Gerade jetzt Lesestoff sichern

Drei Bücher auf dem Sofa.

Bei den Worten „gerade jetzt“ im Titel dachten vielleicht einige wenige an die türkisch-griechische Grenze, wo sich Flüchtlinge befinden und wo Erinnerungen an 2015 hochkommen. Bei der Diskussion darüber, wieviele von ihnen nach Deutschland kommen, wird darüber gesprochen, wie sie integriert werden können – und dieser Frage widmet sich mein Buch „Willkommensstadt“ von 2016 mit Geschichten des Gelingens und mit Erzählungen von Zuwanderung und Flucht nach 1945.

Die meisten aber denken zweifellos bei „gerade jetzt“ an die Folgen der Corona-Epidemie und an den Rückzug auf das heimische Sofa. Wer dort jetzt mehr Zeit verbringt, denkt womöglich Weiterlesen

Im brennenden Haus: Neue Inhalte im „Buch zur Bauscham“, der erweiterten Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“ 2020

Ausschnitt Rückcover Buch

Ein Ausschnitt der Rückseite der bevorstehenden erweiterten Neuauflage.

Die Zeit ist reifer denn je für einen radikalen Buchtitel: Wenn es so weitergeht wie bisher, wird in acht Jahren das Budget für Treibhausgase verbraucht sein, dass noch zur Verfügung steht, damit wir die Erhitzung auf 1,5 Grad beschränken. Vor diesem Hintergrund reichen die aktuellen Bemühungen nicht aus, wie Greta Thunberg in ihrem zehnminütigen Beitrag vor der EU-Kommission betonte (ab Minute 27), denn wenn das Haus brennt, geht man nicht einfach wieder rein und schaut Fernsehen. Auch beim Bauen in Deutschland werden die Ziele des Klimaschutzpakets oder der derzeit diskutierten Änderungen beim Gebäudeenergiegesetz nicht ausreichen, zumal sie gleichzeitig zunichte gemacht werden durch vom Bund angefachte Bauwut in Form von Baulandkommission und Baukindergeld. Wir brauchen einen radikalen Wandel, der nicht lediglich darin bestehen darf, Bauten energieeffizienter zu machen – das Bauen selbst muss in Frage gestellt werden, denn es verursacht zwanzig bis dreißig Prozent der Treibhausgase. Zeit für ein „Buch zur Bauscham“, und das stellt die erweiterte Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“ dar – mit neuen Inhalten zu den ökologischen Folgen des Bauens, mit einem weitgehend neuen Kapitel zu Wohnungsmangel und Enteignungsforderungen, und mit einem neuen Kapitel zum Flächenverbrauch, das alle Lösungsvorschläge des Buches in einen neuen Zusammenhang stellt. Solch ein Umdenken wäre Teil eines Stadtwandels ohne Neubau, den wir in unserem vorhandenen Rechtssystem erreichen können. Das Buch sagt gleichzeitig drängender NEIN zum bisherigen Bauen, weil die Klimakrise dramatischer geworden ist, und es sagt klarer JA zu besseren Formen, unsere alten Häuser zu nutzen. Mit 100 Werkzeugen für Wohnraum und mehr Platz im Bestand ist das Bauverbot-Buch mehr denn je ein Raumwunder-Buch, eine Anleitung für persönliches und politisches Handeln ohne Neubau, ohne Abriss und Leerstand, ohne Flächenfraß. Ergänzend zum Film über die Neuauflage beim laufenden Crowdfunding (bitte mitmachen und bestellen!) folgt hier ein Ausblick auf alle neuen Inhalte. Weiterlesen

Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“: Jan Brandt, Schriftsteller, „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“

Ein Roman zu Mietenwahnsinn und Eigenbedarfskündigung, als Doppelbuch zusammen mit einem Roman zum Abriss des alten Familienhofes – das ist „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“, zwei Romane in einem und zugleich zwei Sachbücher. Über die Sache spricht Daniel Fuhrhop mit dem Autor Jan Brandt:

Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Jan Brandt

Überblick aller Gespräche des Podcasts „Wahrheit beginnt zu zweit“ in der Blogroll

Um Mietenwahnsinn und Enteignungsdebatte geht es auch im überarbeiteten dritten Kapitel von „Verbietet das Bauen!“ in der Neuauflage, für die jetzt ein Crowdfunding läuft.

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Buchcover Weiterlesen

Crowdfunding startet für die erweiterte und aktualisierte Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“

Vor fünf Jahren erschien „Verbietet das Bauen!“, doch seit zehn Jahren werden jährlich mehr Wohnungen gebaut – während der Wohnungsmangel in den Großstädten zunimmt, und beweist: Neubau löst nicht die Probleme des Wohnungsmangels. Stattdessen vernichtet Spekulation Wohnraum, und Neubau schadet dem Klima. Darum ist es Zeit für eine Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“, für die ich Sie um Unterstützung bitte.
Die Neuauflage eines Sachbuches nach fünf Jahren ist nicht selbstverständlich, und obendrein wird das Buch um 32 Seiten erweitert: es geht um die Diskussionen zu Spekulation, Enteignung und Bodenrecht. Ein neues Kapitel schildert Wege, den Flächenverbrauch auf Null zu senken und Bauen erheblich einzuschränken. Schließlich bietet das Buch nun 100 Werkzeuge für Wohnraum und mehr Platz im Bestand und zeigt damit, dass es auch anders geht.
Bestellen Sie jetzt das Buch zu April vor oder eines von drei Spezialpaketen und sichern sich auf der Crowdfunding-Plattform einen der „Bausteine gegen das Bauen“ als Dankeschön für Ihre Unterstützung. All das ab jetzt auf www.oekom-crowd.de/projekte/verbietet-das-bauen/
Den Trailer sehen Sie auch hier – teilen Sie die Nachricht und bestellen jetzt:

Zum Oekom-Crowdfunding geht es hier.

 

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Korrektur: Weniger Fläche gebraucht, und die zwei Altbauten der Öffentlichen Versicherung bleiben stehen

Öffentlche Versicherung Hauptgebäude

Ein mächtiger Bau, doch nicht ohne Eleganz: das Gebäude der Öffentlichen Versicherung in Oldenburg, dessen Zukunft ungewiss ist. Foto: Daniel Fuhrhop.

Im Film für die die Online-Reihe Stadt/gestalten – auch hier auf dem Blog – geht es in meiner Fahrt vor allem um das Hauptgebäude der Öffentlichen Versicherung, oben im Bild zu sehen. In dem Film aber spreche ich in Minute 12:45 – 13:00 über die gegenüberliegende Straßenseite. Dort stehen zwei weitere Gebäude der Versicherung, und ich behaupte, diese würden abgerissen und die Ecke neu bebaut, weil man mehr Platz brauche. Dazu kam nun folgende Stellungnahme der Öffentlichen Versicherung: „Wir  beabsichtigen nicht, die Gebäude in der Moslestraße abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. Vielmehr soll ein weiteres Gebäude die heutige Baulücke schließen und somit  alte und neue Bausubstanz verbunden werden.
Auch die Aussage, dass wir „mehr Platz brauchen“ ist nicht richtig, denn das Gegenteil ist der Fall. Wir benötigen insgesamt weniger Büro- und Lagerflächen und wollen daher alle Arbeitsplätze an einem Standort zusammenfassen.“ Es freut mich, wenn die alten Häuser stehenbleiben, und ich entschuldige mich dafür, einen falschen Eindruck erzeugt zu haben, auch bezüglich der insgesamt benötigten Fläche. Ich hoffe also auf eine gute Zukunft sowohl für diese beiden Gebäude als auch für das bisherige Hauptgebäude – mehr dazu im Film.

Daniel Fuhrhop, 10. Februar 2020

Daniel Fuhrhop bei Stadt/gestalten

Den Auftakt einer neuen Web-Dokuserie zu Oldenburger Stadtgestalten, die die Stadt gestalten, bildet eine Folge mit Daniel Fuhrhop. Die Filme der Schwarzseher Filmproduktion laden zum Dreh in einen alten Bulli von Volkswagen ein, und dann geht die Fahrt los, wohin auch immer der Gast will. Moderiert von Katharina Guleikoff (Radio Bremen) fährt Daniel Fuhrhop zum Gebäude der Öffentlichen Versicherung, dessen Zukunft unsicher ist. In weiteren Folgen der Serie werden Oberbürgermeister Jürgen Krogmann mitfahren, dann Josefine Thielhelm, Inhaberin des Café Saltkrokan, und Jascha Rohr, Experte für Bürgerbeteiligung (IPG). Hier nun der erste Film: …DOCH ZUVOR EIN NACHTRAG MIT EINER KORREKTUR: Bevor es es im Film um das eigentliche Ziel der Fahrt geht, das Hauptgebäude der Öffentlichen Versicherung, spreche ich in Minute 12:45 – 13:00 über die gegenüberliegende Straßenseite. Dort stehen zwei weitere Gebäude der Versicherung, und ich behaupte, diese würden abgerissen und die Ecke neu bebaut, weil man mehr Platz brauche. Dazu kam nun folgende Stellungnahme der Öffentlichen Versicherung: „Wir  beabsichtigen nicht, die Gebäude in der Moslestraße abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. Vielmehr soll ein weiteres Gebäude die heutige Baulücke schließen und somit  alte und neue Bausubstanz verbunden werden.
Auch die Aussage, dass wir „mehr Platz brauchen“ ist nicht richtig, denn das Gegenteil ist der Fall. Wir benötigen insgesamt weniger Büro- und Lagerflächen und wollen daher alle Arbeitsplätze an einem Standort zusammenfassen.“ Es freut mich, wenn die alten Häuser stehenbleiben, und ich entschuldige mich dafür, einen falschen Eindruck erzeugt zu haben, auch bezüglich der insgesamt benötigten Fläche. Ich hoffe also auf eine gute Zukunft sowohl für diese beiden Gebäude als auch für das bisherige Hauptgebäude, und um dieses geht es dann etwas ausführlicher im Film:

LINKS Stadtgestalten Oldenburg finden sich auf Youtube, auf einer eigenen Webseite, auf Weiterlesen

Artikel, Erwähnungen, Leserbriefe zu Bauverbot & Bauscham

Bilder von Artikeln

Einige Wochen sind seit dem letzten Blogeintrag vergangen, in denen ich etwas Neues vorbereitet habe – mehr dazu hier ab 11. Februar. Gleichzeitig sammelten sich Texte:

  • Die Presse erwähnte Bauverbot (Der Standard, Süddeutsche Zeitung) und Bauscham (Magazin der ÖGZ), die Links gibt es hier auf der Webseite,
  • als eigene Texte entstanden Leserbriefe in der Immobilien Zeitung und, thematisch außer der Reihe, in der Nord-West-Zeitung, Links auf dieser Seite.

Dazu zwei Magazine: Es lohnt ein Blick in die Dezemberausgabe politische ökologie zum Schwerpunkt „Green New Deal“ samt Interview mit mir. Schließlich entstand vom Magazin Lunapark 21 eine Extraausgabe zu „Mietexplosion vs. Daseinsvorsorge“, dabei ein Artikel von mir betitelt „Weniger bauen, mehr wohnen“. Dieser knüpft thematisch direkt an die Neuigkeiten an, die in wenigen Tagen hier öffentlich werden, mit einem Vorspiel.

War das interessant? Die Arbeit am Blog auf diesen Wegen honorieren.

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Wahrheit beginnt zu zweit: architects for future mit Luisa Ropelato und Caroline Thaler

Es gibt Fridays for Future, Scientists for Future, und seit Sommer 2019 die Architects for Future. Die Mitgründerinnen Luisa Ropelato und Caroline Thaler im Gespräch mit Daniel Fuhrhop im Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“:

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Überblick aller Gespräche des Podcasts „Wahrheit beginnt zu zweit“ in der Blogroll

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Wahrheit beginnt zu zweit: Marlene Welzl von Wohnbuddy

Ein jüngerer Mensch sucht Wohnraum und hilft gern, ein älterer Mensch hat Platz und wünscht sich Gesellschaft – nach diesem Modell funktioniert „Wohnen für Hilfe“. Die neue Vermittlungsstelle „Wohnbuddy“ in Wien bringt Jung und Alt zusammen, teilweise in privaten Wohnungen, teilweise im Pensionistenheim. Darüber spricht Marlene Welzl von Wohnbuddy im Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“ mit Daniel Fuhrhop:

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LINKS Zu Wohnbuddy geht es hier.
Beiträge zu Wohnen für Hilfe: Weiterlesen

Das historische Gedächtnis von „Wohnen für Hilfe“ gesichert

Archiv Wfh und Banner

Aus der Gründungszeit Anfang der 1990er Jahre stammt dieses handgemalte Banner mit der anfänglichen Bezeichnung des inzwischen als „Wohnen für Hilfe“ bekannten Modells. Darunter die beiden Kisten mit Dokumenten. Fotos: Daniel Fuhrhop.

Wenn man von einem „Archiv“ spricht, entsteht im Kopf vielleicht ein Bild von langen Fluren voll von Dokumenten, und hier geht es um weniger, aber doch um sehr viel: die Unterlagen aus der Gründungszeit von „Wohnen für Hilfe“ aus den 1990er Jahren habe ich sichern können. Um die Bedeutung dieser Aktion zu erklären, muss man etwas ausholen: Seit Jahren beschäftige ich mich mit verschiedenen Formen, Wohnraum besser zu nutzen. Dazu zählt seit den ersten Texten in 2013 „Wohnen für Hilfe“, wo meist junge hilfsbereite Menschen zu Älteren ziehen, die genug Platz haben; anstelle einer normalen Untermiete tritt Hilfe beim Einkaufen oder im Garten, oder man verbringt einfach etwas Zeit zusammen. Genauer beschrieben wird das zum Beispiel im „Raumwunder Nr. 29“ im Ratgeber Einfach anders wohnen. Inzwischen gibt es in Deutschland etwa 35 Vermittlungsstellen von „Wohnen für Hilfe“, oft an Hochschulwerken, bei sozialen Trägern oder Kommunen (eine Liste findet sich im Serviceteil des Ratgebers oder hier).

Als freier Autor hatte ich bereits zu verschiedenen Vermittlungsstellen Kontakt aufgenommen, manche in Zeitungstexten zitiert, oder sie waren Gäste bei Vorträgen und Buchvorstellungen von „Einfach anders wohnen“, so die Vermittlerinnen aus Erlangen und Kiel. Seit 2019 widme ich mich diesem Thema nun intensiver, durch Weiterlesen

Von Bauscham und Bauverbot: n-tv.de, Focus und Hamburger Abendblatt

Artikelbild Hamburger Abendblatt

Artikel zum Bauverbot und den Alternativen am 7. Oktober im Hamburger Abendblatt. Wie fanden das die Leser? Siehe weiteres Bild am Ende des Blogbeitrags.

Enorme Reaktionen gab es auf die Erfindung des Begriffs #Bauscham, mit vielen Mails, Tweets, Kommentaren auf dem Blog und auf Facebook sowie mit Presseberichten. Mich hatte es ja nur gewundert, dass neben Flugscham und SUV-Scham noch nie jemand von Bauscham gesprochen hatte, wo doch das Bauen zweifellos ein großes Gewicht hat bei klimazerstörenden Treibhausgasen, und es hat mich dann überrascht, mit dem Blogtext solche Resonanz zu erzielen. Die lag meiner Einschätzung nach zum Teil daran, dass Bauscham ein moralischer Begriff ist, auf den manche emotional reagieren. Nicht zuletzt ereiferten sich viele, die generell den Klimaschutz ablehnen und Bauscham daher als neuen Höhepunkt einer Klimahysterie deuteten. Die dementsprechend teilweise nicht besonders feinfühligen Kommentare erspare ich Ihnen und Euch, und gebe auch nicht die Links zu den weit rechts stehenden Onlinemedien und Videoblogs, die sich derart empörten (man findet sie leicht) – vor allem, weil die quasi nur die Inhalte der Presseberichte von n-tv.de und anderen wiedergaben oder teilweise vorgelesen haben, um dann ein, zwei abfällige oder aufgeregte Kommentare hinzuzufügen. Es lohnt also vor allem, den Bericht von Max Borowski auf n-tv.de zu lesen.

Üble Nachrede auf Focus.de

Ablehnend sind auch die Reaktionen mancher Marktliberalen; so Weiterlesen

#Bauscham: Klimaschutzgesetze müssen Bauwut bremsen

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Screenshot der Web-Suche nach #SUVscham und #Flugscham.

Wenn ab dem 20. September „fridays for future“ zu Aktionstagen aufruft und die Bundesregierung über Klimaschutzgesetze verhandelt, dann wird zweifellos wieder vom Fliegen geredet, von SUVs und vom Fleischessen. Das spiegelt sich in Begriffen wie Flugscham, und bei Websuchen findet man auch SUV-Scham und Kreuzfahrtscham. Bisher fehlte allerdings #Bauscham: Niemand sollte stolz darauf sein, gebaut zu haben – wegen des Klimas kann man sich dafür ebenso schämen wie für Autofahren und Fleischessen.

Zum Sündenregister des Bauens zählt:

  • Der Abbau von Sand für die Betonherstellung zerstört die Natur, teilweise verschwinden Strände und ganze Inseln versinken.
  • Um Kies für Beton zu bekommen, werden Wälder abgeholzt, wie zum Beispiel nahe bei München geplant im Planegger Holz und im Forst Kasten.
  • Nicht zuletzt belastet die Betonherstellung das Klima durch die energieaufwändige Zementherstellung: Sie verursacht zwei Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen und acht Prozent der globalen, sagt der WWF in seiner aktuellen Publikation „Klimaschutz in der Beton- und Zementindustrie“ (online verfügbar, pdf öffnet direkt).

Zwar kann man vermeintliche „Energiesparhäuser“ bauen, doch sollte man sich von dieser Bezeichnung nicht verwirren lassen: Energiesparhäuser sparen keine Energie, sie verbrauchen nur weniger Betriebsenergie (vor allem Heizenergie) als andere Häuser. In einer ganzheitlichen Lebenszyklusanalyse ergibt sich daraus aber, dass der größte Energieaufwand und die größte Treibhausgasemission durch das Bauen selbst entsteht, durch die Erstellung von Gebäuden. Darum gilt: Massiver Neubau ist massive Klimazerstörung!

Deswegen ist nicht nur #Bauscham angesagt, sondern Weiterlesen

Blogroll überarbeitet: neue Stadtwandel-Links

screenshot

Screenshot der Links auf der Blogroll dieses Blogs.

Blog und Webseite zu betreiben ähnelt manchmal einer Sisyphosarbeit: immer wieder gibt es etwas zu aktualisieren und zu verbessern. Diesmal habe ich mich an die Blogroll gemacht, der Überblick zu Links zum Stadtwandel. Die Seite beginnt mit einer Übersicht aller Gesprächspartner im Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“, die leider nicht mehr übersichtlich war, weil im Laufe der Zeit so viele Gespräche stattgefunden haben. Das ist nun gestrafft und korrigiert, und bei der Gelegenheit habe ich alle Links überprüft und unaktuell gewordene rausgeworfen.

Das gilt erst recht für die Links rund um den Stadtwandel, zu einigen Online-Medien und einer Reihe von lokalen Initiativen, zu denen Weiterlesen

Bauverbot, Stadtwandel und Willkommensstadt in Erlangen, Oldenburg, Gelsenkirchen, Dortmund, Karlsruhe und Kiel: Vorträge und Diskussionen Herbst 2019

Foto Deutscher Nachhaltigkeitstag

Bei einer Diskussion auf dem Deutschen Nachhaltigkeitstag (Foto c Frank Fendler).

Die sechs öffentlichen Auftritte im Herbst sind wie ein Schnelldurchgang durch drei Bücher und ein Forschungsprojekt mit einem Bonustrack: Mit letzterem fängt es an, denn es ist eine ungewohnte Umgebung – das Erlanger Poetenfest, bei dem Weiterlesen

Neu: Stadtwandel auf Instagram

Screenshot Instagram Stadtwandel

Die ersten Bilder auf dem Instagram-Account „Stadtwandel“, der jetztb gestartet ist. Alle Fotos Daniel Fuhrhop.

Es ist eine Spielerei mit einem lockeren Bezug zu dem, was auf diesem Blog geschieht: unter dem Namen Stadtwandel habe ich jetzt auf Instagram gestartet. Die Fotos zeigen „zweimal Stadtwandel: Was mir so begegnet beim Wandeln durch die Stadt oder beim Wandel der Stadt.“

Es sind also keine Fotos als Bericht zu einem bestimmten Thema, wie sie Weiterlesen

Bauüberfluss 2018 in Hamburg: etwa 5.000 Wohnungen zu viel gebaut

Elbphilharmonie Hamburg

In Hamburg ist noch viel Platz für alteingesessene und für zugewanderte Hamburgerinnen und Hamburger, wie neue Zahlen verraten. Foto: Daniel Fuhrhop

Deutschland
Vor einem Monat habe ich in diesem Blog die vielzitierten Zahlen zum Bauüberfluss 2018 veröffentlicht, demzufolge im vorigen Jahr in Deutschland insgesamt deutlich mehr neu gebaut wurde, als wegen des Zuwachses der Bevölkerung nötig gewesen wäre: 172.000 Wohnungen zu viel nach einem Vergleich des Zuwachses der Bevölkerung mit den Baufertigstellungen; korrigiert um den Wohnungsabgang (also Abrisse) ergibt das in weiterer Näherung etwa 150.000 Wohnungen zu viel. Nun liegt zwar der Wohnungsabgang real etwas höher, wie nachträglich angemerkt, weil nicht alle Bundesländer diesen komplett erfassen, aber selbst wenn um den Faktor 3 oder gar 4 mehr abgerissen worden wäre, es entstanden auf jeden Fall rein rechnerisch zu viele Wohnungen – was zeigen soll, dass Neubau unsere Probleme nicht löst, sondern wir uns um das Wo und Wie des Wohnens kümmern sollten.
Mit dem Wie des Wohnens ist die Verringerung von Haushaltsgrößen gemeint, weshalb alle Möglichkeiten gefördert werden sollten, wie Menschen zusammenrücken und Wohnraum teilen. Das Wo des Wohnens bezieht sich auf die regionale Ungleichheit zwischen boomenden Metropolen mit Wohnungsmangel und Schrumpfungsgegenden mit Leerstand – dieser Frage widmet sich ausführlich mein Buch zur Willkommensstadt – Wo Flüchtlinge wohnen und Städte lebendig werden mit einer historischen Betrachtung von Wanderungen nach Deutschland. Zurück zur Lage heute bedeuten die Zahlen: wir haben mehr als genug Platz, wenn wir ihn richtig nutzen.

Hamburg
Im Artikel zum Bauüberfluss 2018 in Deutschland lieferte ich auch Zahlen zu Berlin, und selbst dort wurde rein rechnerisch ein bisschen zu viel gebaut (die Verteilung ist eine ganz andere und natürlich entscheidende Frage). Nun hat die Immobilien Zeitung auf neue Zahlen zu Hamburg hingewiesen, und Weiterlesen

Stadtwandel-Texte und Bauverbot-Berichte: Deutschlandfunk Kultur, Energie-Perspektiven, Naturschutz heute, n-tv.de, Süddeutsche Zeitung, Schrot & Korn, Wohnungsbaugenossenschaften, ZDF aspekte

Baukran

Noch hat sich die Forderung, das Bauen zu verbieten, nicht überall durchgesetzt. Foto: Daniel Fuhrhop.

In der Sommerpause hat sich eine Reihe von Texten und Berichten über meine Bücher und Texte angesammelt oder solche mit Erwähnungen am Rande, die auch sonst lesenswert sind. Beginnen wir mit einem eigenen Text:

Poltisches Feuilleton im Deutschlandfunk Kultur

Unter dem Titel „Wohnungsmangel: Bauboom ist die falsche Antwort“ schüttle ich althergebrachte Dogmen durch. Der Vier-Minuten-Radiobeitrag wurde am 23. Juli gesendet und lässt sich hier anhören. (Weitere Texte von mir auf meiner Webseite)

Berichte zu Bauen und Wohnen von der Schublade bis zum Stadtviertel

Für Aufsehen gesorgt hat meine Zahl vom Bauüberschuss, demzufolge 2018 etwa 150.000 Wohnungen zuviel gebaut wurden (Artikel Weiterlesen

Anti-München-Werbung durch Horst Seehofer?

Grafik zu Wohnungsleerstand

Eine von 56 Deutschlandkarten zur regionalen Ungleichheit (link im Text unten) zeigt den Wohnungsleerstand.

Man muss auch gönne könne, heißt es im Rheinland, darum an dieser Stelle ein Lob an Horst Seehofer: gemeinsam mit den Ministerinnen Julia Klöckner und Franziska Giffey stellte er eine Studie zu ungleichen Lebensverhältnissen in Deutschland vor, die viele gute Ideen enthält und einige konkrete Ankündigungen. Zu letzteren zählt der Plan, eine THW-Schule in Brandenburg an der Havel anzusiedeln und eine Polizeischule in Görlitz. Der Bund handelt hier vorbildlich, und ja, ein ähnliches Lob verdiente sich ebenfalls die CSU unter dem damaligen Innenminister Markus Söder im Buch Verbietet das Bauen! für den Plan, ab 2015 insgesamt mehr als fünfzig Ämter und Behörden zu verlagern (siehe Werkzeug Nr. 43 „Umzüge fördern regional“).

Es gibt viel Platz in manchen unterschätzten Gegenden: Dort stehen Wohnungen leer, wie die Karte oben zeigt – das Institut der Deutschen Wirtschaft schreibt in einer neuen Studie, es stünden inzwischen knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland leer. Wenn nun die spontane Entgegnung kommt, in solchen Gegenden gebe es nunmal keine Arbeitsplätze, dann zeigt eine weitere aktuelle Studie des IW ganz im Gegenteil, dass in den Schrumpfgegenden Menschen fehlen. Ganz so, wie es Weiterlesen

Bauüberfluss 2018: Es wurden rechnerisch 172.400 Wohnungen zuviel gebaut

Grafik zum Bauüberfluss

Der Bauüberfluss 2018 beträgt rechnerisch 172.400 Wohnungen – sie wurden im letzten Jahr zuviel gebaut. Den Begriff Bauüberfluss definiere ich so: Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Einwohner Deutschlands um 227.000 auf über 83 Millionen (Statistisches Bundesamt). Da ein Haushalt im Durchschnitt von 2,0 Personen bewohnt wird, hätten für die zusätzlichen Einwohner nur 113.500 Wohnungen neu gebaut werden müssen. Tatsächlich aber gab es im letzten Jahr Baufertigstellungen von 285.900 Wohnungen (ebenfalls Statistisches Bundesamt) – den über den rechnerischen Bedarf hinaus entstandenen Neubau von weiteren 172.400 Wohnungen bezeichne ich als Bauüberfluss.

Zwar liegen die Zahlen des Wohnungsbestands für Ende 2018 noch nicht vor, bei denen auch der Abriss berücksichtigt wird. Dieser lag 2017 bei etwa 20.000 Wohnungen, so dass inklusive Ersatz abgerissener Wohnungen selbst der korrigierte Bauüberfluss im vorigen Jahr bei über 150.000 läge (Nachtrag 9. August 2019: die Zahl von 20.000 abgerissenen Wohnungen stammt zwar vom Statistischen Bundesamt, ist aber zu niedrig , denn die Abrisse („Wohnungsabgänge“) werden je nach Bundesland nicht alle erfasst. Aber selbst wenn doppelt oder sogar dreimal so viel abgerissen worden sein sollte, ändert das nichts am Bauüberschuss, nur an seiner Höhe). Entgegen vielfach verbreiteter Meldungen wurden also rechnerisch nicht zu wenig Wohnungen gebaut, sondern im Gegenteil etwa 150.000 zuviel. Diese zuviel gebauten Wohnungen sind eine ökologische und ökonomische Katastrophe: Der einmalige Energieaufwand, um neu zu bauen, liegt bei modernen Häusern oft höher als die gesamte Heizenergie, die in deren Lebenszeit von fünfzig und mehr Jahren erforderlich sein wird. Massiver Neubau bedeutet massive Klimazerstörung.

Genug gebaut in Berlin

Sogar in Berlin wurden rechnerisch 2018 genug Wohnungen gebaut, denn Weiterlesen

Neue Seiten: OptiWohn und Ökologische Ökonomie

Screenshot OptiWohn an der Universität

Screenshot der neuen Seite zum OptiWohn-Forschungsprojekt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Beim Forschungsprojekt OptiWohn arbeite ich seit Mai mit, wie hier berichtet, und darum gibt es jetzt einige neue Seiten:

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Verschreckt ein Mietendeckel Investoren?

Geld

Wenn derzeit das Land Berlin erwägt, noch über die Mietpreisbremse hinaus sämtliche Mieten für fünf Jahre festzusetzen und keine Erhöhungen zu erlauben, verschreckt das dann nicht Investoren? Diese Frage diskutierte ich mit einer Journalistin von Radio Bremen Zwei anlässlich eines Interviews, und meine Antwort lautet: Na hoffentlich verschreckt ein Mietendeckel Investoren! Entgegen verbreitetem Irrglauben lindern Investitionen in Immobilien nicht den Wohnungsmangel in Großstädten:

  • Wenn Altbauten gekauft werden, dann führt das häufig zur Luxusmodernisierung, nach der dann eher weniger Menschen in den Häusern wohnen als vorher, also der Wohnungsmangel sogar steigt.
  • Wenn Investoren neu bauen, dann meist teuer, so dass der Mietspiegel und damit auch Altbaupreise steigen, und wir landen beim gleichen Effekt; auch dann leisten sich in teuren Neubauten ebenso wie in teuren Altbaulofts oft nur Reiche eine Zweit- und Drittwohnung.

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Erweiterte Neuauflage „Einfach anders wohnen“: Teil 3 Umzugshilfen & Wohnungstauschbörsen

In drei Teilen erscheinen hier auf dem Blog die neuen Inhalte der erweiterten Neuauflage des Ratgebers „Einfach anders wohnen“: Im ersten Teil gab es einen Überblick und acht neue Fotos, im zweiten Teil das neu formulierte Raumwunder Nr. 42 „Sich Mieter vermitteln lassen“.

Niemand möchte in eine kleinere Wohnung ziehen und danach mehr zahlen als vorher. Um das zu verhindern, machen einige Wohnungsgesellschaften und Kommunen gute Angebote – viele neue Beispiele nennt in der Neuauflage von „Einfach anders wohnen“ der Serviceteil (siehe unten), aber hier erst die beiden Raumwunder Nr. 43 & Nr. 44 Umziehen & Wohnungstausch:

Auszug Buch

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Mit einem Youtoube-Video die Klimazerstörer zerstören

Vor ein paar Tagen sagte meine Tochter zu mir, es gebe da dieses Video eines Youtubers, das mich interessieren könnte – weil ich mich doch auch gegen die Klimazerstörung einsetze und mit den Alternativen zur Bauwut den klimaschädlichen Neubau überflüssig machen möchte. Also wollte ich nur mal kurz reinschauen, was Rezo sagt, und habe dann die vollen 55 Minuten angesehen: In einer wunderbaren Klarheit benennt er schonungslos die Versäumnisse von CDU und Co beim Klimaschutz, belegt es ausführlich mit Quellen, und wenn es auch hier und da ein jugendtypisches „fucking“ zu hören gibt, lässt es sich doch sehr gut anhören:

Inzwischen gibt es zahlreiche Kommentare und Artikel dazu, einige unbeholfene Reaktionen und einiges an dummen Entgegnungen, und ich habe mir verschiedene Faktenchecks durchgelesen, auch von konservativen Medien, und unter dem Strich gibt es vor allem zum Klimaschutz im Wesentlichen Zustimmung, beim Thema gesellschaftliche Gleichheit werden einige Fakten anders interpretiert (absolute oder relative Einkommensänderungen zum Beispiel), nur bei kleinen Details wird etwas korrigiert, und bei weiteren Themen stellen manche die Frage, inwiefern die CDU als Hauptverantwortliche genannt werden dürfe oder ob es nicht auch die SPD oder das System oder andere Staaten sein müssten. Für mich aber bleibt das Video vor allem zum Klimaschutz ein wichtiges und deutliches Zeichen, endlich zu handeln… und die richtige Wahlentscheidung zu treffen. Gehen Sie wählen. Geht wählen.

Ihr und Euer Daniel Fuhrhop

Erweiterte Neuauflage „Einfach anders wohnen“, Teil 2: Neues Raumwunder Nr. 42 „Sich Mieter vermitteln lassen“

Der Ratgeber „Einfach anders wohnen“ ist in erweiterter Neuauflage erschienen – und die neuen Inhalte gibt es in drei Beiträgen hier auf dem Bauverbot-Blog. Im ersten Teil gab es einen Überblick und acht neue Fotos, diesmal dreht es sich um das neu formulierte Raumwunder Nr. 42 „Sich Mieter vermitteln lassen“. Dazu nun das Raumwunder aus der Neuauflage:

 

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Erweiterte Neuauflage „Einfach anders wohnen“! Teil 1: Neue Fotos

Stapel Einfach anders wohnen

Sieht zum Verwechseln so aus wie die Erstauflage, doch es ist die erweiterte Neuauflage des Ratgebers „Einfach anders wohnen“ mit neuen Tipps zum Platzsparen und Zusammenwohnen.

Gut ein Jahr nach Erscheinen der Erstauflage von „Einfach anders wohnen“ ist diese ausverkauft – vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben! Soeben ist im oekom Verlag eine Neuauflage erschienen, und damit Gutes noch besser wird, haben wir sie um einige Inhalte erweitert. Nun soll niemand unbedingt die Neuauflage kaufen müssen, der die Erstauflage besitzt, darum werden in drei Folgen auf diesem Blog die wichtigsten Neuheiten kostenfrei gezeigt. Es beginnt mit den Fotos, aber zuvor ein Wort zu den weiteren Verbesserungen:

  • Das Raumwunder Nr. 42 ist umbenannt und umgeschrieben zu „Sich Mieter vermitteln lassen“. Schon bisher war mit „Konstanz 83“ eine Initiative vorgestellt, die Wohnraum an Flüchtlinge vermietet, indem sie sich intensiv um die Vermittlung kümmert, so dass jede Vermieterin weiß, mit wem sie es zu tun hat. Nach diesem Vorbild startete nun das Netzwerk „Raumteiler Baden-Württemberg“, in dem sich zwanzig Kommunen verbinden, in denen Vermittler Wohnungen für alle Menschen organisieren, die ihn besonders nötig haben und die sich auf dem freien Markt schwer tun. Diese und weitere soziale Wohnraumvermittler werden nun im Ratgeber genannt, als Service für jeden, der schlechte Erfahrungen mit Mietern machte, und sich über verlässliche Vermittler und Kümmerer freut.
  • Ebenfalls erweitert ist der Serviceteil zu den Raumwundern Nr. 43 „Umziehen“ und Nr. 43 „Wohnungstausch“: Jetzt nennt der Ratgeber an die dreißig Kommunen und Wohnungsgesellschaften, die Umzug erleichtern, sei es durch Umzugsprämien, durch Tauschbörsen oder besondere Mietkonditionen.

Mit den Hinweisen auf Umzugshilfen, Vermieterprämien und Untermiete (durch eine aktualisierte Liste aller Programme von „Wohnen für Hilfe“) gibt der Ratgeber Tipps zu genau den Themen, um die es auch im Forschungsprojekt OptiWohn geht, an dem ich ab jetzt drei Jahre lang mitwirke, wie kürzlich auf diesem Blog und jetzt auch auf meiner Webseite beschrieben. Eine Auswahl der Forschungsprojekte und der praktischen Projekte stelle ich in einem neuen Vortrag vor (Termine hier, Kontakt dort).

Nun aber zu den insgesamt acht neuen Fotos: Zu manchen Themen gab es in der Erstauflage vier oder gar sechs Motive, und einige davon sind in der Neuauflage durch Bilder von anderen Beispielen ersetzt. Es fängt an mit den Möbeln auf Seite 30 Weiterlesen

Mein Ausflug in die Wissenschaft: Einfach anders wohnen mit dem Forschungsprojekt OptiWohn

Foto Uni Oldenburg

In den kommenden drei Jahren werde ich (auch) dort tätig sein: an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Foto: Daniel Fuhrhop.

Wer Neubau kritisiert, sollte zeigen, dass es auch ohne geht – dieser Leitidee folgte bereits das Buch „Verbietet das Bauen!“ mit der Liste der 50 Werkzeuge, die Neubau überflüssig machen. Manche haben diese konstruktiven Vorschläge vielleicht aufgrund des provokativen Titels übersehen, auch deswegen folgte als drittes Buch 2018 „Einfach anders wohnen“ als praktisches Programm des Platzsparens und des Zusammenwohnens, in dem der Begriff Suffizienz nicht einmal genannt wird, und das doch ein Suffizienzprogramm vorstellt mit 66 Raumwundern. Insofern ist es nur konsequent, wenn ich ab jetzt für drei Jahre an einem Forschungsprojekt mitwirke, das einige der Werkzeuge und Raumwunder praktisch erprobt: „OptiWohn“ zur optimierten Wohnraumnutzung startet mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sowie mit werk.um-Architekten, und das Projekt schafft drei Stellen in den Modellkommunen Göttingen, Köln und Tübingen, die gemeinsam mit lokalen Partnern Angebote vor allem für jene älteren Menschen gestalten sollen, die allein im großen Haus wohnen und sich eine Veränderung wünschen.

Das kann Umbau sein (mit den Projektarchitekten werk.um und Arne Steffen), Umzug (wie im Ratgeber „Einfach anders wohnen“ beschrieben in den Raumwundern 43 und 44) oder Untermiete. Zu letzterem gehört das Modell „Wohnen für Hilfe„, bei dem meist junge Leute bei älteren Menschen wohnen und dafür nicht in Euro zahlen, sondern in Hilfsstunden beim Einkaufen oder im Haushalt. Den Vermittlungsstellen von „Wohnen für Hilfe“ widmet sich mein persönlicher Forschungsschwerpunkt: Weiterlesen

Willkommen in der Provinz: Wohnungen und Arbeitsplätze warten schon

Bild Strand

Ob Nordsee oder Ostsee, am Meer kann man schön urlauben – doch vielen Hotels und Restaurants fällt es schwer, Mitarbeiter zu finden.

Es bringt alles nichts, das ganze Fördergeld, die viele Mühe – überlassen wir den ländlichen Raum im Osten sich selbst und stecken das Geld lieber in die wenigen Städte dort, auf dass die bald ebenso boomen wie die Hochschulorte und Boomtowns im Westen. Das war kurz gefasst der Tenor einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, wobei genau genommen am drastischsten die Äußerungen über die Studie klingen (etwa im Tagesspiegel), während sich die Studie selbst nicht ganz so extrem liest (direkt zur Studie geht es hier). Wo eine Studie, da ist die Gegenstudie nicht weit, und begleitet von intensiven Diskussionen (etwa hier)erschien eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der zufolge es durchaus Sinn mache, auch ländliche Gegenden im Osten zu fördern (zu dieser Studie geht es hier).

Eigentlich verwundern solche Diskussionen, denn es liegen genug Vorschläge auf dem Tisch, Weiterlesen

Marktwirtschaft reparieren

Cover Buch Marktwirtschaft reparieren

In der Praxis zeigt die Marktwirtschaft Schwächen: „Soziale Ungerechtigkeit, ökologischer Raubbau, entfremdete Arbeit, Lobbyismus, Korruption und Gier“ listen Oliver Richters und Andreas Siemoneit auf, und doch lohnt es sich ihnen zufolge, die Marktwirtschaft zu reparieren, wie sie in ihrem gleichnamigen Buch schreiben – denn in der Theorie sei die Marktwirtschaft eine noch unrealisierte, soziale Utopie (daher auch der Untertitel „Entwurf einer freiheitlichen, gerechten und nachhaltigen Utopie“). Sie loben den Grundgedanken einer leistungsgerechten und freien Ordnung mit Wettbewerb, und darin unterscheiden sie sich von manchen Wachstumskritikern. Oliver Richters und Andreas Siemoneit fordern kein neues System, sondern die Reparatur der marktwirtschaftlichen Ordnung, wodurch ihr Buch auf den ersten Blick weniger radikal daherkommt, aber bei näherer Betrachtung würden sie unser Wirtschaftssystem gründlich durchschütteln.

Das beträfe auch Bauen, Stadtwandel und Wohnen, die nur an einigen Stellen ausdrücklich erwähnt werden, etwa bei Mietsteigerungen und vor allem beim Bodenwert. Knifflig wird es, die wirtschaftspolitischen Aussagen auf den Stadtwandel zu übertragen, weil es beim Bauen nicht um ein übliches Konsumgut geht, sondern Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Helma Haselberger und Regina Meier vom Mietshäuser Syndikat

140 Hausprojekte, mit denen nie mehr spekuliert werden kann, und wo dreitausend Menschen beruhigt wohnen können: Das ist das Mietshäuser Syndikat. Wie es funktioniert, darüber sprechen Helma Haselberger und Regina Meier mit Daniel Fuhrhop:

Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Mietshäuser Syndikat

LINK Zum Mietshäuser Syndikat geht es hier.

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Foto Grether Hof

Die Grether Höfe in Freiburg sind das erste Projekt des Mietshäuser Syndikats und zugleich befindet sich dort ihr Büro. Foto: Daniel Fuhrhop.

Bauministerium lobt Umzugsprämien von 1,5 Milliarden Euro aus

Foto Umzugskisten

Kisten packen: Wer umzieht und sich verkleinert, erhält ab dem 1. April bis zu 15.000 Euro Umzugsprämie vom Bauministerium. Foto: Daniel Fuhrhop.

Der folgende Beitrag war ein Aprilscherz. Aber es wäre schön, wenn daraus Wirklichkeit würde – mehr dazu in den Büchern (Links unten).

Berlin, 1. April 2019: Wer sich verkleinert und damit Wohnraum für andere freimacht, erhält zukünftig eine Umzugsprämie von bis zu 15.000 Euro. Das erfuhr der Bauverbot-Blog aus gut informierten Kreisen des Bundesbauministeriums. Insgesamt stünden dafür 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, so dass mindestens 100.000 Umzüge gefördert würden, vermutlich mehr, denn die Höhe der Förderung hänge vom freigemachten Wohnraum ab: wer sich um mindestens 25 Quadratmeter verkleinere, erhalte 5.000 Euro, ab 50 Quadratmeter Verkleinerung gebe es 10.000 Euro und wer 75 Quadratmeter und mehr freimache erhalte eine Umzugsprämie von 15.000 Euro. Sie werde unabhängig von den tatsächlichen Kosten des Umzugs gezahlt. Es stehe genug Geld zur Verfügung, um mindestens 7,5 Millionen Quadratmeter durch Umzüge freizuräumen, also würden umgerechnet etwa 100.000 Wohnungen entstehen. Damit sollen die Umzugsprämien einen Beitrag leisten, Wohnraummangel zu mindern.

Insider vermuten hinter dem Programm eine Initiative des scheidenden Staatssekretärs Gunter Adler. Es handele sich um eine Reaktion auf die peinliche Zwischenbilanz des Baukindergeldes: Als Programm für Wohnraum durch Neubau gestartet, kam vor kurzem heraus, dass von den bis 31.12. eingegangenen gut 56.000 Anträgen mit einem Zuschussvolumen von 1,17 Milliarden Euro 87,7 Prozent gar nicht in Neubau fließen und somit keinen Wohnraum schaffen. Stattdessen Weiterlesen