensentwürfe, die es nicht mehr gibt“, während die Zahl von Single-Haushalten und älteren Alleinlebenden steigt. Aber was ist nun die Lösung dafür; wie sehen die „neuen Kollektive“ aus, von denen Maak schreibt?
Ein Drittel befremdlich
Hier gelangen wir zum befremdlichen Drittel des Eindrucks, den dieses Buch hinterlässt. Das große Vorbild für die „Zukunft des Wohnens“ und die Antwort auf die so wortstark geschilderten Probleme der Eigenheimisierung sieht Niklas Maak Weiterlesen
Wahrheit beginnt zu zweit: Sieghard Lückehe und Hans-Joachim Ewert
Ausnahmeweise zu dritt: Mit Geschäftsführer Sieghard Lückehe und Architekt Hans-Joachim Ewert von der Wohnungsgesellschaft Stäwog Bremerhaven spricht Daniel Fuhrhop über Strom. Die Stäwog stellt nämlich selbst Strom her und verkauft ihn an die Mieter, und um die Gründe dafür geht es hier:
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WB2 Lückehe Ewert
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Der Bund als Preistreiber
Gerade von Bundespolitikern wird ja gern Neubau gefordert, um die Preise niedrig zu halten, und man fordert darum die Länder und Gemeinden dazu auf: „bauen, bauen, bauen“, sagte unser ehemaliger Bundesbauminister. Schöne Worte findet auch unsere neue Bundesbauministerin, die sagt, wenn der Bund Wohnungen verkauft, dann solle er sie günstig an kommunale Wohnungsgesellschaften abtreten. Das berichtet Thorsten Knuf in einer Reihe mehrerer Beiträge für die Berliner Zeitung, deren Anlass zeigt, wie wenig die Worte wert sind: Der Bund bietet ein Wohnhaus in der Berliner Großgörschenstraße zum 31-fachen der Jahreskaltmiete an. Rasante Mietsteigerungen sind damit quasi vorprogrammiert, denn üblich ist sonst grob gesagt alles vom 12- bis 18-fachen; Berliner landeseigene Wohnungsunternehmen dürfen maximal das 14-fache nehmen. Man kann sich zum einen fragen, warum der Bund überhaupt Wohnungen verkauft, denn die Zeit der Privatisierung sollte doch eigentlich vorbei sein. Allein in Berlin sollen aber 1.700 bundeseigene Wohnungen verkauft werden – durch private Käufer werden dann die Mieten steigern, und die Politik kann hinterher wieder nach Neubau rufen, um angeblich die Preise zu dämpfen.
Wenn der Bund aber doch Wohnungen verkauft, dann sollte das wohl nicht zum Höchstgebot geschehen, wie bei diesem Beispiel! Mietpreisbremse einführen, aber selbst aufs Preispedal treten. Nach dem Bericht über die skandalöse Preispolitik Weiterlesen
Kommentare und 10.000 Seitenaufrufe
Wenn ich die Leser des Blogs mit Software wie „Google analytics“ aushorchen würde, dann hätte derjenige eine persönliche Glückwunschmail bekommen können, der den 10.000-sten Seitenaufruf im März klickte. Stattdessen Danke an alle für die große Aufmerksamkeit, die in diesem Monat durch den Artikel 100% Berlin/ Lasst und zusammenrücken in der Berliner Zeitung besonders stieg. Doch schon ohne diesen Text gingen die Zahlen im März in Richtung 6.000 Seitenaufrufe für den Blog und meine persönliche Webseite , was eine Verdopplung im Vergleich zum November bedeutet hätte. Interessant sind auch die Reaktionen auf die Forderung, sich mit weniger Platz zu begnügen: Weiterlesen
Wahrheit beginnt zu zweit: Roland Stimpel
Ein kontroverses Gespräch über Wohnen, Bauen und Bauverbot in Berlin und überall führte Daniel Fuhrhop mit Roland Stimpel, Chefredakteur beim Deutschen Architektenblatt.
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WB2 Stimpel
Die am Ende des Gesprächs von Roland Stimpel vorgeschlagene Bebauung des Tempelhofer Feldes „wie Kreuzberg“ führt er in einem Gastkommentar bei der taz weiter aus. Und hier gibt es mehr Beiträge zum Tempelhofer Feld.
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Leere Wohnungen, leere Dörfer
Zwei Meldungen zeigen uns, dass eigentlich genug Platz da ist und wir keinen Neubau brauchen: Es geht um leere Wohnungen und leere Dörfer in Deutschland.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine Aufstellung der englischen Tageszeitung Guardian, derzufolge über 11 Millionen Wohnungen leerstehen, davon 1,8 Millionen in Deutschland. Weiterlesen