„Wer glaubt, man könne mit Centermachern einen Kompromiss finden, dem sei folgende Nachricht eine Lehre“ – so begann vor drei Jahren ein Beitrag auf diesem Blog, der darlegte, wie die ECE-Schlosshöfe entgegen ursprünglicher Absprachen den Saturn-Elektromarkt vom anderen, nördlichen Ende der Innenstadt abwarben, und wie die lokale Politik das erlaubte. Schon damals war dadurch die Verkaufsfläche im Center-Untergeschoss erweitert worden, weil dort die Mall verschwand und der Saturn-Markt nun die volle Breite einnimmt. Doch scheinbar war das nicht genug, um das schwächelnde Center flottzukriegen, und jetzt ist es wieder so weit: Die Centermacher wollen mehr, und zwar Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Läden
Stadt ohne Center
Da erscheint ein Buch mit dem provokanten Titel „Verbietet das Bauen!“, doch wenige Tage später lobt derselbe Autor in einem Artikel in der Immobilien Zeitung die neu gebaute Seestadt Aspern in Wien – für diesen scheinbaren Widerspruch bin ich Ihnen eine Erklärung schuldig. Für diese sorgt teilweise bereits der Titel des Gastbeitrags: „Stadt ohne Center“. Nach diesem Motto beschreibe ich als Abschluss einer fünfteiligen Serie der Immobilien Zeitung zur Zukunft des städtischen Einkaufszentrums, warum wir keines brauchen. Zumindest schreibe ich, warum wir keines dieser großen Gebäude brauchen, als die neue Shopping-Center daherkommen, und sei ihre Architektur noch so gelungen: Wir haben bereits mehr als genug Verkaufsflächen und jede neue Handelsfläche, sei es in Center, Möbelmarkt oder Fachmarktzentrum, macht bestehende Läden kaputt (diesem Aspekt widmet sich Kapitel 12 des Buches). Was wir aber sehr wohl brauchen, ist das überlegene Management der Centerbranche, die ihre Läden aus einer Hand managt, die richtigen Branchen in der richtigen Mischung aussucht und einheitliche Öffnungszeiten durchsetzt. Als „Zentrumsmanagement“, so meine Bezeichnung, sollten wir dieses Konzept in bestehenden Handelsstraßen und Stadtzentren einführen.
Nun gab es aber bislang für so ein ganzheitliches Management noch nicht einmal in Neubauten ein Beispiel, geschweige denn in bestehenden Handelsbauten (obwohl oft behauptet wird, man manage eine Straße oder eine Innenstadt wie ein Einkaufszentrum, was dann ein flotter Werbespruch ist, der die üblichen Marketing-Maßnahmen aufbauscht). Und darum ist es so sensationell, was nun erstmals in der Seestadt Aspern durchgeführt wird: Weiterlesen
Schiefes Deutschland
Die Städte und Regionen entwickeln sich hierzulande so ungleich, dass eine Karte mit den Höhen und Tiefen dieser Entwicklung ein zerklüftetes Land zeigen würde, ein Land mit Gefällen zwischen Boomtowns und Schrumpfstädten. Gleich drei ganz ähnliche Karten wandern in diesen Tagen durch die Medien und machen drei Studien anschaulich, die eines gemeinsam haben: Sie zeigen die Dramatik der regionalen Ungleichheit in Deutschland – und mancher zieht daraus merkwürdige Schlüsse.
Wie sich die Zahl der Einwohner in deutschen Städten und Kreisen entwickeln wird, diese Vorhersage bildet die Grundlage auch für die Entwicklung beim Bauen. Schauen wir also auf das Rosa und Blau der obigen Abbildung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und sehen als Ergebnis von deren Untersuchungen: „Die Unterschiede zwischen Stadt und Land vergrößern sich“, wie das BBSR selbst titelt. Extremer formuliert: „Das platte Land droht zu veröden“, wie die Immobilien Zeitung schreibt. Und was folgt daraus? Weiterlesen
Bergisches Center-Dreieck
Wollte man ein Lehrstück darüber schreiben, was schief läuft in unseren Städten, dann bräuchten wir erstmal ein skandalös teures Bauprojekt, am besten in einer hoch verschuldeten Stadt. Deren Politiker würden dann privaten Investoren den zentralsten öffentlichen Platz verkaufen. Dort entstünden schließlich große Modeläden, die ihre Gewinne nach Irland oder Luxemburg verschieben. Die Opfer in unserem Lehrstück: Bürger und Steuerzahler. Kleine Händler, die von der Konkurrenz erdrückt werden. Die ganze Stadt, und die Nachbarstadt – die man aber nicht zu sehr bemitleiden sollte, weil sie sich genauso verkauft.
Das mag bösartig klingen, doch die Wirklichkeit ist noch bösartiger: Ausgerechnet Wuppertal, bekannt durch Schulden von fast zwei Milliarden Euro, baut das Stadtzentrum am Hauptbahnhof um und rechnet inzwischen Weiterlesen
Solmsstraße 22 umgenutzt
Es geht doch: andernorts stehen Räume leer, weil Eigentümer nur auf Gewinnmaximierung aus sind und lange auf den bestbezahlenden Handy- oder Modeladen warten. Aber in dem Ladenlokal, in dem ich selbst viele Jahre einen Architekturverlag betrieb, Weiterlesen
Wahrheit beginnt zu zweit: Andreas Feldtkeller
Ausnahmsweise geht es nicht um Altbau, sondern um Neubau – der aber sehr viel mit Altbau zu tun hat: Das Französische Viertel in Tübingen zeigt so viele Qualitäten von Altstädten wie sonst wohl kein anderes neu gebautes Stadtviertel. Mit dem Stadtplaner Andreas Feldtkeller spricht Daniel Fuhrhop darüber, wie dort gelang, was andernorts nicht klappt.
Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Feldtkeller
Ergänzend einige Impressionen vom Französischen Viertel auf der Webseite, und schon zuvor zwei Bilder von Altstadt und Französischem Viertel von der Fahrt zum Gespräch.
Hat der Beitrag gefallen? Zeigen Sie es auf diesen Wegen . Vielen Dank!
Kreuzberg, Tübingen, Tempelhof
Wenn man entgegen der Forderung dieses Blogs neu bauen würde, wie sollte es dann aussehen? Über diese Frage sprach ich vor kurzem mit Roland Stimpel, Chefredakteur des Deutschen Architektenblatts, und am Ende des Gesprächs schlug er vor, auf dem Tempelhofer Feld ein zweites Kreuzberg zu bauen: Unten Läden, oben Wohnungen, ein bunt gemischtes Stadtviertel, das Grundstück für Grundstück von unterschiedlichen Bauherren errichtet wird. Diesen Vorschlag führte Roland nun in einem Text für die taz weiter aus unter dem Titel Verdoppelt Kreuzberg! Dabei vergleicht er diese Idee Weiterlesen
Stadtwandel in Wuppertal
Aus Anlass meiner Fahrt zur Tagung „Stadtwandel als Chance“ in Wuppertal und vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie hier ein kurzer Film darüber, wie es dort derzeit mit dem Stadtwandel in der Innenstadt aussieht.
Als das ECE-Center 1998 eröffnete, schrieb ich einen Text, der nun aus diesem Anlass auf meiner persönlichen Webseite zu lesen ist.
Hat der Film gut gefallen? Dann gern zur Honorierung der kreativen Arbeit und zur Unterstützung des Blogs „Verbietet das Bauen“ nachfolgend flattern oder sich hier über verschiedene Wege des Helfens informieren. Jeder Beitrag ist willkommen. Vielen Dank!
Der Platz ist da: Leere Läden
Es heißt oft, wir müssten bauen, weil der Platz fehlt. Ein Blick in deutsche Handelsstraßen zeigt etwas Anderes.
Weitere Beiträge zu Leerstand im Überblick auf meiner Webseite.
War der Film Ihnen etwas wert? Dann gleich flattern oder auf verschiedenen Wegen den Blog fördern. Danke für jede Unterstützung!