Nach der Sommerpause 2014 gibt es eine kleine Serie mit Nachlesen einiger Neuigkeiten rund um Bauen und Noch-mehr-Bauen. Teil 1: BND-Neubau in Pullach.
Das Milliarden-Bauprojekt des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin gehört sicher zu den zehn teuersten aktuellen Großbauten in Deutschland. Ob es nun 1,1 Milliarden werden oder samt der Umzugskosten doch 1,5 Milliarden Euro, es gab Grund zur Hoffnung für die führenden Verfassungsschützer, den teuersten Bau des Landes zu errichten. Doch es muss sie sehr wurmen, dass andere Neubauten noch teurer werden – Stuttgart 21 wird drei oder vier mal soviel kosten, und selbst für die Spitzenposition beim Geldausgeben in Berlin reicht es nicht, denn da gibt es ja noch den BER Flughafen. Beide bekommen auch wegen des vielen Geldes obendrein viel Presse, und irgendwer hat sich dann beim BND scheinbar einen Ausweg aus der schmachvollen Lage ausgedacht: Wenn man es schon nicht schafft, den teuersten Neubau Deutschlands hinzustellen, dann will man zumindest als einziger Bauherr gleich zwei Projekte in den Top Ten haben. Und so plant der Bundesnachrichtendienst nun am alten Sitz in Pullach neu zu bauen, die Süddeutsche Zeitung spricht von bis zu 300 Millionen Euro.
Warum überhaupt in Pullach bei München bauen, wo doch der neue Hauptsitz in Berlin entsteht? Nun ja… der betrifft nur gut 5.000 Mitarbeiter, während etwa 1.000 Beschäftigte in Pullach bleiben. Das erinnert an den Kompromiss bei der Entscheidung, Berlin zur Hauptstadt zu machen: Bonn blieb zweiter Dienstsitz, und dort wird bis heute weiter neugebaut und umgebaut. Wenn man nun glaubt, in den etwa 90 Gebäuden auf 68 Hektar im bisherigen BND-Gelände müsste doch Platz genug für das dort bleibende Sechstel der Mitarbeiter bleiben, dann hat man vielleicht recht. Aber ein Neubau wird bestimmt viel funktionaler und moderner, so heißt es, und außerdem – wenn soviele Leute im Berliner Neubau arbeiten werden, muss dann nicht allein zur Beruhigung der Gemüter auch in Pullach neu gebaut werden? Für Neubau findet sich scheinbar immer ein Grund.
Teil 2 der Sommer-Nachlese folgt in Kürze. Thema: Mal sehen…
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