Raum und Corona: Bausünde statt Baukunst – wohin wir jetzt gehen sollten

Elbphilharmonie Betonbau Doppelfoto

Jetzt nicht dorthin gehen, wo viele hingehen… (alle Fotos: Daniel Fuhrhop).

Die Sonne lacht, wir haben Zeit, doch an beliebten Orten fällt es schwer, Abstand zu wahren: am Tegernsee und am Rhein gehen zuviele Menschen spazieren und wir kommen uns gefährlich nah. Darum ist jetzt die Gelegenheit, KEINE Sehenswürdigkeiten anzuschauen, keine Baukunst aufzusuchen, sondern unterschätzte Orte. Die einzige Ausnahme ist die Uhrzeit: ganz früh morgens dürfen wir uns auch den beliebten Orten nähern, Schlössern und Burgen, denn dann ist dort niemand.

Schloss Oldenburg

Das Oldenburger Schloss – dort ist es leider nicht immer so leer.

Geeignet für den Ausflug sind Bausünden, zu denen sonst niemand fährt, Betonmonster, Abstrusitäten. Mancher entdeckt dabei vielleicht die „Kunst der Bausünde“ im Sinne des gleichnamigen Buches von Turit Fröbe und entdeckt die gelungenen Bausünden, also diejenigen, die uns besonders fesseln. Bei näherem Betrachten entdecken wir sogar unterwartete Qualitäten, ganz wie bei Raumwunder 59 in „Einfach anders wohnen“ beschrieben: Gönnen wir uns die volle Auswahl, ohne Baustile auszuschließen, oder bestimmte Gegenden.

Betonbau

Entdecken Sie die Qualität der Betonarchitektur.

Wir können jetzt die Heimat neu entdecken (Raumwunder 61 in „Einfach anders wohnen“), und zu der gehört nunmal nicht nur die Elbphilharmonie. Bestimmte Stadtviertel haben einen schlechten Ruf, aber wahren wir wirklich schonmal dort? Fahren wir in unterschätzte Gegenden und lassen uns überraschen. Erforschen wir unsere Wohngegend und arbeiten daran, sie aufzuwerten – posten Bilder vom langweiligsten Ausflug auf Facebook und Instagram und sorgen mit dafür, dass Spazierengehen nicht die Gesundheit gefährdet.

Das kann ganz unspektakulär die Straße um die Ecke betreffen, wo ein Nachbar Narzissen am Straßenrand gepflanzt hat. Genießen wir sie mit Abstand.

 

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Osterblume

Unscheinbar am Straßenrand und erst bei näherem Hinsehen mir eigenem Reiz.

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