Schlagwort-Archive: Berlin

Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“: Jan Brandt, Schriftsteller, „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“

Ein Roman zu Mietenwahnsinn und Eigenbedarfskündigung, als Doppelbuch zusammen mit einem Roman zum Abriss des alten Familienhofes – das ist „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“, zwei Romane in einem und zugleich zwei Sachbücher. Über die Sache spricht Daniel Fuhrhop mit dem Autor Jan Brandt:

Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Jan Brandt

Überblick aller Gespräche des Podcasts „Wahrheit beginnt zu zweit“ in der Blogroll

Um Mietenwahnsinn und Enteignungsdebatte geht es auch im überarbeiteten dritten Kapitel von „Verbietet das Bauen!“ in der Neuauflage, für die jetzt ein Crowdfunding läuft.

Dranbleiben und Bauverbot-Blog folgen per Newsletter (Seitenspalte), RSS-Feed oder Facebook.

Buchcover Weiterlesen

Preisträger beim Wettbewerb „Berlin plant immer noch“

Foto Preisübergabe

Übergabe des Preises durch die beiden Ausstellungsmacherinnen Nicola von Albrecht (vorn) und Rosa Epple am 26. Juni im Museum der Dinge. Foto c Isa Hönle.

Berlin, Museum der Dinge, 26. Juni 2017: Preis für Daniel Fuhrhop beim Ideenwettbewerb „Berlin plant immer noch“ für den Text „65 Quadratmeter für zwei, zehn und hundert Menschen“.

Begleitend zur Ausstellung „Wohnkonzepte für Berlin nach 1945“ hatte das Museum der Dinge an einen Wettbewerb von 1946 angeknüpft. Damals ging es um Ideen für neues Wohnen „in der kriegszerstörten Stadt“, schreibt das Museum, und fährt fort: „Für vier Personen werden 65qm Wohnfläche veranschlagt. Rund siebzig Jahre später kämpft die Stadt mit heutigen Problemen, wie dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum oder der menschenunwürdigen Unterbringung von Geflüchteten.
Unser Wettbewerb 2017 fragt: Was bedeutet zeitgemäßes Wohnen auf 65qm heute? Wie viele Personen können sich diese Fläche teilen? Welche Modelle des Zusammenlebens kann es dafür geben? Welche Grundrisse, Möbel oder Vereinbarungen brauchen diese neuen Wohnkonzepte?“

Der prämierte Text (unten abgedruckt) von Daniel Fuhrhop zeigt, wie zwei Menschen auf Weiterlesen

Fotos zu „Verbietet das Bauen!“

EZB Frankfurt

Lange hatten der Verlag und ich diskutiert und schließlich doch keine Fotos ins Buch gebracht, was die üblichen Gründe hatte (Umfang, Kosten), aber auch der Phantasie der Leserinnen freien Lauf lassen sollte. Hier nun aber einige Fotos zu verschiedenen Themen und Beispielen des Buches Verbietet das Bauen!, aus aktuellem Anlass – auf meiner Webseite gibt es ab sofort mehrere Seiten mit einer Auswahl meiner Fotos, die nach und nach erweitert wird.
Zum Auftakt also Fotos rund um das Bauverbot-Buch, darunter skandalträchtige Neubauten wie die oben abgebildete Europäische Zentralbank (Kosten 1,3 Miliarden Euro, siehe Tabelle Seite 14), sowie der nochmal deutlich teurere Weiterlesen

Märkisches Viertel reloaded

Coverfoto Heft Märkisches Viertel

Die Hefte der Reihe „Stadt im Wandel“ zum Märkischen Viertel, oben rechts der neue Band zur Wohnhausgruppe 919 des Architekten Jo Zimmermann.

Die inzwischen neunte Publikation zum Märkischen Viertel erschien nun in meinem früheren Verlag. Das mag viel erscheinen, aber es handelt sich immerhin um die größte Modernisierung im deutschen Wohnungsbau für über 500 Millionen Euro.

Mehr zum Märkischen Viertel in diesem früheren Beitrag; mehr zum früheren Verlag auf der Webseite.
Um das Märkische Viertel geht es ab Seite 81 in Kapitel 6 „Stadt umbauen“ von Verbietet das Bauen!

Gegen Bauwut in Hamburg: Volksentscheid für Integration ohne Neubau

Tempelhofer Feld

Über 700.000 Berliner stimmten dafür, dass auf dem Tempelhofer Feld nicht gebaut werden darf. Ist das nun nicht mehr so wichtig, weil Flüchtlinge untergebracht werden müssen? Mehr dazu im Text.

Ein Text nicht nur aus Anlass der Buchvorstellung in Hamburg am 15.02. (siehe unten).

Einen Text über Bauen oder Nichtbauen in Hamburg mit einem Foto vom Tempelhofer Feld zu bebildern, ist kein Irrtum: Hier wie dort geht es derzeit darum, ob jetzt angesichts des Zuzugs der Flüchtlinge schnell und billig gebaut werden soll – und zwar überall, sogar in Landschaftsschutzgebieten in Hamburg und auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Dort hatte ein Bürgerentscheid dafür gesorgt, dass es als Freiraum erhalten bleibt, wie auf diesem Blog in vielen Beiträgen geschildert und auch im Buch „Verbietet das Bauen!“ thematisiert. Nun aber plant der Berliner Senat mehr und mehr Bauten für Flüchtlinge am Rande des Feldes, Provisorien, so heißt es; doch es bleibt die Befürchtung, dass mancher Politiker diese Gelegenheit nutzen möchte, die Niederlage der Neubau-Lobby beim Volksentscheid auszuhebeln. Nach Protesten wurden die Pläne geändert, aber trotzdem lässt das, was dort nun geplant ist, um die Chancen von Integration fürchten: bis zu 7.000 Flüchtlinge sollen auf dem Gelände unterkommen, wie etwa der Tagesspiegel berichtet.

Es ist genau diese Sorge, dass Integration scheitert, wenn tausende Flüchtlinge in eigens dafür errichteten Bauten untergebracht werden, die nun in Hamburg zu einem Volksentscheid führen wird. Gleich sieben Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Nikolaus Bernau

Er schreibt als Architekturkritiker der „Berliner Zeitung“ begeisternd über Neubau, kümmert sich aber auf preisgekrönte Weise um Denkmalschutz, zum Beispiel als langjähriges Mitglied im Landesdenkmalrat Berlin: Nikolaus Bernau. Mit ihm spricht Daniel Fuhrhop darüber, wie notwendig oder nicht ein Konzerthaus in München wäre, über alte und neue Bibliotheken und Museen nicht nur in Berlin.


Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Bernau

Wer gern zugehört hat, kann dies hier würdigen. Danke!

„Neubau ist nicht die Lösung“

Bilder Flyer vom Kottbusser Tor

Mitbringsel von „Kotti und Co“, der Mieterinitiative am Kottbusser Tor. Auf der Rückseite eines Flyers vom „Südblock“ ist der Text gegen Neubau abgedruckt, den dieser Beitrag vorstellt.

Kein Zufall, aber doch überraschend: Im Umfeld engagierter Mieter am Kottbusser Tor in Berlin stieß ich auf einen lesenswerten Text von Sigmar Gude, der sich gegen die oft gehörte Floskel wendet, man müsse nur viel neu bauen, dann sänken eines Tages auch die Mieten. Mit diesem Argument wurde schon beim Bürgerentscheid zum Tempelhofer Feld versucht, Neubau durchzusetzen. Warum aber der Bau neuer Häuser nicht unbedingt dazu führt, dass Mieten in alten Häusern sinken, erklärt Sigmar Gude damit, dass Weiterlesen

Vom Gezi-Park zum Leipziger Platz

Baustellenschilder Mall of Berlin

Als die Baustelle eingerichtet wurde, ging man scheinbar noch von 50.000 Quadratmetern aus, zur Eröffnung sind es offiziell 76.000 (aber zuzüglich Gastronomie), und letzten Endes könnte es gegen 100.000 Quadratmeter gehen.

Warum Proteste gegen Berlins vielleicht größtes Shopping-Center nahelägen

Der Protest am Gezi-Park in Istanbul entzündete sich an einem Shopping-Center, für das Bäume gefällt wurden und ein Park verschwinden sollte. Wenn am 25.9.2014 die „Mall of Berlin“ am Leipziger Platz eröffnet, dann handelt es sich um das vielleicht größte und zerstörerischste Shopping-Center Berlins. Die Größe wird einem klar, wenn man vom Potsdamer Platz aus die Leipziger Straße entlang blickt: Fast die komplette Nordseite bis zur Wilhelmstraße gehört Investor Harald Huth und seinen Ko-Investoren. Es beginnt hinter der kanadischen Botschaft mit den drei Häusern am Leipziger Platz 16 (AvD-Palais), 15 und 14 (Mossepalais). Dann kommen mit der 13 und dem „Leipziger Platz 12“ die Grundstücke, auf denen einst das Kaufhaus Wertheim stand. Ursprünglich sollte nur dort das Shopping-Center entstehen, doch dann Weiterlesen

Solmsstraße 22 umgenutzt

Ladenlokal mit Kita

Heute eine Kita…

Es geht doch: andernorts stehen Räume leer, weil Eigentümer nur auf Gewinnmaximierung aus sind und lange auf den bestbezahlenden Handy- oder Modeladen warten. Aber in dem Ladenlokal, in dem ich selbst viele Jahre einen Architekturverlag betrieb, Weiterlesen

Abriss, Leerstand, Privatisierung

Abriss Burgstraße Oldenburg

Nach der Sommerpause 2014 gibt es eine kleine Serie mit Nachlesen einiger Neuigkeiten rund um Bauen und Noch-mehr-Bauen. Teil 2: Meldungen zu Abriss in Mannheim und Leerstand in Berlin.

Abriss hat begonnen, Teil 1: Aus Oldenburg stammt das obige Bild vom Abriss an der Burgstraße, über den auf diesem Blog bereits berichtet wurde.

Abriss hat begonnen, Teil 2 und erheblich prominenter: Ende Juli 2014 fiel die Entscheidung, dass nach gerade mal 30 Jahren ein Museumsbau in Mannheim abgerissen wird. Der Weiterlesen

100% Freude, 100% Nachdenken

Feld Tempelhof

Es gab wohl noch keine so große Abstimmung darüber, an einem Ort nicht zu bauen, wie beim Volksentscheid zum Tempelhofer Feld. Zu über 64% entschieden sich die Berliner für den Vorschlag der Initiative „100% Tempelhofer Feld“, und so bleibt das Feld frei und die Bagger kommen nicht. Glückwunsch nach Berlin und 100% Freude!

In den ersten Reaktionen akzeptieren die Politiker zwar dieses Ergebnis, nehmen es aber nicht zum Anlass, generell umzudenken. Stadtentwicklungs-Senator Müller sagte im Fernsehen, Berlin brauche 130.00 neue Wohnungen. Hier spricht die junge Stimme der SPD-Betonfraktion, und wiederholt die Zahlen der Baulobby, die fast beliebig Weiterlesen

100% Postwachstum auf dem Tempelhofer Feld

Sollte am 25. Mai beim Volksentscheid die Mehrheit der Berliner gegen Neubau auf dem Tempelhofer Feld stimmen, dann wäre das ein Sieg für das Postwachstum. Der Begriff wird bezüglich des Bauens beim Wort genommen, denn das bisherige Wachstum zeigt sich bei unablässig neu wachsenden Bürotürmen, Shopping-Centern und Wohnsiedlungen. Es liegt wohl auch am weit verbreiteten Unbehagen gegenüber der bisherigen Bauwut, dass die Initiative „100% Tempelhofer Feld“ soviel Zuspruch erhält. Außerdem bekommen wir immer wieder vorgeführt, wie unwirtlich heutzutage neu gebaut wird, wie sehr an Umsatz orientiert und wie wenig an lebendigen Städten.

Einerseits ähnelt die Diskussion um Neubau damit derjenigen um jeglichen Konsum, weil Weiterlesen

Stadtwandel 2014, 2. Quartal

Collage Zeitungsartikel

Ein halbes Jahr nach dem Start des Blogs „Verbietet das Bauen“ im Oktober 2013 stellt sich die Frage drängender, wie meine Tätigkeit gegen die Bauwut zukünftig weiter möglich sein wird. Doch bevor es darum geht, erstmal anknüpfend an bisherige Beiträge der Kategorie Innehalten ein Blick über das 2. Quartal, also den Zeitraum seit Januar.

Beiträge in anderen Medien
Besondere Aufmerksamkeit erregte im März Weiterlesen

Kommentare und 10.000 Seitenaufrufe

Ausschnitt Artikel Berliner Zeitung

Wenn ich die Leser des Blogs mit Software wie „Google analytics“ aushorchen würde, dann hätte derjenige eine persönliche Glückwunschmail bekommen können, der den 10.000-sten Seitenaufruf im März klickte. Stattdessen Danke an alle für die große Aufmerksamkeit, die in diesem Monat durch den Artikel 100% Berlin/ Lasst und zusammenrücken in der Berliner Zeitung besonders stieg. Doch schon ohne diesen Text gingen die Zahlen im März in Richtung 6.000 Seitenaufrufe für den Blog und meine persönliche Webseite , was eine Verdopplung im Vergleich zum November bedeutet hätte. Interessant sind auch die Reaktionen auf die Forderung, sich mit weniger Platz zu begnügen: Weiterlesen

100% Berlin: Wir brauchen keinen Neubau

Die Befürworter des Volksentscheids „100% Tempelhofer Feld“ werden verdächtigt, dass sie die Baustellen anderswo haben wollen, nur nicht vor ihrer Haustür. Besser wäre es, wir würden in ganz Berlin auf Neubau verzichten. Wie sehr Bauen schadet, müsste jeder wissen: Es kostet Energie, es kostet Geld und schafft darum teure Wohnungen, und es ist asozial, weil die neuen Lofts Besserverdienende anziehen, während in der Gropiusstadt und den Plattenbauten der Rest bleibt. Ziehen wir die Konsequenz und verbieten das Bauen.

Zwar fordern alle, man müsse „bauen, bauen, bauen“, aber wir haben schon genug Platz. Allein bei Büros stehen in Berlin über eine Million Quadratmeter leer; auf dieser Fläche könnten zehntausende Menschen wohnen. Hysterisch von Wohnungsnot zu reden ist unverschämt denen gegenüber, die in der Nachkriegszeit tatsächlich litten. Damals teilten fünf Personen einen Raum, heute entfallen zwei Räume auf eine Person! Wir haben in Berlin heute trotz der jüngsten Zuwanderung genausoviel Einwohner wie nach der Wiedervereinigung 1991. Seitdem wurde aber wie besessen neu gebaut, insgesamt 200.000 Wohnungen mit über 16 Millionen Quadratmetern. Darin könnten wir über 400.000 weitere Neuberliner aufnehmen, wenn wir uns nicht breiter machen würden als je zuvor: Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Roland Stimpel

Ein kontroverses Gespräch über Wohnen, Bauen und Bauverbot in Berlin und überall führte Daniel Fuhrhop mit Roland Stimpel, Chefredakteur beim Deutschen Architektenblatt.


Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Stimpel

Die am Ende des Gesprächs von Roland Stimpel vorgeschlagene Bebauung des Tempelhofer Feldes „wie Kreuzberg“ führt er in einem Gastkommentar bei der taz weiter aus. Und hier gibt es mehr Beiträge zum Tempelhofer Feld.

Ist Ihnen der Beitrag etwas wert? Dann flattern oder auf diesen Wegen unterstützen. Danke!

Aus der Traum: Gegen Bibliotheks-Neubau in Berlin

Von allen denkbaren Nutzungen ist mir eine Bibliothek am liebsten. So habe ich als Freund der Bücher und der Bildung einen Freundeskreis für die Oldenburger Stadtbibliothek mit initiiert. Darum fiel es mir anfangs schwer, eine klare Haltung zum Wunsch der Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) zu beziehen, einen Neubau auf dem Tempelhofer Feld zu bauen.

ZLB Flyer

Wie schreibt die ZLB im linken Flyer: „Bibliotheken bleiben in der Regel im Kosten- und im Zeitplan“.

Doch zwei Ereignisse haben mich darin bestärkt, selbst bei der Bibliothek für Berlin einen Neubau abzulehnen: Mein Besuch in der Ausstellung zu den Entwürfen und die aktuelle Kostenexplosion. Weiterlesen