Archiv des Autors: Stadtwandeler

Schöne Zahlen und die Ruhe

Talwärts screenshot facebook

Ausschnitt eines Screenshots der Talwärts-Facebook-Seite mit Hinweis auf Bauverbot-Beitrag.

Zwischendurch einige schöne Zahlen zum Blog gegen die Bauwut: Im März gab es mit knapp 20.000 Seitenaufrufen auf Blog und Webseite erneut einen Höchstwert seit dem Start vor anderthalb Jahren. Im Jahr 2014 lag der Durchschnitt noch bei 11.000 im Monat. Dabei gab es in diesem März nicht einmal besonders viele Beiträge, weil andere Dinge vorbereitet werden mussten, wovon noch die Rede sein wird. Doch auf große Resonanz stieß der Beitrag zu Centerplanungen rund um Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Nikolaus Bernau

Er schreibt als Architekturkritiker der „Berliner Zeitung“ begeisternd über Neubau, kümmert sich aber auf preisgekrönte Weise um Denkmalschutz, zum Beispiel als langjähriges Mitglied im Landesdenkmalrat Berlin: Nikolaus Bernau. Mit ihm spricht Daniel Fuhrhop darüber, wie notwendig oder nicht ein Konzerthaus in München wäre, über alte und neue Bibliotheken und Museen nicht nur in Berlin.


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WB2 Bernau

Wer gern zugehört hat, kann dies hier würdigen. Danke!

Jung kauft Alt

Die Einwohner wurden älter und immer mehr Häuser standen leer: Hiddenhausen ging es 2004 wie vielen anderen Kommunen. Doch der Ort nahe Herford reagierte nicht wie viele andere, die neue Baugebiete ausweisen und damit neue Menschen anlocken wollen, aber am Leerstand nichts ändern. Stattdessen kamen Politiker und Verwaltungsleute auf die Idee, neue Menschen in die leeren Häuser zu locken. „Jung kauft Alt“ nennt sich das Programm, das 2007

Logo Hiddenhausen Aktion

Ein gutes Dutzend der über dreihundert Häuser, deren Kauf der Ort Hiddenhausen förderte, um Leerstand zu verhindern. Bild: http://www2.hiddenhausen.de/Hiddenhausen/Wohnen/Bauen/Jung-kauft-Alt

startete. Wer seitdem in Hiddenhausen ein altes Haus kauft und dort einzieht, bekommt bis zu neuntausend Euro von der Stadt; am meisten erhalten diejenigen mit Kindern. Zusätzlich bis zu anderthalbtausend Euro bekommen die möglichen Hauskäufer für ein Gutachten zum Bauzustand.
Inzwischen förderte der Ort den Kauf von 340 Häusern, meistens an Familien mit Kindern oder an junge Paare. Vielleicht noch wichtiger als das Geld ist dabei Weiterlesen

„Bayerns Bruchbuden“ abreißen?

Süddeutsche Artikel Bruchbuden

Hinweis auf einen sehr lesenswerten Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“ zum Leerstand in Bayern, speziell in den fränkischen Randregionen: Der Freistaat Bayern sei inzwischen der größte Besitzer von Immobilien in manchen Gemeinden, berichtet Katja Auer, weil er alte Häuser erbt. Bürgermeister forderten nun, die Häuser abzureißen, oder besser gesagt Weiterlesen

Bergisches Center-Dreieck

Wuppertal Döppersberg im Umbau

Alles gesperrt und alles im Bau am Wuppertaler Döppersberg neben der gleichnamigen Schwebebahn-Station (links) und dem Hauptbahnhof.

Wollte man ein Lehrstück darüber schreiben, was schief läuft in unseren Städten, dann bräuchten wir erstmal ein skandalös teures Bauprojekt, am besten in einer hoch verschuldeten Stadt. Deren Politiker würden dann privaten Investoren den zentralsten öffentlichen Platz verkaufen. Dort entstünden schließlich große Modeläden, die ihre Gewinne nach Irland oder Luxemburg verschieben. Die Opfer in unserem Lehrstück: Bürger und Steuerzahler. Kleine Händler, die von der Konkurrenz erdrückt werden. Die ganze Stadt, und die Nachbarstadt – die man aber nicht zu sehr bemitleiden sollte, weil sie sich genauso verkauft.

Das mag bösartig klingen, doch die Wirklichkeit ist noch bösartiger: Ausgerechnet Wuppertal, bekannt durch Schulden von fast zwei Milliarden Euro, baut das Stadtzentrum am Hauptbahnhof um und rechnet inzwischen Weiterlesen

„Neubau ist nicht die Lösung“

Bilder Flyer vom Kottbusser Tor

Mitbringsel von „Kotti und Co“, der Mieterinitiative am Kottbusser Tor. Auf der Rückseite eines Flyers vom „Südblock“ ist der Text gegen Neubau abgedruckt, den dieser Beitrag vorstellt.

Kein Zufall, aber doch überraschend: Im Umfeld engagierter Mieter am Kottbusser Tor in Berlin stieß ich auf einen lesenswerten Text von Sigmar Gude, der sich gegen die oft gehörte Floskel wendet, man müsse nur viel neu bauen, dann sänken eines Tages auch die Mieten. Mit diesem Argument wurde schon beim Bürgerentscheid zum Tempelhofer Feld versucht, Neubau durchzusetzen. Warum aber der Bau neuer Häuser nicht unbedingt dazu führt, dass Mieten in alten Häusern sinken, erklärt Sigmar Gude damit, dass Weiterlesen

Konzerthaus-Koller in München

Foto Elbphilharmonie

So eine prominente Kostenexplosion wie die Hamburger Elbphilharmonie hat München bislang nicht zu bieten – aber das kann sich ändern.

Während viele Leute zustimmen, wenn es gegen neue Möbelmärkte oder Shopping-Center geht, vergessen selbst intelligente Menschen zeitweilig das Denken und verfallen in kollektive Hysterie, wenn die Hochkultur betroffen ist: Ein Konzerthaus für München! Und bitteschön keinen Neubau im Gewand des Gasteig-Kulturzentrums, wie er nun geplant ist, sondern einen eigenständigen Neubau! Das fordern gleich reihenweise Autoren der Süddeutschen Zeitung, aber auch Ursula Baus in frei04 oder Nikolaus Bernau in der Berliner Zeitung. Dabei sind sich viele Experten in der Analyse der aktuellen Pläne einig: Beispielhaft schilderte Gottfried Knapp in der Süddeutschen Zeitung, dass die Philharmonie im Gasteig eigentlich exzellenten Bauten wie Scharouns Berliner Philharmonie ähnelt, weil hier wie dort die Anordnung der Publikumsränge an Weinberge erinnert. Nur leider Weiterlesen

Wirbel um die Umzugsprämie

Kisten

Wer hätte gedacht, dass der Chef der Industriegewerkschaft Bau einen Grund liefert, ihn auf dem Blog „Verbietet das Bauen“ zu loben, aber tatsächlich: Robert Feiger fordert eine Umzugsprämie. Mit fünftausend Euro solle der Staat Rentnern dabei helfen, große Wohnungen freizumachen, in die dann junge Familien ziehen könnten. Es ehrt Herrn Feiger, dass er damit vorschlägt, wie man Altbauten besser nutzen könnte, obwohl er als Vertreter der IG Bau eigentlich als Neubau-Befürworter gilt. Widerspruch gibt es genauso überraschend von der Präsidentin des Sozialverbands VdK. Ulrike Mascher hält nichts von einer Umzugsprämie, obwohl die doch mit den Rentnern für ihre eigene Klientel gedacht ist. Aber sie sagt dem Donaukurier, man solle „ältere Menschen nicht aus ihren Wohnungen hinausdrängen“ und es dürfe „keinen Zwang geben, weder direkt noch indirekt“. Wie bitte? Wieso würde eine Umzugsprämie jemanden aus der Wohnung drängen, und wieso Weiterlesen

Verbietet den Abriss

Könnte dieser Blog auch „Verbietet den Abriss“ heißen? Es gibt Fälle, in denen abzureißen sinnvoll erscheint – aber man muss sich fragen, wie es dazu kommt und was der Abriss dann bedeutet. Mehr dazu jetzt im Film:

Einen Zwei-Minuten-Film zu verschiedenen Abrissplänen in Oldenburg gibt es hier.

Die kreative Leistung hier honorieren. Danke!

Neubau wie Altbau: Französisches Viertel Tübingen

Aixer Straße Tübingen

An Läden entlanggehen wie in Gründerzeitvierteln, das erlebt man auch im Französischen Viertel.

Heutiger Neubau ruft oft schon Unbehagen hervor, wenn man ihn nur einmal anschaut. Eines der wenigen neuen Stadtviertel, die diesen Namen verdienen, ist dagegen das französische Viertel in Tübingen, mit ehemaligen Kasernen, aber auch Neubau. Zu diesem Quartier erschien nun in meinem ehemaligen Verlag eine Publikation, die ich mit initiiert habe. Aus meinem dort erschienenen Text „Das unerreichte Vorbild“ hier ein Auszug:

Eine der größten Leistungen beim Bau des Französischen Viertels klingt so einfach, dass schwer zu verstehen ist, warum es nicht überall so gemacht wird, warum nicht bei jedem neuen Stadtviertel in Deutschland so geplant wird und warum nicht alle Stadtplaner hierher kommen, um sich dieses einfache Prinzip für eine lebendige Stadt anzusehen: In den Erdgeschossen Weiterlesen

Stadtwandel in München

Flugblatt München

Diese Bilder kursierten unlängst in einer Flugschrift in München.

Dieses Flugblatt aus München zeigt ein Haus an der Schleißheimerstraße (unten links), das über ein Jahr leerstand (unten rechts) und das die Eigentümer schließlich abrissen, um jenem Neubau Platz zu machen, den man in Bildmitte auf der Bautafel sieht.

Stadtwandel 1975 – 2015: Jubiläum für den Denkmalschutz

Museum für Völkerkunde Hamburg

Das Hamburger Museum für Völkerkunde, ein Bau des Architekten Albert Erbe von 1912, steht unter Denkmalschutz.

Zum Beginn des neuen Jahres könnte man auf das vergangene Jahr zurückblicken, doch das gab es auf „Verbietet das Bauen“ bereits vor kurzem zum ersten Geburtstag des Blogs – hinzuzufügen wäre, dass sich die Zahl der Seitenaufrufe von knapp viertausend im Januar auf vierzehntausend im Dezember steigerte. Zu Beginn des Jahres 2015 kann man also stattdessen gleich vier Jahrzehnte zurückblicken und ein Jubiläum würdigen: Zum vierzigsten mal jährt sich das Europäische Denkmalschutzjahr 1975. Einerseits ein Grund zum Feiern, denn mit diesem Ereignis verbindet man im Allgemeinen eine große Wende im Denken, eine Abkehr von Kahlschlagsanierung und eine Hinwendung zur Wertschätzung des bereits Gebauten. Unter anderem blieben uns von 1975 bessere Gesetze zum Schutz von Denkmälern und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz.

Andererseits kann man sich fragen, wie nachhaltig diese Wende zum Denkmalschutz wirklich war: Vierzig Jahre später erleben wir wieder Kahlschlag-„Sanierung“ Weiterlesen

Mega-Center in der HafenCity

Überseequartier Hamburg Nordseite

2010 fertiggestellt: die nördliche Hälfte des Überseequartiers in der HafenCity Hamburg. Nur ein Vorbote größerer Dinge.

Es gab einen Grund, warum das geplante Shopping-Center in Hamburgs HafenCity interessant geworden wäre: weil es kein Shopping-Center werden sollte. Als Hamburg 2005 einen Wettbewerb veranstaltete, wer mit dem Überseequartier das kommerzielle Zentrum der HafenCity gestalten dürfte, war zwar auch der unvermeidliche Center-Marktführer ECE dabei. Den Zuschlag bekam aber ein Verbund mit niederländischen Investoren, und die versprachen angelehnt an moderne niederländische Konzepte eine offene Straße zu bauen, an der sich auf nahezu klassische Weise Läden befinden. Allerdings nur nahezu, denn schon damals wurde mit 40.000 Quadratmetern Handelsfläche zuviel erlaubt, was sich besser in der gesamten HafenCity verteilt hätte, und selbst dann hätte die Hälfte gereicht. Aber ein Rest an Neugier blieb, wie diese offene Straße aussehe würde. Seitdem vergingen viele Jahre, in denen die ernüchternde Nordhälfte des Überseequartiers fertiggestellt wurde mit zuviel Büros an zu engen Straßenschluchten. Dann gab es Probleme beim Investor, und nach langen Verhandlungen schlug nun der geballte Kommerz zu: Weiterlesen

Kunst der Bausünde

Bild Köln Domplatte

Kölner Domplatte – dieses und alle weiteren Bilder dieses Beitrags: Turit Fröbe, aus: Die Kunst der Bausünde.

Passend zur aktuellen Geschenksuche ein Hinweis auf ein Buch (oder alternativ einen Kalender): „Die Kunst der Bausünde“ überzeugt natürlich vor allem durch seine Bilder. Doch sehr empfehlenswert sind auch die Texte, in denen Turit Fröbe den Begriff der „Bausünde“ diskutiert. Neben der spielerischen Einordnung der Bausünden in verschiedene Typen passt es gut zur Ausrichtung dieses Blogs, dass sie nicht zum Abriss auffordert, sondern im Gegenteil dazu anregt, auch bei skurrilen Bauten genau hinzusehen: Manches, „was landläufig als Bausünde bezeichnet wird, ist nur Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Michael Kopatz

Für die Forderung nach einem Bauverbot gibt es wissenschaftliche Unterstützung – zumindest ein „Wohnbaumoratorium“ regt Michael Kopatz an, Wissenschaftler beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie: Wo die Bevölkerungszahl nicht steigt, würde dann nicht gebaut werden. Mit Bezug auf Städte wie Gelsenkirchen oder Recklinghausen sagt er: „Es kann doch eigentlich nicht sein, dass eine Bevölkerung, die ständig schrumpft, ständig neu baut.“ Über diese und andere radikale Schritte spricht Daniel Fuhrhop mit Michael Kopatz.


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WB2 Kopatz

Wen das Gespräch interessiert hat, der liest vielleicht gern diesen Text zu „Weniger“ mit Eindrücken vom db-Suffizienzkongress im Frühjahr, auf dem auch Michael Kopatz vortrug.

Zur Teekasse geht es hier. Vielen Dank!

Kein Abfall am Ostwall

Fenster ex Museum am Ostwall

Geheimnisvoll leuchtete das Museum am Ostwall neulich bei den „Favoriten 2014“, als das Team von Goldengrün hinter diesem Fenster eine Bar betrieb.

Wer bei der Architektur-Biennale in Venedig den Beitrag von Muck Petzet verpasste, bekommt nun eine zweite Chance: Die Ausstellung „Reduce, Reuse, Recycle“ macht Station im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund. Nach den Prinzipien der Abfallwirtschaft ordnete Muck Petzet die Möglichkeiten, mit alten Häusern umzugehen, indem man weniger baut, Altbauten wiedernutzt oder notfalls zumindest ihre Materialien erneut nutzt. Darum ging es auch im ersten Gespräch der Reihe „Wahrheit beginnt zu zweit“ mit Muck Petzet auf diesem Blog.

Später dann gab es in der Reihe ein Gespräch mit Tim Rieniets, dessen Landesinitiative Stadtbaukultur NRW nun die Ausstellung veranstaltet. Und der Ort bildet zugleich einen neuen Punkt der erweiterten Ausstellung, denn über den Abriss des ehemaligen Museum wird seit langem diskutiert, wie unter anderem hier berichtet. Hoffen wir, dass die Rettung endgültig ist, wofür sich eine Bürgerinitiative einsetzt – und auf Wiedersehen in Dortmund vom 5. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015.

Stadtwandel unsittlich: Luxemburg Leaks

Süddeutsche Titel Ikea

Bei den Luxemburg Leaks geht es um Steuersparmodelle auch von Ikea, wie hier im Beitrag der Süddeutschen Zeitung berichtet wird.

Steuern werden auch hinterzogen oder vermieden, wenn es nicht um Immobilien geht. Doch bei den großen Finanzströmen im Zusammenhang mit Bauen locken die Steuerspartricks ganz besonders, wie nun die Luxemburg Leaks zeigen. Die von verschiedenen Medien wie der Süddeutschen Zeitung ausgewerteten Unterlagen zeigen gleich eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich mit Bauen, Handel oder Wohnen beschäftigen und dafür per Umweg Luxemburg nahezu keine Steuern zahlen.

Man kann das selbst nachrecherchieren bei den Weiterlesen

Bauverbot-Notizen: Abriss, Leerstand, Umbau

Holznagel Magazinseiten

Einige Artikel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Holznagel“ der IG Bauernhaus.

Neulich kam an dieser Stelle ein Hinweis auf die Diskussion zu „Verbietet das Bauen“ bei der Interessengemeinschaft Bauernhaus IGB . Dazu war online ein Gespräch  zu lesen, und jetzt erschien es gedruckt in der IG-Zeitschrift Holznagel in der aktuellen Ausgabe. Wenn man durch diese blättert, fallen gleich mehrfach Themen auf, die ähnlich auch hier stehen könnten: Ein Betrag zum drohenden Abriss der Neuen Mensa Dresden, einem Bau der Ost-Moderne von Weiterlesen

Multi-Channel als Denkmalschutz

Tagung Flyer Ausschnitt

Inspiriert von der Tagung „König Kunde – Handel in der Stadt“ in Dortmund

Was hat Online-Handel mit Denkmalschutz zu tun, und warum sprach ausgerechnet Online-Experte Gerrit Heinemann bei der „Jahrestagung Städtebauliche Denkmalpflege“? Drei teilweise sehr überraschende Antworten ergaben sich aus Heinemanns Vortrag bei der Tagung zum „Handel in der Stadt“: Erstens hat der Handel sich durch Online bereits dramatischer verändert, als vielen bewusst ist, zeigte er. Zweitens aber gebe es trotzdem Chancen für den klassischen stationären Handel, wenn er sich auf die neuen Möglichkeiten einlasse – das Fell ist noch nicht verteilt. Und drittens könne man dem Offline-Handel dabei durch radikale Maßnahmen gegen Handels-Neubau helfen, speziell gegen großflächige Anbieter. Die Fülle an überzeugenden Erkenntnissen von Gerrit Heinemann berühren nicht weniger als die Zukunft des städtischen Handels und mit ihm der lebendigen Innenstädte. Wer etwa bisher davon ausging, mit unter 10 Prozent sei das Gewicht des Online-Handels noch nicht entscheidend, der irrt gewaltig, wie Weiterlesen

Redaktionsgespräch bei „markt intern“

Screenshot "markt intern"

Auszug der „markt intern“-Webseite mit dem Redaktionsgespräch (Screenshot).

Zuvor war dort unter anderem der Wirtschaftsminister von NRW zu Gast, nun beehrte die Redaktion von „markt intern“ Daniel Fuhrhop mit der Einladung zum Gespräch. Es ging um die Forderung nach einem Stopp des Neubaus mit besonderem Akzent auf neue Handelsflächen – Shopping-Center, Möbelmärkte und auch Logistikzentren des Online-Handels. Während neue Großprojekte von überregionalen Investoren getätigt werden und internationalen Filialisten nutzen, leidet der mittelständisch geprägte inhabergeführte Fachhandel. Die Langfassung des Gesprächs findet sich auf der Webseite von „markt intern“.

Das darin angesprochene Gespräch mit Walter Brune findet sich hier, und alle Beiträge des Blogs zu Shopping-Centern sind hier im Überblick.

Handel, Denkmalschutz und kein Abriss

Flyer Jahrestagung

Um mit dem Abendprogramm zu beginnen: am kommenden Mittwoch besuche ich das Theaterfestival Favoriten 2014 in Dortmund. Der Ort ist ungewöhnlich, war in Abrissgefahr und ist nun scheinbar gerettet: das ehemalige Museum am Ostwall. An dieser Stelle ging es schon einmal um den drohenden Abriss des Hauses, das nicht mehr dem Museum dient, und zwar im Gespräch mit Tim Rieniets von der Landesinitiative Stadtbaukultur NRW. Nun also scheint der Bau gerettet, wie zum Beispiel bei den Ruhrbaronen zu lesen ist. Nicht jeder findet das gut, wenn man mal die Kommentare unter diesem Artikel liest. Die Bürgerinitiative zur Rettung des Hauses aber gelangt hoffentlich bald ans Ziel, meinen herzlichen Glückwunsch dazu. Sie wird nun zum Verein.

Den Anlass zur Dortmund-Fahrt bietet die „Jahrestagung städtebauliche Denkmalpflege“, diesmal mit dem Thema „König Kunde – Handel in der Stadt„. Es geht darum, was Handel und Stadt Weiterlesen

Mehr… durch weniger?

Was will ich? Diese Frage fällt einem manchmal selbst schwer zu beantworten. Umso schwerer ist es für Architekten, Projektentwickler und Politiker, zu den Wünschen der Bewohner passende Wohnungen und Häuser zu gestalten. Wenn die dann auch noch exakt soviel bieten sollen, wie die Menschen möchten, aber nicht mehr, dann wird es völlig kompliziert. Erfrischend heruntergebrochen hat die philosophisch klingende Frage der Suffizienz oder des richtigen Maßes Lars-Arvid Brischke vom ifeu-Institut bei seinem Vortrag auf dem Symposium Mehr… durch weniger? der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Er untersucht, wieviel Energie wir brauchen, und analysiert dafür Geräte aus unseren Haushalten: Kühlschrank, Waschmaschine, Toaster und was man sich alles noch denken kann. Bei jedem Gerät fragt Brischke danach, wie groß und wie leistungsfähig es sein soll, und schon sind wir bei einem Grundproblem der Energiewende – Weiterlesen

Ein Jahr „Verbietet das Bauen“

Logo Bauverbot

Beginnen wir mal wie die taz: Haben Sie bereits durch einen finanziellen Beitrag zum Betrieb des Blogs „Verbietet das Bauen“ beigetragen? Dann lesen Sie gleich weiter. Falls nein, dann können Sie auf diesen Wegen einen Obulus in die Kaffeekasse geben, also am besten gleich erledigen. Und die beliebteste taz-Antwort ist die dritte: „Später helfen“, dann verschwindet das Fenster. Der Hintergrund der Anfrage: Seit nun einem Jahr betreibe ich den Blog (und meine Webseite), und fast alle Beiträge entstehen exklusiv für ihn. Zwar hat mir der Verkauf meines Architekturverlags in 2013 den nötigen Mut gegeben, mich derart intensiv in Artikeln, Vorträgen und dem Blog gegen die Bauwut zu wenden, doch da in Kürze mein begleitender Beratungsvertrag mit dem Erwerber ausläuft, sondiere ich derzeit verschiedene Tätigkeiten rund um den Stadtwandel, die auch die Kasse füllen. Wer also Texte gelesen oder Beiträge gesehen und gehört hat und dies gern weiter tun möchte, sollte sich an die Kosten anderer Medien (zum Beispiel Architekturmagazine oder Immobilienzeitschriften) erinnern und nun sozusagen gebündelt für mehrere Lektüren etwas entrichten. Und schon geht’s inhaltlich weiter. Weiterlesen

„Verbietet das Bauen“ jetzt mit Suche

Screenshot Suchergebnis

Ein Service kurz vor dem ersten Geburtstag des Blogs: Rechts in der Seitenspalte findet sich jetzt eine Suche. Begriffe in Beitragstiteln findet sie gut. Probieren Sie es aus und suchen Sie Wörter wie Abriss und Center oder den Namen der Stadt, in der Sie leben.

Centerbilder der Immobilienmesse Expo Real 2014

Modellbild ECE Center Aachen

Möchten Sie hier wohnen, mit Blick auf die ellenlange Fassade des neuen ECE-Shopping-Centers in Aachen? Bild vom Modell am ECE-Stand bei der diesjährigen Immobilienmesse Expo Real.

Anfang der 1990er Jahre überstieg die Handelsfläche in Deutschland mit 82 Millionen Quadratmetern erstmals die Zahl der Einwohner. Gut zwanzig Jahre später ist die Verkaufsfläche um rund 50% auf 123 Millionen Quadratmeter gestiegen. Wie sieht es bei Ihnen aus, konsumieren Sie 50% mehr als vor zwanzig Jahren? Nein? Kein Wunder, dass allerorten Läden leerstehen und sich Händler über sinkenden Ertrag beklagen. Aber der Wahnsinn geht weiter: Hier einige Weiterlesen