Schlagwort-Archive: Leerstand

Leerstand, Teil 1: Brauchen wir einen Gebäude-TÜV?

Foto Leerstand holzverbrettert

Läden, Büros und Wohnungen stehen leer. Wenn wir sie neu und anders nutzen, wird Neubau überflüssig.

Start einer dreiteiligen Reihe zum Leerstand und wie wir ihn verhindern können

Wie kann man verhindern, dass Häuser leerstehen, verfallen und schließlich abgerissen werden? Wie es nicht geht, erfuhren die Bewohner der Hamburger Esso-Häuser kurz vor Weihnachten: Von einem Tag auf den anderen mussten sie ihre Wohnungen verlassen, weil das Ensemble einsturzgefährdet sei. In Kürze soll es abgerissen werden. Damit hätte sich der Eigentümer Bayerische Hausbau das Feld freigeräumt, um stattdessen einen größeren und rentableren Neubau zu errichten. Dass dies der wahre Grund war, die Gebäude jahrelang verkommen zu lassen, vermutet mancher in Weiterlesen

Abriss in Oldenburg

Oldenburg Burgstr 5 vorn

Das hohe Haus Burgstraße 5 soll abgerissen werden. Das Tor im Erdgeschoss diente als Durchfahrt zur Werkstatt.

In einem der ältesten Stadtviertel Oldenburgs sollen nun Altbauten abgerissen werden. Nach jahrelangem Leerstand meldet die Weiterlesen

Leere Wohnungen, leere Dörfer

zwei screenshots zur Leere

Über 11 Millionen leere Wohnungen gibt es in Europa, schreibt die Süddeutsche Zeitung in Berufung auf den Guardian. Ganze Dörfer leeren sich, dazu forschten das IASS Potsdam und das Berlin-Institut.

Zwei Meldungen zeigen uns, dass eigentlich genug Platz da ist und wir keinen Neubau brauchen: Es geht um leere Wohnungen und leere Dörfer in Deutschland.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine Aufstellung der englischen Tageszeitung Guardian, derzufolge über 11 Millionen Wohnungen leerstehen, davon 1,8 Millionen in Deutschland. Weiterlesen

Bauen zu verbieten würde der Immobilienwirtschaft nutzen

Allerorten wird gefordert, mehr zu bauen. Zwar ist es verständlich, dass die Bauindustrie den Neubau propagiert und dass sich Politiker gern mediengerecht beim ersten Spatenstich zeigen. Doch die Immobilienbranche sollte sich von ihnen nicht vereinnahmen lassen, sondern aus ökonomischen Gründen nicht mehr neu bauen.
Als heutiger Verfechter eines Bauverbots muss ich zugeben, fünfzehn Jahre lang als Architekturverleger für Neubauten geworben zu haben, für Kulturbauten wie das Jüdische Museum in Berlin, für die dortige Österreichische Botschaft und für kommerzielle Immobilien wie das Zentrum der Messestadt in München-Riem. Damals nutzten meine Publikationen dem Marketing der Immobilienwirtschaft. Heute ist es meines Erachtens ebenso im Interesse der Branche, dass ich den Blog „Verbietet das Bauen“ betreibe. Als eine Leserin mich zur „antikapitalistischen“ Botschaft des Blogs beglückwünschte, handelte es sich um ein grobes Missverständnis, denn ein Bauverbot wäre im Interesse vieler Investoren, Eigentümer und Betreiber von Immobilien.
Zwei Beispiele sollen zeigen, welchen wirtschaftlichen Schaden der Neubau anrichtet. So muss sich jeder Eigentümer von Handelsimmobilien in 1A-Lagen davor fürchten, dass in der Nähe ein Shopping-Center gebaut wird. Das gilt nicht nur vor der Stadt, sondern auch in sogenannter integrierter Lage im Stadtzentrum, denn die 1A-Lage lässt sich nunmal nicht beliebig verlängern: Wenn an ihrem einen Ende ein Center einen neuen Schwerpunkt bildet, dann wird sie am anderen Ende abgewertet und die Rendite der dortigen Händler und Vermieter schmilzt.
Ähnlich geht es den Eigentümern von Wohnsiedlungen, die um die soziale Balance in ihrem Bestand ringen: Weiterlesen

Nachtrag zum Film „Stadtwandel in Wuppertal“

Ein aktueller Nachtrag zu Stadtwandel in Wuppertal: Zwischen dem Hauptbahnhof und der Fußgängerzone befindet sich eine Unterführung, die aus gutem Grund auch als „Pissrinne“ bezeichnet wird. Stattdessen war beim geplanten Umbau des Stadtzentrums vorgesehen, einen Weg unter freiem Himmel mit freiem Blick in Richtung Schwebebahn anzulegen. Doch nun soll ein Investor nicht nur neben dem Bahnhof ein vor allem durch Läden genutztes Gebäude errichten, sondern zusätzlich eine beidseitige Ladenzeile zwischen Bahnhof und Innenstadt. Insgesamt würden so weitere 10.000  Quadratmeter Handelsfläche entstehen – die Pissrinne wird zum Konsumkanal.
Wer weiß, ob nicht noch jemandem ein Glasdach über den Ladenzeilen einfällt. So entsteht womöglich allem Leerstand zum Trotz ein neues Shopping-Center am Bahnhof und zweihundert Meter weiter würde das bereits vorhandene ECE-Center erweitert.

Inzwischen gibt es nicht nur Die Wuppertaler gegen die Center-Erweiterung, sondern auch Bürger gegen das sogenannte Döppersberg-Projekt, das  nämlich inzwischen 140 statt geplanten 105 Millionen Euro kosten soll.

Stadtwandel in Wuppertal

Aus Anlass meiner Fahrt zur Tagung „Stadtwandel als Chance“ in Wuppertal und vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie hier ein kurzer Film darüber, wie es dort derzeit mit dem Stadtwandel in der Innenstadt aussieht.

Als das ECE-Center 1998 eröffnete, schrieb ich einen Text, der nun aus diesem Anlass auf meiner persönlichen Webseite zu lesen ist.

Hat der Film gut gefallen? Dann gern zur Honorierung der kreativen Arbeit und zur Unterstützung des Blogs „Verbietet das Bauen“ nachfolgend flattern oder sich hier über verschiedene Wege des Helfens informieren. Jeder Beitrag ist willkommen. Vielen Dank!

Bauverbot Nachrichten 1

Häufig liest man in den Medien von steigenden Mieten und angeblicher Wohnungsnot. Es gibt aber auch Nachrichten, die darauf hinweisen, dass Neubau nicht so zwingend ist wie oft dargestellt wird. Daniel Fuhrhop präsentiert aktuelle Meldungen über Bauwut, Mieten, Leerstand und Abriss.


Wem der Film gefällt, der kann flattern oder auf diesen Wegen die Arbeit honorieren. Vielen Dank!