Flüchtlinge als Anlass: Kredite für Neubau in der Schrumpfregion?

Eine kleine Meldung ergänzt die jüngsten Texte dieses Blogs zur Unterbringung von Flüchtlingen und die Argumente des Buches Verbietet das Bauen! zur Bekämpfung der regionalen Ungleichheit: Das Land Brandenburg erhält als erste Region der EU einen Kredit, um Unterkünfte für Flüchtlinge herzurichten, steht zum Beispiel hier. Genau genommen gibt die EU dem Land Geld, das dann seinen Kommunen Kredite gibt – und die dürfen damit durchaus auch den Umbau fördern, etwa von leerstehenden Plattenbauten. Aber das Geld ist ebenso für Neubau einsetzbar, und zwar ohne regionale Beschränkung im ganzen Land Brandenburg, wie die Förderbank ILB bei den Konditionen ausführt. Im ganzen Land Brandenburg… war da nicht etwas? Handelt es sich da nicht um eines der Bundesländer, wo in manchen Landkreisen über fünfzehn Prozent aller Wohnungen leerstehen, wie hier ausführlich berichtet wird (Grafiken seitlich durchklicken)? Scheinbar wird Neubau gefördert, ohne regionale Unterschiede zu berücksichtigen, wie es eigentlich angebracht wäre für dieses Bundesland in unserem schiefen Deutschland. Es gibt hierzulande Schrumpfregionen, in denen das – eigentlich plakativ gemeinte – „Bauen verbieten“ sehr sinnvoll wäre, wie dieser Beitrag zum Landkreis Spree-Neiße deutlich machte. Und ausgerechnet dort darf EU-Geld nun für Neubau eingesetzt werden. Hoffen wir, die Entscheider in Spree-Neiße und ähnlichen Landkreisen nehmen die Kredite, um ihre leeren Häuser umzubauen. Davon gibt es genug.

Um die Unterbringung von Flüchtlingen ging es im Text zum ZEIT-Artikel und im Folgebeitrag.

Der Bekämpfung regionaler Ungleichheit widmen sich zehn von fünfzig „Werkzeugen, die Neubau überflüssig machen“ des Buches „Verbietet das Bauen!“

 

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