Schlagwort-Archive: Wohnungen

Wahrheit beginnt zu zweit in Leipzig: Corinna Scholz von HausHalten e.V. und Roman Grabolle vom Haus- und WagenRat e.V.

Der Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“ heute zu dritt: Es geht um Leerstand und Spekulation, Ausbauhäuser und Ausweichen ins Leipziger Umland im Gespräch von Daniel Fuhrhop mit Corinna Scholz vom HausHalten e.V. und Roman Grabolle vom Haus- und WagenRat e.V.:

Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Grabolle Scholz

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HausHalten e.V.                    Haus- und WagenRat e.V.
Beide Initiativen erwähnt der Ratgeber „Einfach anders wohnen“ auf Seite 90/91 beim Raumwunder 53 „Kollektivhäuser kaufen.“ Die Wächterhäuser beschreibt das Buch „Verbietet das Bauen!“ auf Seite 96 in Kapitel 7 „Leerstand füllen“; die Kollektivhäuser auf Seite 128 im Kapitel 10 „Mut zur Nähe“.

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Foto Haushalten-Haus

Das Büro von HausHalten e.V. befindet sich selbst in einem (ehemaligen) Wächterhaus. Foto: Daniel Fuhrhop.

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Tiny Houses als Raumwunder

Tiny House

Kleines Haus mit viel Grün drumherum (Foto: Katharina Jäger | Medienagentur Hallenberger, Tischlerei Bock).

Wie wenig Platz reicht, um glücklich zu leben? Manchem reichen 15 Quadratmeter im Tiny House, wie hier in einem der Tischlerei Bock. Es ist Geschmackssache, ob einem der Platz in der Schlafnische reicht, wie hier zu sehen: Weiterlesen

Ausstellung zum Einfamilienhaus: 4 Wände

Hausinstallation Cloppenburg

Fragen zum Einfamilienhaus säumen den Weg vom Ausstellungshaus ins benachbarte Stadtviertel in Cloppenburg.

Die 280.000 Besucher jährlich im Museumsdorf Cloppenburg erwarten wohl meist Bauernhäuser und Fachwerkhäuser, oder auch als Besonderheit eine kleine Kirche – nicht jedoch ein Einfamilienhaus der letzten Jahrzehnte. Und doch hat das Museumsdorf seine Bestände in jüngster Zeit modernisiert, sie kauften ein Fertighaus und neulich eine in den 70er Jahren berühmt gewordene Discothek. Nun hat sich das Museumsdorf gründlich mit dem Einfamilienhaus in Deutschland seit 1950 beschäftigt, in einem mehrjährigen Forschungsprojekt gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern und jetzt in der Ausstellung „4 Wände. Von Familien, ihren Häusern und den Dingen Drumherum“ (läuft bis 31. Januar 2019).

Mit das Beste an der Ausstellung zum Einfamilienhaus: Sie findet genau dort statt, im benachbarten Stadtviertel und Weiterlesen

Mit „Einfach anders wohnen“ und „Verbietet das Bauen“ in Kiel, München, Dachau, Feuchtwangen und Bamberg

München von oben

Blick auf München – dort gibt es am 25. April eine Buchvorstellung von „Einfach anders wohnen“. Foto: Daniel Fuhrhop.

Auftakt zur Buchtour im Frühjahr 2018 mit fünf Vorträgen in fünfzehn Tagen: erst im Norden in Kiel, dann viermal Bayern. Buchvorstellungen zu „Einfach anders wohnen“ gibt es am Mittwoch, den 25. April in München (Lovelace, 19 Uhr; hier die Facebook-Veranstaltung) und am Donnerstag, den 3. Mai in Bamberg (Stephanshof, 19.30 Uhr; ACHTUNG nicht schon zur vollen Stunde, wie zwischenzeitlich angekündigt). Dazwischen geht es zweimal um „Verbietet das Bauen“, am Donnerstag, den 26. April um 20 Uhr in Dachau (Zieglerbräu), und tags darauf am Freitag den 27. um 19.15 Uhr – als Auftakt der GRIBS-Tagung zum Flächensparen – in Feuchtwangen ausgerechnet in der Bayerischen Bau-Akademie. Den Auftakt macht aber Weiterlesen

Einbauten und Umbauten einfach anders

Wohnung an der Wand (Foto: de Bijnkorf).

Platz besser nutzen durch Einbauten, Ausbauten, Umbauten: ein extremes Beispiel liefert der „Room on the Roof“, ein Künstleratelier unter dem Dach des Kaufhauses De Bijnkorf in Amsterdam. Hier sind die Räume übereinander an der Holzwand gestapelt, auch zu sehen im Buch „Einfach anders wohnen„, dort mit diesem Bild (ebenfalls de Bijnkorf): Weiterlesen

Anders wohnen auf 10, 9, 8 Quadratmetern

Bock Tiny House

Schlafnische im Tiny House der Schreinerei Bock. Foto: Katharina Jäger | Medienagentur Hallenberger, Tischlerei Bock.

Wie wenig Platz reicht zum Wohnen? Auf wie wenig Fläche kann man sich wohlfühlen? Zu diesen Fragen gibt es einige extreme Antworten: Leben auf 9 oder 10 Quadratmetern, etwa bei Felice Cohen im teuren Manhattan (beschrieben auf Seite 22 als „schönes Beispiel“ im Ratgeber Einfach anders wohnen). In diesem Video zeigt sie ihr Apartment:

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Raumwunder 11: Kompaktmöbel aus „Einfach anders wohnen“

Faltbares Gästezimmer

Das faltbare Gästezimmer braucht wenig Platz. Foto: Atelier OPA.

Wenn man wenig Platz hat, sollten die Möbel Platz sparen – vier Typen von Raumwundermöbeln unterscheidet der Ratgeber „Einfach anders wohnen„: Raumwunder 11 Kompaktmöbel, die besonders klein sind, Raumwunder 12 Multifunktionsmöbel, die sich je nach Nutzung verwandeln, Raumwunder 13 Flugmöbel, die man an die Decke zaubern kann, und Raumwunder 14 Treppenmöbel, die den Platz unter der Treppe geschickt nutzen. Hier ein paar Fotos von Raumwunder 11 Kompaktmöbel, erst das nur fünfzig Zentimeter breite zusammenfaltbare Gästezimmer von Atelier OPA: Weiterlesen

Wo die Nähe zählt: CKD-Handbuch zu Wohnen und sozialem Zusammenhalt

Handbuch Cover

Für einige Leserinnen mag der Flächenverbrauch entscheidend für das Interesse sein, wie man Wohnraum ohne Neubau schaffen kann; andere lehnen Luxusapartments ab und wenden sich gegen Bauwut und Spekulation – doch wo auch immer die Motivation liegt, letztlich landet man, „wo die Nähe zählt“, denn Wohnen ist entscheidend für den sozialen Zusammenhalt. Damit sind wir beim Titel des Ehrenamtshandbuches 2018 der Caritas-Konferenzen Deutschland (CKD), in denen sich ehrenamtlich Tätige zusammengeschlossen haben; doch selbst wer eher kirchenfern ist, sollte weiterlesen, denn dieses Handbuch versammelt hervorragende Texte zum Wohnen und der Frage, wie sich Wohnraum schaffen lässt. Es mag sein sein, dass die Kirche grundsätzlich dabei auch auf Neubau (vor allem von Sozialwohnungen) setzt, aber in der täglichen ehrenamtlichen Arbeit geht es um schnelle Lösungen, und damit um Raumreserven in Altbauten.

Einen Beitrag zum Handbuch leistet Daniel Fuhrhop mit einem Einblick in Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Birgit Kasper, Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen

Wie kommen Wohnprojekte zustande? Welche Vorteile bieten sie? Und was ist überhaupt gemeinschaftliches Wohnen? Über diese und weitere Fragen spricht Daniel Fuhrhop mit Birgit Kasper vom Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen.

Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Kasper

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„Einfach anders wohnen“ im Druck und DANKE

Ein aufregender und aufreibender Schlussspurt liegt hinter dem Oekom Verlag und mir – Bilder und Bildrechte besorgen, Layout klären, Fehler beseitigen. Jetzt aber ist der Ratgeber „Einfach anders wohnen“ im Druck, erscheint offiziell am 19. März und wird Tipps geben zum Platz schaffen & Platz besser nutzen, als persönlichen Weg zu nachhaltigem und befreitem Wohnen. Das ist ein guter Augenblick, endlich nachzuholen, was in der Schlussphase unterblieb – ein kräftiges Dankeschön für die tolle Unterstützung beim Crowdfunding für ein bilderreiches Buch.

Dankestext

Im Grätzlhotel Wien übernachten und das Crowdfunding für „Einfach anders wohnen“ unterstützen

Raum im Grätzlhotel Wien

Grätzlhotel-Zimmer bei der Lampenschirmmacherin, (c) Heidrun Henke.

Planen Sie 2018 eine Fahrt nach Wien? Dann übernachten Sie im Grätzlhotel, schicken Zimmern in einst leerstehenden Ladenlokalen – und unterstützen damit das Crowdfunding für „Einfach anders wohnen“. Da es in dem Ratgeber um Platz schaffen und Platz besser nutzen geht, kommt das Grätzlhotel vor: Die letzten 3 von 66 Raumwundern handeln davon, wie man „einfach anders unterwegs“ sein kann, nicht in Bettenburgen aus Beton, sondern an originellen Orten in früher leerstehenden Räumen. Dazu zählt das Grätzlhotel in Wien mit inzwischen 21 Ladenlokalen im Grätzl, also im Stadtviertel. Die Räume bergen Erinnerungen an die früheren Einzelhändler, an den Elektriker, den Lampenladen, die Bäckerei. Einige Fotos als Vorgeschmack hier, mehr dann bei Ihrer Fahrt – drei Übernachtungen hat das Grätzlhotel Weiterlesen

Das dritte Buch: Crowdfunding-Start für „Einfach anders wohnen“

Ein persönlicher Ratgeber dazu, wie man Platz schaffen und Platz besser nutzen kann, wird das dritte Buch von Daniel Fuhrhop, und es soll im März 2018 im Oekom Verlag erscheinen. „Einfach anders wohnen“ zeigt 66 Raumwunder von der Schublade bis zum Stadtviertel, für ein entspanntes Zuhause, lebendige Nachbarschaft und grüne Städte – natürlich ohne Neubau. Bitte unterstützen Sie, dass dieser Ratgeber reich bebildert wird in durchgängig vierfarbigem Druck: Es gibt schöne Bilder von Kompaktmöbeln und Tiny Houses, von gemeinschaftlichen Wohnformen und lebendiger Nachbarschaft, doch das kostet mehr als ein reines Textbuch. Darum bittet der Oekom Verlag auf seiner eigenen Crowdfunding-Plattform um Unterstützung durch Vorbestellungen. Neben dem Buch selbst gibt es Postkarten, das exklusiv nur dort bestellbare Entrümpelungspaket sowie dreimal je eine Übernachtung im Grätzlhotel Wien, schicken Räumen in einst leerstehenden Ladenlokalen.

Alle das ab jetzt auf www.oekom-crowd.de/projekte/anders-wohnen/

Den Trailer sehen Sie auch hier – teilen Sie die Nachricht mit anderen und helfen Sie mit:


Zum Oekom-Crowdfunding geht es hier.

„Kein Stadtviertel wird zurückgelassen“ im Diercke Geographie-Lehrerband… und wo zu viel gebaut wird

Cover Lehrerband

Zwei Meldungen zur regionalen Ungleichheit, zur Spaltung in boomende und schrumpfende Regionen: Der Diercke-Verlag, bekannt durch den Atlas, hat jetzt in seinem Geographie-Lehrerband einen Text von mir nachgedruckt, der in der taz zur Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten erschienen war: „Kein Stadtviertel wird zurückgelassen“ vergleicht Wahlergebnisse in einst industriell geprägten Gegenden in den USA rund um Detroit mit denen in Mannheim und Pforzheim bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg 2016. Meine These: Wenn Stadtviertel und Regionen zurückgelassen werden und sich die regionale Ungleichheit erhöht, stärkt das populistische Parteien. Manche Ergebnisse der Bundestagswahl haben das deutlich bestätigt.

Was hilft den schrumpfenden Gegenden, den Kleinstädten und dem Land? Dazu Weiterlesen

Leserbrief zu Wohnungstausch in der Immobilien Zeitung

Immobilien Zeitung Ausschnitt

Und die Erde bewegt sich doch: Zwar scheint es manchmal, als lasse das Dogma des Neubaus keinen Platz für Ideen, mehr Wohnraum in Altbauten zu mobilisieren – doch nun bieten Handlungen und Forschung Anlass zur Hoffnung. Um es von hinten zu erzählen, ist das Thema dieses Blogbeitrags ein Leserbrief in der Immobilien Zeitung, in dem ich ein Beispiel für gelungenen Wohnungstausch bei der Wohnungsgesellschaft in Herford schildere. Das richtet sich gegen eine etwas abschätzige Bemerkung in einem ansonsten sehr lesenswerten Artikel in der Weiterlesen

Hausbau ohne Geld: Ist es wieder so weit?

Postbank Werbung

Neulich prangte in der Postbank Oldenburg eine Werbung , die Hauskauf auch ohne Eigenkapital (!) anbietet. Das passt zum Jubiläum zehn Jahre Finanzkrise 2007, die nicht zuletzt durch unzählige Hauskredite an Leute ohne Geld entstand. Wer sich wundert, dass die einst so seriöse Postbank derart wirbt, der sei daran erinnert, dass sie mittlerweise Weiterlesen

Interview im Ratgeber „Nachhaltig wohnen“

Cover des Buches

Der Ratgeber mit 128 Seiten etwa im A5-Format würde ohnehin zu diesem Blog passen: Es geht um Energiesparen im Haushalt, nachhaltige Möbel und Tapeten, Putzmittel und Modernisierung. In „Nachhaltig wohnen“ gibt Autor Peter Carstens zwar auch einige Tipps zu ökologischen Bauweisen und Dämmstoffen, doch der Schwerpunkt liegt auf wohnen und instandhalten, modernisieren und renovieren. Der Hinweis an dieser Stelle hat allerdings noch einen zusätzlichen Anlass: es gibt eine Doppelseite Interview mit Daniel Fuhrhop dazu, warum Weiterlesen

Mein erstes Stadtwandel-Heft: „Wohnwege“ Neuelandstraße Bremerhaven

Cover Stadtwandel-Heft

Das Titelbild zeigt den Blick auf die Wohnwege und ihre schützende Glashaut, die Heftrückseite zeigt, wie weit sie von der Fassade abgerückt sind. Die Fotos des Projekts stammen von Bernd Perlbach.

Der Titel dieses Beitrags mag diejenigen verwundern, die meine Zeit als Architekturverleger kennen. Und es stimmt doch: Nach über zweihundert Publikationen des Stadtwandel Verlags von der Gründung 1998 bis zum Verkauf 2013 habe ich nun erstmals selbst einen Text für ein Heft geschrieben. Es erscheint in der Reihe „Stadt im Wandel“ im gleichen Verlag wie die anderen, nur dass er seit 2013 zur Verlagsgruppe Schnell + Steiner gehört. Das Projekt gefiel mir so außerordentlich gut, dass ich mich ihm persönlich widmen wollte – ein Umbau von Nachkriegsbauten in der Neuelandstraße in Bremerhaven, betitelt „Wohnwege für neue Nachbarschaft“.

Aufmerksame Leser erinnern sich an ein andere Projekte der Städtischen Wohnungsgesellschaft Stäwog Bremerhaven, die im Buch „Verbietet das Bauen!“ in Kapitel 6 geschildert werden: Die Weiterlesen

Preisträger beim Wettbewerb „Berlin plant immer noch“

Foto Preisübergabe

Übergabe des Preises durch die beiden Ausstellungsmacherinnen Nicola von Albrecht (vorn) und Rosa Epple am 26. Juni im Museum der Dinge. Foto c Isa Hönle.

Berlin, Museum der Dinge, 26. Juni 2017: Preis für Daniel Fuhrhop beim Ideenwettbewerb „Berlin plant immer noch“ für den Text „65 Quadratmeter für zwei, zehn und hundert Menschen“.

Begleitend zur Ausstellung „Wohnkonzepte für Berlin nach 1945“ hatte das Museum der Dinge an einen Wettbewerb von 1946 angeknüpft. Damals ging es um Ideen für neues Wohnen „in der kriegszerstörten Stadt“, schreibt das Museum, und fährt fort: „Für vier Personen werden 65qm Wohnfläche veranschlagt. Rund siebzig Jahre später kämpft die Stadt mit heutigen Problemen, wie dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum oder der menschenunwürdigen Unterbringung von Geflüchteten.
Unser Wettbewerb 2017 fragt: Was bedeutet zeitgemäßes Wohnen auf 65qm heute? Wie viele Personen können sich diese Fläche teilen? Welche Modelle des Zusammenlebens kann es dafür geben? Welche Grundrisse, Möbel oder Vereinbarungen brauchen diese neuen Wohnkonzepte?“

Der prämierte Text (unten abgedruckt) von Daniel Fuhrhop zeigt, wie zwei Menschen auf Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Alfred Wolk

Er verhinderte ein Baugebiet: Alfred Wolk, langjährig im Gemeinderat von Everswinkel bei Münster, diskutierte oft vergeblich mit den Ratskolleginnen und Kollegen über den Sinn neuer Baugebiete in einem Ort, dessen Bevölkerungszahl stagniert. Doch dann sollte ein weiteres Baugebiet im Ortsteil Averskirchen ganz nah an seinem Wohnort entstehen…


Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Wolk

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Mehr zum Baugebiet Königskamp auf der Homepage von Alfred Wolk.
Am Beispiel von Everswinkel schrieb Britta Nagel in der Welt am Sonntag über den „Donut-Effekt“.
Weitere Gespräche der Reihe „Wahrheit beginnt zu zweit“ auf diesem Blog in der Kategorie Hören, zum Beispiel zu Zersiedelung mit dem Raumplaner Stefan Siedentop.

Ein Foto vom Tatort: Weiterlesen

Grundstück in Potsdam zu verkaufen, Abriss vorausgesetzt

FH Potsdam und Landtag

Soll abgerissen werden: Nein, nicht der historisierende Landtag links, sondern die Fachhochschule rechts im Bild.

Sind Sie interessiert an der zentralsten Lage von Potsdam? Dann können Sie sich jetzt für ein Baugrundstück bewerben. Aber huch: da steht ja schon etwas! Eine Fachhochschule. Soll aber weg, soll abgerissen werden. Und dann steht da der Staudenhof mit über 180 Wohnungen. Einfache Wohnungen für wenig Geld, das erinnert an den Ruf nach „bezahlbarem Wohnraum“, der überall erklingt. Der gilt aber nicht für den Staudenhof. Zugegeben, die Stadt achtet bei den Bewerbungen für die zukünftigen Neubauten auf das beste Konzept, wie zum Beispiel die Immobilien Zeitung beschreibt. Es fällt aber auf, dass für diese Weiterlesen

Neu: Die Bundesregierung jetzt mit mehr Bauwut vor den und in den Städten

Fotocollage vor und in den Städten Neubau

Wir finden Bauwut überall, ob im vorstädtischen Stil wie hier in Oberursel (links) oder als hochpreisige Wohnblocks wie in der Württembergischen Straße in Berlin, für die übrigens eine Kleingartenanlage weichen musste.

Wenn im Jahr 2016 das Baugesetzbuch geändert wird, nach Jahrzehnten des Redens über Nachhaltigkeit, nach Klimakonferenzen wie wenige Tage zuvor in Marrakesch, und ebenfalls wenige Tage nach der feierlichen Verabschiedung eines Klimaschutzplans 2015, dann sollte man meinen, die Änderungen könnten nur in eine Richtung gehen: Klima schonen, Boden schützen, weniger zersiedeln und weniger versiegeln. Doch genau das Gegenteil trifft zu, denn mit einem Doppelschlag heizt die Bundesregierung die Bauwut vor und in den Städten an. Vor den Städten darf nämlich nun schneller gebaut werden, anders gesagt Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Helga Wilhelmer

Ein Gespräch aus dem Mehr-Generationen-Haus „Kaspershof“, einem Wohnprojekt in Oldenburg, über das Zusammenleben von zwölf Parteien mit zwanzig Personen, den manchmal schwierigen Weg dorthin und die Freude am Miteinander.


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Mehr zum Oldenburger Kaspershof auf dessen Webseite.
Weitere Gespräche der Reihe „Wahrheit beginnt zu zweit“ auf diesem Blog in der Kategorie Hören, zum Beispiel ein Gespräch mit Rolf Novy-Huy von der Stiftung Trias.

Um gemeinschaftliche Wohnformen geht es in Kapitel 10 „Mut zur Nähe“ im Buch Verbietet das Bauen!, sowie in Kapitel 3 „Wie wir zusammen wohnen“ im Buch Willkommensstadt.

In Oldenburg gibt es eine Buchvorstellung zur „Willkommensstadt“ am Do 22.09., in Nürnberg geht es am Di 27.09. um Zusammenwohnen und Wohnprojekte; Details zu den  Terminen hier.

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Der Leserbrief, den das Deutsche Architektenblatt seinen Lesern vorenthalten will

Cover Deutsches Architektenblatt und "Verbietet das Bauen!"

Auf zwei Seiten hat das Deutsche Architektenblatt sich in der Mai-Ausgabe 2016 mit Pro und Contra mit meinem Buch „Verbietet das Bauen!“ beschäftigt, und das ist durchaus ehrenwert. Leider aber weigert sich das Magazin, meine Reaktion als Autor auf die geäußerte Kritik abzudrucken – hier ist sie:

Dass mein Buch „Verbietet das Bauen!“ Widerspruch weckt, überrascht nicht. Doch es verwundern die Contra-Argumente im Deutschen Architektenblatt: So heißt es sinngemäß, eine Bauverbot-Forderung sei egoistisch und nur im Sinne derjenigen, die bereits gut wohnten. Unzweifelhaft suchen viele Menschen Wohnungen, aber ist Neubau dafür die Lösung? Wenn es so wäre, dann hätten wir das Problem bereits gelöst, denn in den letzten zwanzig Jahren stieg die Zahl der Wohnungen um etwa sechs Millionen, obwohl die Einwohnerzahl sich kaum veränderte – aber trotzdem suchen vielerorts Menschen nach Wohnungen. Sollen wir nun etwa die nächsten sechs Millionen Wohnungen bauen, nur um wieder festzustellen, dass es nicht genug ist? Denken wir lieber darüber nach, was die Gründe für den Mangel sind, diskutieren über die Art und Weise unseres Wohnens und darüber, in welchen Städten wir leben möchten.

Denken wir zum Beispiel darüber nach, wie wir Weiterlesen

Milliarden für Neubau und das Grundgesetz ändern

Neubau Beispiel

Weil viele Flüchtlinge kommen, lässt sich derzeit schier endlose Förderung von Neubau durchsetzen. Im Bundestag wird nun das Gesetz für eine Sonder-Abschreibung behandelt, mit deren Hilfe Investoren in den ersten drei Jahren 35 Prozent absetzen können (statt sonst 6). Sonder-Abschreibung, erinnern wir uns da nicht an etwas? In der Tat, es gab sie bereits in den 1990er Jahren, um nach der Wiedervereinigung Investoren in die neuen Länder zu locken. Das hat auch geklappt, denn es wurde gebaut wie lange vorher und nachher nicht. Nur leider viel Unsinn, denn die hohen Abschreibungen lockten alle möglichen Anleger, die wenig bis gar nicht darauf achteten, was mit ihrem Geld gebaut wird – und so entstanden Wohnungen in Gegenden, aus denen die Menschen wegzogen. Zwanzig Jahre später scheint das vergessen, obwohl es lohnt, nochmal kurz Weiterlesen

Platz für Flüchtlinge

Leerstehendes Haus in Bad Kreuznach

Ein leerstehendes Haus in Bad Kreuznach, zum Abriss vorbereitet.

Wir können die Flüchtlinge in vorhandenen Häusern unterbringen, hieß es im vorigen Beitrag zum ZEIT-Artikel „Flüchtlinge brauchen keinen Neubau“. Doch wieviel Platz bieten Altbauten wirklich? Wie groß die Reserven sind, macht ein Gedankenspiel deutlich: Es gibt gut vierzig Millionen Wohnungen hierzulande. In der Nachkriegszeit lag die Wohnfläche in Deutschland bei 15 Quadratmeter pro Person, heute sind es 45 Quadratmeter. Nehmen wir einmal an, wir würden auch nur ein Zehntel raumsparender wohnen, dann wären wir immer noch weit von der Enge der Nachkriegszeit entfernt, und würden dennoch vier Millionen Wohnungen freiräumen, in denen zehn Millionen Flüchtlinge Platz fänden. Die Werkzeuge, um diesen Raum zu gewinnen, lauten Zusammenrücken, Zusammenziehen und Umziehen.

Zusammenrücken

Schon jetzt nehmen viele Menschen Flüchtlinge in ihren Wohnungen auf. Sie räumen dafür Zimmer, die sie nicht unbedingt benötigen: Bei manchen zogen die Kinder aus und die Räume standen leer, andere haben kaum genutzte Musikzimmer, Werkräume oder Gästezimmer. Der Wohlstand machte es möglich, wenig darauf zu achten, wieviel Platz wir wirklich brauchen. Früher war Untermiete üblich, zum Beispiel indem ältere Alleinlebende junge Studierende beherbergen. Heute haben Eigentümer es nicht Weiterlesen

FOC-Irrsinn in Düsseldorf-Nord

Ausschnitt Ortsschild Düsseldorf-Nord

Der Pfeil geht nach oben, in die Luft, die hoffentlich gut ist.

Ist denn schon Karneval am Rhein? Dessen letzte Tage sind die tollsten, und so geht es auch in Duisburg wild zu, wo (noch) ein Factory Outlet Center (FOC) geplant wird. Mit „Irrsinn“ ist diesmal aber nicht gemeint, was ohnehin schon irrwitzig ist: der drohende Abriss von um die 300 Wohnungen in der Zinkhüttensiedlung des Architekten Max Taut für ein FOC – er passt leider zur bereits vollendeten Zerstörung von über hundert Häusern (!) in Duisburg-Bruckhausen für einen „Grüngürtel“. Dort vernichten Abrissbagger ein Stadtviertel, andernorts suchen wir dringend Platz für Flüchtlinge, auf diesen Zusammenhang machte unlängst Dankwart Guratzsch in der Tageszeitung Die Welt aufmerksam. Aber zusätzlich zu diesem ganz normalen Wahnsinn überraschten nun Pläne, die in ihrer Abgedrehtheit nur ein Zeichen dafür sein können, dass die tollen Tage der FOC-Planung in Duisburg ihrem Höhepunkt und zugleich ihrem Ende entgegengehen: Da sich neben dem geplanten Ort des Factory Outlet Centers eine Metall- und Chemiefabrik der Grillo-Werke AG befindet, hatten Planer und Politiker die Frage zu beantworten, was denn bei einem Störfall geschehe, wenn giftige Gase entweichen. Eine Antwort des Investors, von der CDU-Stadtrat Rainer Enzweiler berichtete: Weiterlesen

Bauen und Wohnen in Gemeinschaft

Bild des besprochenen Katalogs

Nur wenige möchten gemeinsam Hühner halten, aber viele möchten mit anderen grillen – das kam heraus, als die zukünftigen Bewohner des R50 genannten Gebäudes in Berlin sich dazu äußerten, welche Räume sie miteinander teilen wollen. Neben diesen sehr speziellen Zwecken kreisten die Fragen um den Kern gemeinschaftlichen Lebens: Gästewohnungen oder Gemeinschaftsküche, Arbeitsräume oder Garten. Welche Räume die Bewohner des R50 nun letztlich teilen, zeigt eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum ebenso wie der zugehörige Katalog. Und die Fragen beim R50 weisen darauf hin, wie unterschiedlich man den Begriff des „Gemeinsamen“ verstehen kann. Sehr vielfältig sind denn auch die gut zwei Dutzend Beispiele, die Ausstellung und Katalog vereinen; bei manchen wundert es beinahe, wie sie es überhaupt in die Auswahl geschafft haben, und doch verdeutlicht der Gegensatz zwischen den enger und den weiter reichenden Gemeinschaften die Möglichkeiten des Wohnens.

So wirken manche der Gemeinschaftsprojekte wie fast zufällig benachbarte Häuser, die wenig gemein haben – in einem Fall lediglich eine Spielstraße dazwischen (Doppelhäuser in Dießen am Ammersee). Das ist kein Vorwurf an die Bauherren, denn besser Weiterlesen

Gemeinschaftliches im Wohnprojekt „Sargfabrik“

Eingang Wohnprojekt Sargfabrik

Sofort nach dem Eintritt in das Wohnprojekt Sargfabrik sieht man, wie im Innenhof die privaten Bereiche des Erdgeschosses in die öffentlichen Wege übergehen.

Aus dem Gepäck meiner Frühjahrs-Fahrt nach Wien hier einige Fotos vom Wohnprojekt „Sargfabrik“, das auf dem Gelände der ehemals größten habsburgischen Sargfabrik entstand. Wenn damit auf dem Blog ein Neubau vorgestellt wird, den auch das Buch „Verbietet das Bauen!“ erwähnt, dann wegen der vorbildlichen Gemeinschaftsflächen: Wenn wir lernen, anders miteinander zu wohnen und mehr Räume zu teilen, dann verbrauchen wir weniger Fläche pro Person – so mindern wir mit dem Bedarf an Wohnfläche letztlich auch den Neubau. Was genau hierbei geteilt wird, davon geben die zehn Bilder einen Eindruck. Eigentlich handelt es sich bei der Sargfabrik und dem Nebenprojekt Miss Sargfabrik nicht nur um ein Weiterlesen

Schiefes Deutschland

Grafik Bevölkerungsentwicklung.

Die rötlichen Farben zeigen, wo die Einwohnerzahl von 1990 bis 2012 gestiegen ist (linke Grafik) oder voraussichtlich bis 2035 steigen wird, blau gefärbt sind schrumpfende Regionen. Quelle: BBSR Bonn 2014.

Die Städte und Regionen entwickeln sich hierzulande so ungleich, dass eine Karte mit den Höhen und Tiefen dieser Entwicklung ein zerklüftetes Land zeigen würde, ein Land mit Gefällen zwischen Boomtowns und Schrumpfstädten. Gleich drei ganz ähnliche Karten wandern in diesen Tagen durch die Medien und machen drei Studien anschaulich, die eines gemeinsam haben: Sie zeigen die Dramatik der regionalen Ungleichheit in Deutschland – und mancher zieht daraus merkwürdige Schlüsse.
Wie sich die Zahl der Einwohner in deutschen Städten und Kreisen entwickeln wird, diese Vorhersage bildet die Grundlage auch für die Entwicklung beim Bauen. Schauen wir also auf das Rosa und Blau der obigen Abbildung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und sehen als Ergebnis von deren Untersuchungen: „Die Unterschiede zwischen Stadt und Land vergrößern sich“, wie das BBSR selbst titelt.  Extremer formuliert: „Das platte Land droht zu veröden“, wie die Immobilien Zeitung schreibt. Und was folgt daraus? Weiterlesen