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Daniel Fuhrhop vom großen „Nein“ zum großen „Ja“: Vom Bauverbot-Blog zur Kandidatur als Oberbürgermeister

Daniel Fuhrhop beim Core

Von 2013 bis 2021 habe ich diesen Blog betrieben und damit die Inhalte des von mir verfassten Buches „Verbietet das Bauen!“ begleitet. Wer nicht nur den Titel wahrnimmt, sondern das Buch kennt oder die Beiträge dieses Blogs, weiß genau, dass ich der provokativen These von Anfang an konstruktive Vorschläge zur Seite gestellt habe. Damit führte ich meine Arbeit als Architekturverleger fort, denn in vielen Publikationen zeigten wir bereits vorbildliche Beispiele für den „Stadtwandel in Zeiten des Klimawandels“. Die Beschäftigung mit guten Lösungen habe ich mit dem zweiten und dritten Sachbuch vertieft und seit 2019 mit meiner wissenschaftlichen Arbeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg im Fachgebiet Ökologische Ökonomie. Nun gehe ich einen Schritt weiter und möchte beste Beispiele in meiner Stadt umsetzen: Ich kandidiere als Parteiloser für Bündnis 90/ Die Grünen als Oberbürgermeister von Oldenburg.

Den Weg vom Bauverbot-Blog zur Kandidatur als Oberbürgermeister kann man mit den Worten ausdrücken, mit denen ich im Ratgeber „Einfach anders wohnen“ den Volkswirt und Wissenschaftler Reinhard Loske zitiert habe: er sagt, Umweltbewegungen gingen vom »großen Nein« zum »großen Ja«; zum Beispiel führte das Nein zur Atomkraft zum Ja zu neuen Energien aus Wind und Sonne. Bei Freiräumen hieße das: Am Anfang steht das Nein zu Bauwut, Flächenverbrauch und Zersiedelung – und das führt zum Ja zu Gemeinschaft, besserer Nachbarschaft und lebendigen Stadtvierteln. Das kann man auf weitere Themen der Lokalpolitik übertragen. So führt das Nein zu Autolärm und schlechter Luft zu einem Ja für bessere Radwege. Das Nein zum Leerstand von Ladenlokalen wird zum Ja für neue Formen des Ladenmanagements und kreative Nutzungen im Stadtzentrum, wie ich sie im Ratgeber „Einfach anders wohnen“ geschildert habe.

Meine politischen Mitbewerber werden das nicht unbedingt so sachlich sehen, sondern mir die radikal vereinfachte These des ersten Buchtitels vorwerfen. Dagegen sage ich, dass auch die Neubau-Befürworter oft radikal vereinfachen mit ihrer ständigen Wiederholung „Bauen Bauen Bauen“ – diesem Gegensatz widmete ich mich in diesem Vortrag. Helfen Sie mit und klären auf, dass die provokante These gute Gründe hat: Bau und Betrieb von Gebäuden verursachen fast vierzig Prozent der weltweiten Treibhausgase. Wir sollten also gut überlegen, wieviel und was wir bauen. Außerdem sollten wir alte Häuser respektieren, sie pflegen und erhalten, nicht voreilig abreißen, sondern mehr sanieren. Und wir sollten Altbauten beleben mit den sozialen Programmen, die ich in meinen Büchern anhand guter Beispiele beschrieben habe, die „soziale Wohnraumvermittlung“ (wie in Karlsruhe) und „Wohnen für Hilfe“ (wie in Freiburg oder Brüssel).

Diese und weitere Ziele für das Amt des Oberbürgermeisters finden sich auf meiner Webseite. Dort steht auch, wie man uns unterstützen kann: Wir stehen vor einer großen Herausforderung, um am 12. September erfolgreich zu sein. Mit Respekt vor dieser Herausforderung und vor dem Amt gehen wir als Team in diese Kampagne. Die eigentliche Herausforderung beginnt erst danach – ein entspannt nachhaltiges Oldenburg zu schaffen und beste Beispiele zu gestalten, die andere Städte sich dann bei uns anschauen können.

Dieser Blog und die zugehörige Facebook-Seite ruhen nun. Doch mein Einsatz für einen guten Stadtwandel in Zeiten des Klimawandels geht jetzt erst richtig los. Helfen Sie mit: Machen Sie mit, unterstützen Sie den Wahlkampf, sagen Sie es weiter und bleiben Sie dran. Los geht`s.

Alles Weitere hier auf der Webseite.

Ihr und Euer Daniel Fuhrhop

Daniel Fuhrhop Wahlbild

„Bauen Bauen Bauen“ oder „Verbietet das Bauen“ – was ist eigentlich konservativ?

Auch sechs Jahre nach Erscheinen der Streitschrift „Verbietet das Bauen!“ erschreckt manche der Buchtitel und hindert dadurch daran, das Buch in seiner Neuauflage von 2020 in die Hand zu nehmen und darin zu entdecken, wieviele positive Lösungen es enthält – Beispiele für Umbauen, für besseres Bauen und für ein Zusammenrücken der Menschen, das gleichzeitig Wohnwünsche erfüllt, sich ökonomisch lohnt und alte Häuser bewahren hilft. Auch ein konservatives Programm versteckt sich also hinter dem provokanten Titel, und die Angst davor nimmt womöglich ein aktueller Vortrag: Ihren 100. Geburtstag feiert die Volkshochschule Oldenburg mit einer Vortragsreihe, und kurz vor dem zweiten Lockdown gab es tatsächlich noch eine Live-Veranstaltung (mit coronagerecht wenig Publikum). Hier der Film mit 45 Minuten Vortrag von Daniel Fuhrhop und einer Stunde Diskussion:


Gastgeber war die Volkshochschule Oldenburg. Gefilmt wurde vom Lokalsender oeins.

Gäste der Podiumsdiskussion: Luisa Ropelato von architects for future (auch bereits zu hören im Weiterlesen

Städte im Ausverkauf: Das Beispiel Oldenburg

Beim Lesen von Zeitschriften für Architektur und Stadtplanung oder von manchen Feuilletons könnte der Eindruck entstehen, die Zeit von Ausverkauf und Privatisierung unserer Städte sei endgültig vorbei. Umso schmerzlicher, wenn ich in Oldenburg immer wieder das Gegenteil erleben muss, wie in diesem einminütigen Film skizziert:


Das Land Niedersachsen äußert sich zum Verkauf des Finanzamt-Geländes hier online.
Mehr zu Ausverkauf und Privatisierung im Bauverbot-Buch.

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Korrektur: Weniger Fläche gebraucht, und die zwei Altbauten der Öffentlichen Versicherung bleiben stehen

Öffentlche Versicherung Hauptgebäude

Ein mächtiger Bau, doch nicht ohne Eleganz: das Gebäude der Öffentlichen Versicherung in Oldenburg, dessen Zukunft ungewiss ist. Foto: Daniel Fuhrhop.

Im Film für die die Online-Reihe Stadt/gestalten – auch hier auf dem Blog – geht es in meiner Fahrt vor allem um das Hauptgebäude der Öffentlichen Versicherung, oben im Bild zu sehen. In dem Film aber spreche ich in Minute 12:45 – 13:00 über die gegenüberliegende Straßenseite. Dort stehen zwei weitere Gebäude der Versicherung, und ich behaupte, diese würden abgerissen und die Ecke neu bebaut, weil man mehr Platz brauche. Dazu kam nun folgende Stellungnahme der Öffentlichen Versicherung: „Wir  beabsichtigen nicht, die Gebäude in der Moslestraße abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. Vielmehr soll ein weiteres Gebäude die heutige Baulücke schließen und somit  alte und neue Bausubstanz verbunden werden.
Auch die Aussage, dass wir „mehr Platz brauchen“ ist nicht richtig, denn das Gegenteil ist der Fall. Wir benötigen insgesamt weniger Büro- und Lagerflächen und wollen daher alle Arbeitsplätze an einem Standort zusammenfassen.“ Es freut mich, wenn die alten Häuser stehenbleiben, und ich entschuldige mich dafür, einen falschen Eindruck erzeugt zu haben, auch bezüglich der insgesamt benötigten Fläche. Ich hoffe also auf eine gute Zukunft sowohl für diese beiden Gebäude als auch für das bisherige Hauptgebäude – mehr dazu im Film.

Daniel Fuhrhop, 10. Februar 2020

Daniel Fuhrhop bei Stadt/gestalten

Den Auftakt einer neuen Web-Dokuserie zu Oldenburger Stadtgestalten, die die Stadt gestalten, bildet eine Folge mit Daniel Fuhrhop. Die Filme der Schwarzseher Filmproduktion laden zum Dreh in einen alten Bulli von Volkswagen ein, und dann geht die Fahrt los, wohin auch immer der Gast will. Moderiert von Katharina Guleikoff (Radio Bremen) fährt Daniel Fuhrhop zum Gebäude der Öffentlichen Versicherung, dessen Zukunft unsicher ist. In weiteren Folgen der Serie werden Oberbürgermeister Jürgen Krogmann mitfahren, dann Josefine Thielhelm, Inhaberin des Café Saltkrokan, und Jascha Rohr, Experte für Bürgerbeteiligung (IPG). Hier nun der erste Film: …DOCH ZUVOR EIN NACHTRAG MIT EINER KORREKTUR: Bevor es es im Film um das eigentliche Ziel der Fahrt geht, das Hauptgebäude der Öffentlichen Versicherung, spreche ich in Minute 12:45 – 13:00 über die gegenüberliegende Straßenseite. Dort stehen zwei weitere Gebäude der Versicherung, und ich behaupte, diese würden abgerissen und die Ecke neu bebaut, weil man mehr Platz brauche. Dazu kam nun folgende Stellungnahme der Öffentlichen Versicherung: „Wir  beabsichtigen nicht, die Gebäude in der Moslestraße abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. Vielmehr soll ein weiteres Gebäude die heutige Baulücke schließen und somit  alte und neue Bausubstanz verbunden werden.
Auch die Aussage, dass wir „mehr Platz brauchen“ ist nicht richtig, denn das Gegenteil ist der Fall. Wir benötigen insgesamt weniger Büro- und Lagerflächen und wollen daher alle Arbeitsplätze an einem Standort zusammenfassen.“ Es freut mich, wenn die alten Häuser stehenbleiben, und ich entschuldige mich dafür, einen falschen Eindruck erzeugt zu haben, auch bezüglich der insgesamt benötigten Fläche. Ich hoffe also auf eine gute Zukunft sowohl für diese beiden Gebäude als auch für das bisherige Hauptgebäude, und um dieses geht es dann etwas ausführlicher im Film:

LINKS Stadtgestalten Oldenburg finden sich auf Youtube, auf einer eigenen Webseite, auf Weiterlesen

Mein Ausflug in die Wissenschaft: Einfach anders wohnen mit dem Forschungsprojekt OptiWohn

Foto Uni Oldenburg

In den kommenden drei Jahren werde ich (auch) dort tätig sein: an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Foto: Daniel Fuhrhop.

Wer Neubau kritisiert, sollte zeigen, dass es auch ohne geht – dieser Leitidee folgte bereits das Buch „Verbietet das Bauen!“ mit der Liste der 50 Werkzeuge, die Neubau überflüssig machen. Manche haben diese konstruktiven Vorschläge vielleicht aufgrund des provokativen Titels übersehen, auch deswegen folgte als drittes Buch 2018 „Einfach anders wohnen“ als praktisches Programm des Platzsparens und des Zusammenwohnens, in dem der Begriff Suffizienz nicht einmal genannt wird, und das doch ein Suffizienzprogramm vorstellt mit 66 Raumwundern. Insofern ist es nur konsequent, wenn ich ab jetzt für drei Jahre an einem Forschungsprojekt mitwirke, das einige der Werkzeuge und Raumwunder praktisch erprobt: „OptiWohn“ zur optimierten Wohnraumnutzung startet mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sowie mit werk.um-Architekten, und das Projekt schafft drei Stellen in den Modellkommunen Göttingen, Köln und Tübingen, die gemeinsam mit lokalen Partnern Angebote vor allem für jene älteren Menschen gestalten sollen, die allein im großen Haus wohnen und sich eine Veränderung wünschen.

Das kann Umbau sein (mit den Projektarchitekten werk.um und Arne Steffen), Umzug (wie im Ratgeber „Einfach anders wohnen“ beschrieben in den Raumwundern 43 und 44) oder Untermiete. Zu letzterem gehört das Modell „Wohnen für Hilfe„, bei dem meist junge Leute bei älteren Menschen wohnen und dafür nicht in Euro zahlen, sondern in Hilfsstunden beim Einkaufen oder im Haushalt. Den Vermittlungsstellen von „Wohnen für Hilfe“ widmet sich mein persönlicher Forschungsschwerpunkt: Weiterlesen

Diskussion zur Bauwerkhalle

Bauwerkhalle Foto

Die früher vom Unternehmen Mohrmann genutzte Halle wird heute vom Bauwerk-Verein und anderen für Vorträge und Ausstellungen genutzt, aber nur im Sommer, denn sie ist nicht geheizt. Ganz rechts im Bild die Exerzierhalle, ein Standort des Oldenburgischen Staatstheaters. Foto: Daniel Fuhrhop.

Wie soll die alte Bauwerkhalle in Oldenburg zukünftig genutzt werden – vom Bauwerk-Verein für Vorträge und Ausstellungen, von den Gemeinnützigen Werkstätten für ein Restaurant oder vom Filmfest-Büro? Daniel Fuhrhop nimmt an einer Diskussion beim lokalen Fernsehsender Oldenburg eins teil – im Livestream wurde die Sendung am Freitag 15.12 mittags gesendet.

Hintergrundinfos finden Sie im aktuellen Bericht der Nordwest-Zeitung.

Kein Abriss am Marktplatz: Oldenburg stoppt Neubaupläne

Foto Marktplatz Oldenburg

Cafés laden zum Sitzen, Trinken und Plauschen ein am Oldenburger Marktplatz. Ganz links das Rathaus, daneben der Eingang zur Pistolengasse. Alle Fotos: Daniel Fuhrhop.

Ein halber Häuserblock sollte verschwinden, doch die Oldenburger protestierten laut: Zu monoton wirkte der Entwurf für den massiven Neubau direkt am Marktplatz. Nun machten die Investoren einen Rückzieher, und die vorhandenen Häuser der 1970er Jahre bekommen eine Chance auf ein weiteres Leben und eine Modernisierung. Sie sind vielleicht nicht die schönsten am Platz, doch muss man sie deshalb nicht gleich abreißen – neue und nicht verspiegelte Fenster würden schon helfen.

Verhindert wurde damit außerdem eine neue Verkaufsfläche von 5.000 Quadratmetern, das sind so viel wie das örtliche C & A Modehaus und der Saturn-Medienmarkt zusammen! Wie sehr bereits durch das neue Shopping-Center der lokale Handel gestört wird, stand Weiterlesen

Die Bücher sind da – Feier für 100 arabische Bücher für die Stadtbibliothek Oldenburg

Regal

Neugierige Blicke fallen auf das Regal mit den ersten arabischen Büchern, und kurz danach geht es los mit dem Entleihen. Foto: Stadtbibliothek Oldenburg.

Es ist geschafft: die ersten 66 arabischen Bücher stehen in der Stadtbibliothek Oldenburg und können entliehen werden, frei nach dem Motto „die Muttersprache pflegen und dadurch auch Deutsch besser lernen“, denn diesen Zusammenhang haben Sprachwissenschaftler herausgefunden.

Die Nord-West-Zeitung hat hier berichtet.

Bilder früherer Aktionen finden Sie, indem Sie auf der Webseite Weiterlesen

Feier für 99, 100, … arabische Bücher für die Stadtbibliothek Oldenburg

Flyer Spendenaktion

Seit einigen Monaten läuft die von mir initiierte Spendenaktion mit dem Ziel, erstmals „100 arabische Bücher für die Stadtbibliothek Oldenburg“ bereitzustellen und dafür mindestens 2.000 Euro zu sammeln. Das soll auch dazu dienen, dass arabische Muttersprachler besser Deutsch lernen: Wer die Muttersprache besser beherrscht, lernt die Fremdsprache besser, haben Sprachwissenschaftler herausgefunden (mehr dazu im Willkommensstadt-Buch). Nun lag der Kassenstand vor kurzem bei 1.975 Euro, womit etwa 99 Bücher finanziert wären! Darum laden wir zur Feier ein:

Am Dienstag, den 24. Oktober 2017, werden die ersten etwa sechzig arabischen Bücher präsentiert. Es wird ein Text in Arabisch und Deutsch gelesen, und der syrische Komponist Rami Chahine singt ein arabisches Lied.
Ort: Stadtbibliothek Oldenburg im PFL, Peterstraße 3, 26121 Oldenburg, siehe Webseite.

Diese Einladung dient auch dazu, weiter zu sammeln – nicht nur das 100. Buch, wofür etwa 20 Euro nötig sind, sondern das Buchregal soll sich weiter füllen. Dazu muss man wissen, dass die Gleichung zweitausend Euro = hundert Bücher gerundet ist, faktisch bestellt die Weiterlesen

Oldenburg so oder so

Staatstheater Oldenburg

Zwei Anlässe für Oldenburg-Fotos: Ein Vortrag zu 50 Jahren Fußgängerzone und der Innenstadt „zwischen Amazon und ECE“ (Termin am Freitag 18.08. siehe hier). Und auf meiner Webseite gibt es wieder zwei neue Unterseiten mit Fotos, darum hier einige Bilder aus der Stadt, in der ich seit zehn Jahren lebe, und die daher in „Verbietet das Bauen!“ und der „Willkommensstadt“ immer wieder als Beispiel dient. Das übliche Bild von Oldenburg entspricht wohl eher dem der freundlichen Stadt mit klassizistischen Bauten, wie oben das Staatstheater. Wer aber ausgehen möchte, kann dies auch in kleineren Weiterlesen

Unersättliche Center Teil 2 – Die nächsten sieben Millionen

Schlosshöfe Oldenburg

„Wer glaubt, man könne mit Centermachern einen Kompromiss finden, dem sei folgende Nachricht eine Lehre“ – so begann vor drei Jahren ein Beitrag auf diesem Blog, der darlegte, wie die ECE-Schlosshöfe entgegen ursprünglicher Absprachen den Saturn-Elektromarkt vom anderen, nördlichen Ende der Innenstadt abwarben, und wie die lokale Politik das erlaubte. Schon damals war dadurch die Verkaufsfläche im Center-Untergeschoss erweitert worden, weil dort die Mall verschwand und der Saturn-Markt nun die volle Breite einnimmt. Doch scheinbar war das nicht genug, um das schwächelnde Center flottzukriegen, und jetzt ist es wieder so weit: Die Centermacher wollen mehr, und zwar Weiterlesen

100 arabische Bücher für die Stadtbibliothek Oldenburg

Foto leeres Regal

Um das noch leere Regal gruppieren sich (von rechts nach links): Heike Janssen, Leiterin der Stadtbibliothek Oldenburg, Daniel Fuhrhop als Initiator der Aktion, Helga Wilhelmer und Rima Chahine vom Vorstand der Deutsch-Syrischen Gesellschaft Oldenburg sowie Johann Fischer, Vorstand des Freundeskreises der Stadtbibliothek. Foto © A. Simon.

Es ist zwar auch ein Bericht in eigener Sache, wenn es hier um die Aktion geht, 100 arabische Bücher für die Stadtbibliothek Oldenburg zu finanzieren, aber bevor dazu gleich mehr Informationen folgen, erst ein inhaltliches Vorwort (wer sofort ein Buch spenden möchte, sollte von hinten lesen). Denn es gibt durchaus einen Zusammenhang zu meinen eigenen Büchern als Autor – natürlich zu „Willkommensstadt. Wo Flüchtlinge wohnen und Städte lebendig werden“, aber sogar zu „Verbietet das Bauen!“ Man muss an den Herbst 2015 denken, als nach dem Zuzug vieler Flüchtlinge viele Städte nun erst recht wie wild losbauten, und mithilfe der Sondergesetzgebung des geänderten § 246 des Baugesetzbuches manche sogar in Landschaftsschutzgebieten bauen wollten, etwa Hamburg am Öjendorfer Park, wie im ersten Kapitel der „Willkommensstadt“ geschildert. Inzwischen übrigens werden zwar in Hamburg, den Bürgerinitiativen sei Dank, keine Großsiedlungen für dreitausend und mehr Flüchtlinge gebaut, aber in einer nun fertiggestellten Siedlung in Jenfeld wohnen zumindest achthundert Flüchtlinge, wie die taz beschreibt. Da inzwischen weniger Flüchtlinge ankommen, werden andernorts manche der Wohnungen bereits Weiterlesen

Teures „Sparen“ beim Prestigeprojekt

Neue Messehalle Oldenburg

Die neue Halle der Weser-Ems-Messe in Oldenburg mag man schick finden, aber Geld spart sie nicht.

„Wenn sich ein guter Freund von Ihnen für 30.000 Euro ein nagelneues Auto kauft und behauptet, dabei spare er sogar Geld, weil der neue Wagen im Jahr 300 Euro weniger koste, dann schmunzeln Sie vielleicht nachsichtig, denn das Auto wird wohl kaum hundert Jahre halten.“ So beginnt 2011 ein Artikel von mir über den geplanten Neubau einer Messehalle in Oldenburg, auf den der Text diese Zahlen dann überträgt – aber um den Faktor 1.000 höher, denn über 30 Millionen Euro kostete die Halle dann tatsächlich, und im Gegenzug sollte der städtische Zuschuss um mehr als 300.000 Euro im Jahr sinken…
… aber: Überraschung, während der Prestigebau steht, klappte es mit dem Sparen doch nicht. Die heutige Nord-West-Zeitung berichtet stattdessen, dass 2015 sogar knapp eine Million mehr als geplant an die Messegesellschaft fließen sollen. Deren Geschäft wäre ohne hohe Zuschüsse ohnehin undenkbar, denn Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Helga Wilhelmer

Ein Gespräch aus dem Mehr-Generationen-Haus „Kaspershof“, einem Wohnprojekt in Oldenburg, über das Zusammenleben von zwölf Parteien mit zwanzig Personen, den manchmal schwierigen Weg dorthin und die Freude am Miteinander.


Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Wilhelmer

LINKS
Mehr zum Oldenburger Kaspershof auf dessen Webseite.
Weitere Gespräche der Reihe „Wahrheit beginnt zu zweit“ auf diesem Blog in der Kategorie Hören, zum Beispiel ein Gespräch mit Rolf Novy-Huy von der Stiftung Trias.

Um gemeinschaftliche Wohnformen geht es in Kapitel 10 „Mut zur Nähe“ im Buch Verbietet das Bauen!, sowie in Kapitel 3 „Wie wir zusammen wohnen“ im Buch Willkommensstadt.

In Oldenburg gibt es eine Buchvorstellung zur „Willkommensstadt“ am Do 22.09., in Nürnberg geht es am Di 27.09. um Zusammenwohnen und Wohnprojekte; Details zu den  Terminen hier.

Zur Teekasse für diesen Blog geht es hier. Danke!

Von Blumen und Menschen: Wie das „Miteinander in Oldenburg“ gestört wird

Blumenbild

Man kann sich die Zahlen anschauen, die 14.000 Quadratmeter eines neuen Gartencenters vor den Toren Oldenburgs, das nun im Bauausschuss auf den Weg gebracht wurde, oder die gut zehn Millionen Euro, die dort zukünftig umgesetzt werden und dementsprechend anderswo fehlen, wie auf diesem Blog beschrieben (Text Diese Blumen freuen nicht). Man kann aber auch die Menschen anschauen, die davon betroffen sind: Die alteingesessenen Blumenhändler und Gartenbauer, denen ein großer Konkurrent vorgesetzt wird. Die sich dagegen gewehrt haben. Die sich – eigentlich Konkurrenten – zusammengetan haben in der Initiative „Miteinander in Oldenburg„. Und die nun als Zuhörer im Bauausschuss hilflos und wütend anhören mussten, wie eine schwarzrote Mehrheit das neue Gartencenter durchgewinkt hat und für die Sorgen der bestehenden Händler wenig Worte fand (oder darauf hinwies, dass das neue Center Weiterlesen

Zum Beispiel Oldenburg

Bahnhof Oldenburg

Im Vordergrund drohen Neubauten die Freifläche am Oldenburger Bahnhof zu ersetzen, doch das dreischiffige Hallendach in Bildmitte wird man ohnehin bald nicht mehr sehen – es soll abgerissen werden.

Das Leben in einer kleinen Großstadt zeigt wie in einem Brennglas, was in einer Metropole womöglich außer Acht gerät: Beispiele für Abriss und Leerstand, Bauwut und Zersiedelung. Aus Anlass der Buchvorstellung am 16.9. in Oldenburg hier ein kurzer Blick auf manche Themen der Stadt, zum Beispiel vom gestrigen „Tag des Denkmals“. Bei diesem konnten die Oldenburger Abschied nehmen von der historischen Cäcilienbrücke, einer denkmalgeschützten Hubbrücke von 1927, die abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Tagesaktuell auch das obige Bild mit dem womöglich einzigen Hallendach eines niedersächsischen Bahnhofes, in den die Bahn für den 20. September zur Feier des hundertsten Geburtstages einlädt – erneut Gelegenheit zum Abschied nehmen, denn Weiterlesen

Was heißt schon Verkaufsfläche?

Grafik Kassen und Laden

Manche Investoren hätten es wohl gern, dass lediglich die Kassen als „Verkaufsfläche“ betrachtet werden, denn nur dort wechseln Geld und Ware ihre Besitzer.

Schon seit langem nutzen Investoren den nicht eindeutig festgelegten Begriff der „Verkaufsfläche“, um Ihre Pläne herunterzuspielen: So zeigte Walter Brune bereits in seinem 2006 erschienenen Klassiker „Angriff auf die City“ anschaulich, wie bei der Planung eines Shopping-Centers in Düsseldorf Bilk eine ganze Reihe von Flächen als „nicht zur Verkaufsfläche gehörend“ markiert wurden – „Einrichtungsgegenstände im rückwärtigen Bereich ohne Verkaufsfunktion“, oder auch große Ausstellungsvitrinen sowie „reine Kassenzonen und Nachkassenzonen“. Mit wohl ähnlicher Absicht, aber genau umgekehrt ging aktuell der Cima-Gutachter Martin Kremming vor, als er zur Diskussion um ein 13.000-Quadratmeter-Gartencenter in Oldenburg beim Bauausschuss sprach, Weiterlesen

Nachträge: Bauverbot, Blumen, Bad Münstereifel

Als kleiner Service hier einige Ergänzungen zu vier jüngeren Beiträgen:
Bauverbot-Vortrag: Wer bei meinem Vortrag bei den Berliner Energietagen nicht dabei war, der kann hier (bei „Downloads“) eine Zusammenfassung lesen (die übrigens auch ein wenig auf den Inhalt des kommenden Buches sehen lässt).
Blumen: Hatte ich in meinem Beitrag zu einem geplanten 13.000-Quadratmeter-Gartencenter in Oldenburg noch geschrieben, dass solche Pläne am Stadtrand oft weniger Aufsehen erregen als neue Shopping-Center in der Stadt, so wendet sich scheinbar das Blatt: Erst Weiterlesen

Diese Blumen freuen nicht

Blumen

Die Stadt Oldenburg will ein Gartencenter erlauben und zeigt damit beispielhaft zweierlei: Wie man den städtischen Handel planmäßig zerstört und wie wenig Aufsehen die Großflächen am Stadtrand erwecken im Gegensatz zu Shopping-Centern mittendrin. Natürlich reichen die jetzt geplanten 13.000 bis 14.000 Quadratmeter nicht aus, um den Handel der Stadt mit ihren 160.000 Einwohnern zu zerstören – sie sind nur ein weiterer Schlag. So gab es viel vor knapp zehn Jahren riesigen Wirbel um ein ECE-Center, über das sich soviele Bürger ärgerten, dass der Oberbürgermeister abgewählt wurde. Der neue ließ es dann doch zu und schließlich eröffnete die Mall 2011 im Stadtzentrum, mit offiziell 12.500 Quadratmetern Verkaufsfläche, auch wenn es faktisch wohl mehr waren. Der Streit vermischte sich mit dem über einen Ikea, der dann schon 2007 eröffnete. Auch bei diesem muss man die Zahlen zweimal ansehen, denn Weiterlesen

Verbietet den Abriss

Könnte dieser Blog auch „Verbietet den Abriss“ heißen? Es gibt Fälle, in denen abzureißen sinnvoll erscheint – aber man muss sich fragen, wie es dazu kommt und was der Abriss dann bedeutet. Mehr dazu jetzt im Film:

Einen Zwei-Minuten-Film zu verschiedenen Abrissplänen in Oldenburg gibt es hier.

Die kreative Leistung hier honorieren. Danke!

Abriss, Leerstand, Privatisierung

Abriss Burgstraße Oldenburg

Nach der Sommerpause 2014 gibt es eine kleine Serie mit Nachlesen einiger Neuigkeiten rund um Bauen und Noch-mehr-Bauen. Teil 2: Meldungen zu Abriss in Mannheim und Leerstand in Berlin.

Abriss hat begonnen, Teil 1: Aus Oldenburg stammt das obige Bild vom Abriss an der Burgstraße, über den auf diesem Blog bereits berichtet wurde.

Abriss hat begonnen, Teil 2 und erheblich prominenter: Ende Juli 2014 fiel die Entscheidung, dass nach gerade mal 30 Jahren ein Museumsbau in Mannheim abgerissen wird. Der Weiterlesen

Unersättliche Center

Leerstand in Oldenburg

Leerstand bereits im November 2011 im „CCO“, dem ehemaligen Hertie-Warenhaus Oldenburg. Dort zieht nun der größte Mieter aus, das Saturn-Medienhaus, weil das Shopping-Center lockt.

Wer glaubt, man könne mit Centermachern einen Kompromiss finden, dem sei folgende Nachricht eine Lehre. Im Jahr 2006 machte meine jetzige Heimatstadt Oldenburg bundesweit Furore, weil erst ein Bürgermeister nicht zuletzt wegen des Streits um ein ECE-Shopping-Center abgewählt wurde, und der neue, mit schwarz-grüner Unterstützung gewählt, direkt nach seiner Wahl umkippte und das Center doch genehmigte (mit der fadenscheinigen Begründung, die Industrie- und Handelskammer habe sich für ein zusätzliches Shopping-Center in der Stadt ausgesprochen, weil man bereits einen Möbelmarkt vor der Stadt plante; als ob zweimal zusätzliche Konkurrenz für die bestehenden Händler besser wäre als einmal). Als „Kompromiss“ wurde das Center dann mit 12.500 Quadratmeter offiziell nicht ganz so klein, auch wenn das bei genauer Betrachtung schon zur Eröffnung nicht ganz stimmte. Außerdem wurden Auflagen für die Branchen gemacht, und jetzt bricht auch da der Deich: Weiterlesen

Abriss in Oldenburg

Oldenburg Burgstr 5 vorn

Das hohe Haus Burgstraße 5 soll abgerissen werden. Das Tor im Erdgeschoss diente als Durchfahrt zur Werkstatt.

In einem der ältesten Stadtviertel Oldenburgs sollen nun Altbauten abgerissen werden. Nach jahrelangem Leerstand meldet die Weiterlesen

Stadtwandel in Oldenburg

Die Gebäude im historischen Gerichtsviertel sollen verkauft werden und womöglich abgerissen, stattdessen soll für rund 200 Millionen Euro ein neu zu bauendes Justizzentrum gemietet werden – so dachten es manche im Ministerium und in der Stadt Oldenburg. Doch wahrscheinlich kommt es nun anders …


NACHTRAG: Am 21.3., fünf Wochen nach der Befragung, hat die niedersächsische Justizministerin sich dem Willen der Mitarbeiter entsprechend gegen einen Neubau entschieden. Jetzt wird saniert!
Vergleiche auch den Film zum Stadtwandel in Wuppertal.
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Ziviler Ungehorsam: Reparieren

Alt und Neu, darum geht es im Gespräch mit dem Künstler Hannes Waldschütz – aber nicht beim Bauen, sondern außer der Reihe bei einer Performance des Edith-Russ-Hauses Oldenburg: In einem Ladenlokal repariert Waldschütz Haushaltsgeräte, die Bürger ihm vorbeibringen, um zum Nachdenken über Konsum anzuregen.

Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
reparieren

Einige Fotos vom „Reparier-Laden“ und einige Links auf meiner Webseite.
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