Dass wir immer mehr Wohnfläche pro Person verbrauchen, liegt auch an verschwenderischen Grundrissen, die manche Architekten nach dem Vorbild der klassischen Moderne planen, und die sich heute in schicken Lofts ebenso finden wie in beliebigen Einfamilienhäusern. Wie es besser geht, zeigt der Vergleich einer solchen Wohnlandschaft mit einem Grundriss des Architekten Bruno Taut.
Wie wir zusammenrücken können, darum geht es auch im Text zu 100% Berlin.
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Es ist die falsche Frage!
Wieso sollten wir uns (mit Raum) bescheiden? (Lesen Sie dazu Michael Braungart, Michael Mcdonough Endlich intelligent produzieren Cradle to Cradle – Prinzip zu dem Punkt bescheiden oder Nullwachstum)
Im sozial geförderten Wohnungsbau heute wird einem Kind ca. 11 m ² Wohnfläche zugestanden und gefördert, dem deutschen Schäferhund dagegen 16 m². Auch das Platzverschwendung in die falsche Richtung. Diese beiden Zahlen sagen allerdings mehr aus über die Wertschätzung der deutschen Gesellschaft Kindern gegenüber.
Detlev Engel
Michael Braungart verspricht uns ein Perpetuum Mobile: Wenn wir demontierbar und wiederverwendbar bauten, dann müssten wir uns keine Grenzen auferlegen. „Downcycling“ von Baumaterial zu Straßenbelag spiele keine Rolle, Grenzen des Wachstums seien aufgehoben, eine schöne heile Welt des Konsums mit gutem Gewissen erstehe wieder auf. Darum ist Braungart so beliebt in der Industrie.
Meins Erachtens ist es zwar sinnvoll, über mehrfach verwendbare Materialien nachzudenken, doch das kann nur ein Aspekt sein, und unsere Ansprüche an Platz sind ein anderer. Dass viele Menschen trotz ausreichend großer Wohnungen ihren Kindern weniger Platz als der erwähnte Schäferhund oder andernorts weniger Platz als der Fitnessraum zubilligen, spricht für andere Prioritäten, aber nicht für Platzverschwendung.
Daniel Fuhrhop