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Einmal Bauwut gestoppt, vielmals Bauwut gestartet: Zum Öjendorfer Park und zur Baurechts-Novelle

Foto Straße Haferblöcken

Nach der kleinen Straße „Haferblöcken“ wird auch das Baugebiet benannt, das östlich der bisherigen Wohnbauten am Öjendorfer Park entstehen soll – auf den Wiesen im Hintergrund, hier im Winterschnee.

Beginnen wir mit der aktuellen Geschichte, die vorerst gut endet: Vom Öjendorfer Park in Hamburg berichtet das erste Kapitel des Buches zur Willkommensstadt, denn dort planten Politiker aus Land und Bezirk, im Landschaftsschutzgebiet zu bauen – über den Umweg der geänderten Baugesetze für Flüchtlingsunterkünfte. Nun ist es nicht einfach für die Bürger, sich dagegen zu wehren, ohne in die Ecke jener gestellt zu werden, die generell gegen Flüchtlinge sind. Darum schildert das Buch den Zwiespalt, in dem die Hamburger sich befinden, und erzählt, wie sich gleich ein Dutzend Bürgerinitiativen in verschiedenen Stadtvierteln gründeten, meist unter Doppelbezeichnungen wie im Untertitel „Für Integration – gegen die Bebauung des Öjendorfer Parks“ der BI „natürlich mittendrin“. Übrigens habe ich mich in der Recherche für das Willkommensstadt-Buch mit Vertretern dieser und einer zweiten Bürgerinitiative am Öjendorfer Park getroffen, weil auch ich misstrauisch war und verschiedene Presseberichte gelesen hatte. Mein persönlicher Eindruck in diesen Gesprächen war, dass zumindest diese Anwohner abgewogen urteilen und sich tatsächlich für Integration, aber gegen Neubau im Park wenden. Nun zum Aktuellen: Noch bevor die Rechtslage endgültig geklärt ist, ging es vor kurzem los, Bagger fuhren und Bäume wurden gefällt, wie Weiterlesen

Neu: Die Bundesregierung jetzt mit mehr Bauwut vor den und in den Städten

Fotocollage vor und in den Städten Neubau

Wir finden Bauwut überall, ob im vorstädtischen Stil wie hier in Oberursel (links) oder als hochpreisige Wohnblocks wie in der Württembergischen Straße in Berlin, für die übrigens eine Kleingartenanlage weichen musste.

Wenn im Jahr 2016 das Baugesetzbuch geändert wird, nach Jahrzehnten des Redens über Nachhaltigkeit, nach Klimakonferenzen wie wenige Tage zuvor in Marrakesch, und ebenfalls wenige Tage nach der feierlichen Verabschiedung eines Klimaschutzplans 2015, dann sollte man meinen, die Änderungen könnten nur in eine Richtung gehen: Klima schonen, Boden schützen, weniger zersiedeln und weniger versiegeln. Doch genau das Gegenteil trifft zu, denn mit einem Doppelschlag heizt die Bundesregierung die Bauwut vor und in den Städten an. Vor den Städten darf nämlich nun schneller gebaut werden, anders gesagt Weiterlesen