Sechzehn Vorträge waren in diesem Frühjahr geplant, doch Corona hat sie verhindert. Vielleicht werden manche Veranstaltungen im Herbst nachgeholt, wir werden sehen – doch ersatzweise gibt es jetzt eine Kurzfassung meiner Thesen aus der erweiterten Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“ als Video:
Der virtuelle Büchertisch nach dem Vortrag befindet sich in Ihrer lokalen Buchhandlung oder direkt beim Verlag.
Wenn Sie dem Blog bereits durch Newsletter, RSS-Feed (Seitenspalte) oder Facebook folgen, teilen Sie gern den Link. Wenn nicht, abonnieren Sie jetzt. Es dankt herzlich Ihr und Euer Daniel Fuhrhop.
Beachten Sie das neue Paperback-Format und den neuen Untertitel.
Fünf Jahre nach Erscheinen der Erstauflage von „Verbietet das Bauen!“ sind die Exemplare seit einigen Monaten restlos ausverkauft; vielen Dank an alle, die dabei geholfen haben! Und vielen Dank an alle, die beim Crowdfunding geholfen haben! Nun ist im oekom Verlag die Neuauflage erschienen: um 32 Seiten erweitert, aktualisiert, als Paperback.
Wer neugierig ist, findet einen Beitrag zu den neuen Inhalten hier auf dem Blog und im Folgenden eine Reihe von Fotos zu den wichtigsten Neuheiten.
Das Inhaltsverzeichnis der Neuauflage zeigt das neue Eingangskapitel und Begriffe wie Bauscham und Bauüberfluss. Komplett neu ist Kapitel 4 „Bauverbot konkret“ mit einem Vorschlag, wie über den Umweg des Flächenverbrauchs das Bauen verbindlich begrenzt werden könnte.
Der Umbau ist eines der beiden Elemente einer neuen UmBauwirtschaft für die Zeit nach Corona.
Den Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise sollten wir nutzen, um etwas gegen die Klimakrise zu tun: So fordern 190 Unternehmen und Verbände ein Klima-Konjunkturpaket, darunter Dax-Konzerne. Etwas pointierter fordert das Bündnis „Neues Wirtschaftswunder“ ein Transformationspaket für einen sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft, der nicht mit Wachstumszahlen wie dem Bruttosozialprodukt gemessen wird. Es soll also nicht wieder eine Abwrackprämie geben wie nach der Finanzkrise 2008, als der Kauf neuer Autos gefördert wurde. Für Bauen & Wohnen füge ich hinzu: Wir hatten in den letzten Jahren schon viele klimaschädliche Förderprogramme wie das Baukindergeld, von dem mindestens drei Milliarden Euro für energieaufwändigen Neubau gezahlt werden – und zwar egal, wo der entsteht, selbst am Rand eines schrumpfenden Ortes, wo dieser Neubau einen weiteren Leerstand im Ortskern produziert. Und wir haben die Baulandkommission, die altem Wachstumsdenken folgend noch mehr Äcker und Wiesen in Bauland verwandeln möchte. Auch hier also ist es Zeit, nach der Coronakrise ein neues Wirtschaftswunder durch eine andere Art der Ökonomie zu fördern, durch eine UmBauwirtschaft, die auf zwei Bereiche setzt, auf Weiterlesen →
Manche drängen sich in Zeiten der Corona-Ausgangsbeschränkungen auf engem Raum.
Zuviel Platz haben die einen, zuwenig Platz die anderen: Da fahren manche kurz vor dem „Corona-Lockdown“ noch schnell in die Ferienwohnung und lassen ihre Stadtwohnung leerstehen, während andere sich während der Ausgangsbeschränkung zu fünft in zwei Räumen drängen. Wohnraum war auch vorher ungleich verteilt, aber jetzt wird es extrem ungerecht, und wir brauchen vielleicht eine ebenso extreme Korrektur: die Wohnraumzwangswirtschaft.
Keine Wohnungszwangswirtschaft
Seitdem 2015 mein erstes Buch „Verbietet das Bauen!“ erschien, wiederholte ich in zig Interviews, Diskussionen und Vorträgen, dass ich KEINE Zwangswirtschaft für das Wohnungswesen vorschlage. Wer das Buch gelesen hat, der weiß: es geht um ein Programm des Umdenkens, des Umbaus und der Umzüge, was soviel Platz schafft, dass für alle Menschen genug da ist. Eigentlich.
Besonders deutlich wurden meine Argumente, Weiterlesen →
Ein entrümpeltes Haus steht am Straßenrand. Alle Fotos: Daniel Fuhrhop.
Teil 2 einer losen Folge zum großen Thema dieser Tage; zu Teil 1 geht es hier.
In diesen Zeiten verbringen wir viel Zeit zuhause, und mancher nutzt das zum Entrümpeln. Darum hier einige Fotos vom Straßenrand mit ausgemusterten „Schätzen“ zum Verschenken – und danach ein paar Anregungen zum eigenen Entrümpeln, ähnlich wie in den Randspalten des Ratgebers „Einfach anders wohnen“ beim Raumwunder Nr.1 „Entrümpeln“.
Jetzt nicht dorthin gehen, wo viele hingehen… (alle Fotos: Daniel Fuhrhop).
Die Sonne lacht, wir haben Zeit, doch an beliebten Orten fällt es schwer, Abstand zu wahren: am Tegernsee und am Rhein gehen zuviele Menschen spazieren und wir kommen uns gefährlich nah. Darum ist jetzt die Gelegenheit, KEINE Sehenswürdigkeiten anzuschauen, keine Baukunst aufzusuchen, sondern unterschätzte Orte. Die einzige Ausnahme ist die Uhrzeit: ganz früh morgens dürfen wir uns auch den beliebten Orten nähern, Schlössern und Burgen, denn dann ist dort niemand. Weiterlesen →
In diesen Zeiten kann kaum jemand wie gewohnt arbeiten, das gilt auch für Druckereien, Auslieferungen und Verlage. Darum verschiebt sich der Erscheinungstermin für die erweiterte Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“ – es soll nun am 5. Mai vorliegen. Der oekom Verlag und ich hoffen, dass bis dahin die Buchhandlungen wieder geöffnet haben. Vorbestellen können Sie das Buch bereits jetzt direkt beim Verlag oder grade jetzt beim lokalen Buchhändler Ihres Vertrauens, denn fast alle liefern so oder so Bücher aus:
Daniel Fuhrhop:
Verbietet das Bauen!
Streitschrift gegen Spekulation, Abriss und Flächenfraß
Erweiterte, aktualisierte Neuauflage 2020
224 Seiten, Softcover
15,00 € (D)
ISBN-13: 978-3-96238-194-3
oekom Verlag, München
Was aus den geplanten Vorträgen der Buchtour wird, erfahren Sie beizeiten an dieser Stelle – bleiben Sie dran per Facebook, mit RSS-Feed oder Newsletter.
DANKE an alle, die das Crowdfunding für die erweiterte Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“ unterstützt haben! Es war sicher nicht die Zeit, in der die Sorge um Abriss, Spekulation und Flächenverbrauch die Schlagzeilen beherrscht hat. Umso mehr Dank gebührt all denen, die sich trotzdem für die Neuauflage engagiert haben. Es ist für den oekom Verlag nicht selbstverständlich, nach fünf Jahren ein Sachbuch neu aufzulegen, obendrein aktualisiert und um 32 Seiten erweitert – die Unterstützung durch das Crowdfunding hilft dabei. Weitere Nachrichten zum Zeitplan gibt es in Kürze. Bleibt gesund.
Bei den Worten „gerade jetzt“ im Titel dachten vielleicht einige wenige an die türkisch-griechische Grenze, wo sich Flüchtlinge befinden und wo Erinnerungen an 2015 hochkommen. Bei der Diskussion darüber, wieviele von ihnen nach Deutschland kommen, wird darüber gesprochen, wie sie integriert werden können – und dieser Frage widmet sich mein Buch „Willkommensstadt“ von 2016 mit Geschichten des Gelingens und mit Erzählungen von Zuwanderung und Flucht nach 1945.
Die meisten aber denken zweifellos bei „gerade jetzt“ an die Folgen der Corona-Epidemie und an den Rückzug auf das heimische Sofa. Wer dort jetzt mehr Zeit verbringt, denkt womöglich Weiterlesen →
Ein Ausschnitt der Rückseite der bevorstehenden erweiterten Neuauflage.
Die Zeit ist reifer denn je für einen radikalen Buchtitel: Wenn es so weitergeht wie bisher, wird in acht Jahren das Budget für Treibhausgase verbraucht sein, dass noch zur Verfügung steht, damit wir die Erhitzung auf 1,5 Grad beschränken. Vor diesem Hintergrund reichen die aktuellen Bemühungen nicht aus, wie Greta Thunberg in ihrem zehnminütigen Beitrag vor der EU-Kommission betonte (ab Minute 27), denn wenn das Haus brennt, geht man nicht einfach wieder rein und schaut Fernsehen. Auch beim Bauen in Deutschland werden die Ziele des Klimaschutzpakets oder der derzeit diskutierten Änderungen beim Gebäudeenergiegesetz nicht ausreichen, zumal sie gleichzeitig zunichte gemacht werden durch vom Bund angefachte Bauwut in Form von Baulandkommission und Baukindergeld. Wir brauchen einen radikalen Wandel, der nicht lediglich darin bestehen darf, Bauten energieeffizienter zu machen – das Bauen selbst muss in Frage gestellt werden, denn es verursacht zwanzig bis dreißig Prozent der Treibhausgase. Zeit für ein „Buch zur Bauscham“, und das stellt die erweiterte Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“ dar – mit neuen Inhalten zu den ökologischen Folgen des Bauens, mit einem weitgehend neuen Kapitel zu Wohnungsmangel und Enteignungsforderungen, und mit einem neuen Kapitel zum Flächenverbrauch, das alle Lösungsvorschläge des Buches in einen neuen Zusammenhang stellt. Solch ein Umdenken wäre Teil eines Stadtwandels ohne Neubau, den wir in unserem vorhandenen Rechtssystem erreichen können. Das Buch sagt gleichzeitig drängender NEIN zum bisherigen Bauen, weil die Klimakrise dramatischer geworden ist, und es sagt klarer JA zu besseren Formen, unsere alten Häuser zu nutzen. Mit 100 Werkzeugen für Wohnraum und mehr Platz im Bestand ist das Bauverbot-Buch mehr denn je ein Raumwunder-Buch, eine Anleitung für persönliches und politisches Handeln ohne Neubau, ohne Abriss und Leerstand, ohne Flächenfraß. Ergänzend zum Film über die Neuauflage beim laufenden Crowdfunding (bitte mitmachen und bestellen!) folgt hier ein Ausblick auf alle neuen Inhalte. Weiterlesen →
Ein Roman zu Mietenwahnsinn und Eigenbedarfskündigung, als Doppelbuch zusammen mit einem Roman zum Abriss des alten Familienhofes – das ist „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“, zwei Romane in einem und zugleich zwei Sachbücher. Über die Sache spricht Daniel Fuhrhop mit dem Autor Jan Brandt:
Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Jan Brandt
Überblick aller Gespräche des Podcasts „Wahrheit beginnt zu zweit“ in der Blogroll
Um Mietenwahnsinn und Enteignungsdebatte geht es auch im überarbeiteten dritten Kapitel von „Verbietet das Bauen!“ in der Neuauflage, für die jetzt ein Crowdfunding läuft.
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Vor fünf Jahren erschien „Verbietet das Bauen!“, doch seit zehn Jahren werden jährlich mehr Wohnungen gebaut – während der Wohnungsmangel in den Großstädten zunimmt, und beweist: Neubau löst nicht die Probleme des Wohnungsmangels. Stattdessen vernichtet Spekulation Wohnraum, und Neubau schadet dem Klima. Darum ist es Zeit für eine Neuauflage von „Verbietet das Bauen!“, für die ich Sie um Unterstützung bitte.
Die Neuauflage eines Sachbuches nach fünf Jahren ist nicht selbstverständlich, und obendrein wird das Buch um 32 Seiten erweitert: es geht um die Diskussionen zu Spekulation, Enteignung und Bodenrecht. Ein neues Kapitel schildert Wege, den Flächenverbrauch auf Null zu senken und Bauen erheblich einzuschränken. Schließlich bietet das Buch nun 100 Werkzeuge für Wohnraum und mehr Platz im Bestand und zeigt damit, dass es auch anders geht.
Bestellen Sie jetzt das Buch zu April vor oder eines von drei Spezialpaketen und sichern sich auf der Crowdfunding-Plattform einen der „Bausteine gegen das Bauen“ als Dankeschön für Ihre Unterstützung. All das ab jetzt auf www.oekom-crowd.de/projekte/verbietet-das-bauen/
Den Trailer sehen Sie auch hier – teilen Sie die Nachricht und bestellen jetzt:
Ein mächtiger Bau, doch nicht ohne Eleganz: das Gebäude der Öffentlichen Versicherung in Oldenburg, dessen Zukunft ungewiss ist. Foto: Daniel Fuhrhop.
Im Film für die die Online-Reihe Stadt/gestalten – auch hier auf dem Blog – geht es in meiner Fahrt vor allem um das Hauptgebäude der Öffentlichen Versicherung, oben im Bild zu sehen. In dem Film aber spreche ich in Minute 12:45 – 13:00 über die gegenüberliegende Straßenseite. Dort stehen zwei weitere Gebäude der Versicherung, und ich behaupte, diese würden abgerissen und die Ecke neu bebaut, weil man mehr Platz brauche. Dazu kam nun folgende Stellungnahme der Öffentlichen Versicherung: „Wir beabsichtigen nicht, die Gebäude in der Moslestraße abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. Vielmehr soll ein weiteres Gebäude die heutige Baulücke schließen und somit alte und neue Bausubstanz verbunden werden. Auch die Aussage, dass wir „mehr Platz brauchen“ ist nicht richtig, denn das Gegenteil ist der Fall. Wir benötigen insgesamt weniger Büro- und Lagerflächen und wollen daher alle Arbeitsplätze an einem Standort zusammenfassen.“ Es freut mich, wenn die alten Häuser stehenbleiben, und ich entschuldige mich dafür, einen falschen Eindruck erzeugt zu haben, auch bezüglich der insgesamt benötigten Fläche. Ich hoffe also auf eine gute Zukunft sowohl für diese beiden Gebäude als auch für das bisherige Hauptgebäude – mehr dazu im Film.
Den Auftakt einer neuen Web-Dokuserie zu Oldenburger Stadtgestalten, die die Stadt gestalten, bildet eine Folge mit Daniel Fuhrhop. Die Filme der Schwarzseher Filmproduktion laden zum Dreh in einen alten Bulli von Volkswagen ein, und dann geht die Fahrt los, wohin auch immer der Gast will. Moderiert von Katharina Guleikoff (Radio Bremen) fährt Daniel Fuhrhop zum Gebäude der Öffentlichen Versicherung, dessen Zukunft unsicher ist. In weiteren Folgen der Serie werden Oberbürgermeister Jürgen Krogmann mitfahren, dann Josefine Thielhelm, Inhaberin des Café Saltkrokan, und Jascha Rohr, Experte für Bürgerbeteiligung (IPG). Hier nun der erste Film: …DOCH ZUVOR EIN NACHTRAG MIT EINER KORREKTUR: Bevor es es im Film um das eigentliche Ziel der Fahrt geht, das Hauptgebäude der Öffentlichen Versicherung, spreche ich in Minute 12:45 – 13:00 über die gegenüberliegende Straßenseite. Dort stehen zwei weitere Gebäude der Versicherung, und ich behaupte, diese würden abgerissen und die Ecke neu bebaut, weil man mehr Platz brauche. Dazu kam nun folgende Stellungnahme der Öffentlichen Versicherung: „Wir beabsichtigen nicht, die Gebäude in der Moslestraße abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. Vielmehr soll ein weiteres Gebäude die heutige Baulücke schließen und somit alte und neue Bausubstanz verbunden werden. Auch die Aussage, dass wir „mehr Platz brauchen“ ist nicht richtig, denn das Gegenteil ist der Fall. Wir benötigen insgesamt weniger Büro- und Lagerflächen und wollen daher alle Arbeitsplätze an einem Standort zusammenfassen.“ Es freut mich, wenn die alten Häuser stehenbleiben, und ich entschuldige mich dafür, einen falschen Eindruck erzeugt zu haben, auch bezüglich der insgesamt benötigten Fläche. Ich hoffe also auf eine gute Zukunft sowohl für diese beiden Gebäude als auch für das bisherige Hauptgebäude, und um dieses geht es dann etwas ausführlicher im Film:
Einige Wochen sind seit dem letzten Blogeintrag vergangen, in denen ich etwas Neues vorbereitet habe – mehr dazu hier ab 11. Februar. Gleichzeitig sammelten sich Texte:
Die Presse erwähnte Bauverbot (Der Standard, Süddeutsche Zeitung) und Bauscham (Magazin der ÖGZ), die Links gibt es hier auf der Webseite,
als eigene Texte entstanden Leserbriefe in der Immobilien Zeitung und, thematisch außer der Reihe, in der Nord-West-Zeitung, Links auf dieser Seite.
Dazu zwei Magazine: Es lohnt ein Blick in die Dezemberausgabe politische ökologie zum Schwerpunkt „Green New Deal“ samt Interview mit mir. Schließlich entstand vom Magazin Lunapark 21 eine Extraausgabe zu „Mietexplosion vs. Daseinsvorsorge“, dabei ein Artikel von mir betitelt „Weniger bauen, mehr wohnen“. Dieser knüpft thematisch direkt an die Neuigkeiten an, die in wenigen Tagen hier öffentlich werden, mit einem Vorspiel.
War das interessant? Die Arbeit am Blog auf diesen Wegen honorieren.
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Es gibt Fridays for Future, Scientists for Future, und seit Sommer 2019 die Architects for Future. Die Mitgründerinnen Luisa Ropelato und Caroline Thaler im Gespräch mit Daniel Fuhrhop im Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“:
LINKS Zu architects for future geht es hier.
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Ein jüngerer Mensch sucht Wohnraum und hilft gern, ein älterer Mensch hat Platz und wünscht sich Gesellschaft – nach diesem Modell funktioniert „Wohnen für Hilfe“. Die neue Vermittlungsstelle „Wohnbuddy“ in Wien bringt Jung und Alt zusammen, teilweise in privaten Wohnungen, teilweise im Pensionistenheim. Darüber spricht Marlene Welzl von Wohnbuddy im Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“ mit Daniel Fuhrhop:
Download (rechte Maustaste, je nach Browser (Ziel/Link) Speichern unter): WB2 Wohnbuddy
Aus der Gründungszeit Anfang der 1990er Jahre stammt dieses handgemalte Banner mit der anfänglichen Bezeichnung des inzwischen als „Wohnen für Hilfe“ bekannten Modells. Darunter die beiden Kisten mit Dokumenten. Fotos: Daniel Fuhrhop.
Wenn man von einem „Archiv“ spricht, entsteht im Kopf vielleicht ein Bild von langen Fluren voll von Dokumenten, und hier geht es um weniger, aber doch um sehr viel: die Unterlagen aus der Gründungszeit von „Wohnen für Hilfe“ aus den 1990er Jahren habe ich sichern können. Um die Bedeutung dieser Aktion zu erklären, muss man etwas ausholen: Seit Jahren beschäftige ich mich mit verschiedenen Formen, Wohnraum besser zu nutzen. Dazu zählt seit den ersten Texten in 2013 „Wohnen für Hilfe“, wo meist junge hilfsbereite Menschen zu Älteren ziehen, die genug Platz haben; anstelle einer normalen Untermiete tritt Hilfe beim Einkaufen oder im Garten, oder man verbringt einfach etwas Zeit zusammen. Genauer beschrieben wird das zum Beispiel im „Raumwunder Nr. 29“ im Ratgeber Einfach anders wohnen. Inzwischen gibt es in Deutschland etwa 35 Vermittlungsstellen von „Wohnen für Hilfe“, oft an Hochschulwerken, bei sozialen Trägern oder Kommunen (eine Liste findet sich im Serviceteil des Ratgebers oder hier).
Als freier Autor hatte ich bereits zu verschiedenen Vermittlungsstellen Kontakt aufgenommen, manche in Zeitungstexten zitiert, oder sie waren Gäste bei Vorträgen und Buchvorstellungen von „Einfach anders wohnen“, so die Vermittlerinnen aus Erlangen und Kiel. Seit 2019 widme ich mich diesem Thema nun intensiver, durch Weiterlesen →
Artikel zum Bauverbot und den Alternativen am 7. Oktober im Hamburger Abendblatt. Wie fanden das die Leser? Siehe weiteres Bild am Ende des Blogbeitrags.
Enorme Reaktionen gab es auf die Erfindung des Begriffs #Bauscham, mit vielen Mails, Tweets, Kommentaren auf dem Blog und auf Facebook sowie mit Presseberichten. Mich hatte es ja nur gewundert, dass neben Flugscham und SUV-Scham noch nie jemand von Bauscham gesprochen hatte, wo doch das Bauen zweifellos ein großes Gewicht hat bei klimazerstörenden Treibhausgasen, und es hat mich dann überrascht, mit dem Blogtext solche Resonanz zu erzielen. Die lag meiner Einschätzung nach zum Teil daran, dass Bauscham ein moralischer Begriff ist, auf den manche emotional reagieren. Nicht zuletzt ereiferten sich viele, die generell den Klimaschutz ablehnen und Bauscham daher als neuen Höhepunkt einer Klimahysterie deuteten. Die dementsprechend teilweise nicht besonders feinfühligen Kommentare erspare ich Ihnen und Euch, und gebe auch nicht die Links zu den weit rechts stehenden Onlinemedien und Videoblogs, die sich derart empörten (man findet sie leicht) – vor allem, weil die quasi nur die Inhalte der Presseberichte von n-tv.de und anderen wiedergaben oder teilweise vorgelesen haben, um dann ein, zwei abfällige oder aufgeregte Kommentare hinzuzufügen. Es lohnt also vor allem, den Bericht von Max Borowski auf n-tv.de zu lesen.
Üble Nachrede auf Focus.de
Ablehnend sind auch die Reaktionen mancher Marktliberalen; so Weiterlesen →
Screenshot der Web-Suche nach #SUVscham und #Flugscham.
Wenn ab dem 20. September „fridays for future“ zu Aktionstagen aufruft und die Bundesregierung über Klimaschutzgesetze verhandelt, dann wird zweifellos wieder vom Fliegen geredet, von SUVs und vom Fleischessen. Das spiegelt sich in Begriffen wie Flugscham, und bei Websuchen findet man auch SUV-Scham und Kreuzfahrtscham. Bisher fehlte allerdings #Bauscham: Niemand sollte stolz darauf sein, gebaut zu haben – wegen des Klimas kann man sich dafür ebenso schämen wie für Autofahren und Fleischessen.
Zum Sündenregister des Bauens zählt:
Der Abbau von Sand für die Betonherstellung zerstört die Natur, teilweise verschwinden Strände und ganze Inseln versinken.
Um Kies für Beton zu bekommen, werden Wälder abgeholzt, wie zum Beispiel nahe bei München geplant im Planegger Holz und im Forst Kasten.
Nicht zuletzt belastet die Betonherstellung das Klima durch die energieaufwändige Zementherstellung: Sie verursacht zwei Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen und acht Prozent der globalen, sagt der WWF in seiner aktuellen Publikation „Klimaschutz in der Beton- und Zementindustrie“ (online verfügbar, pdf öffnet direkt).
Zwar kann man vermeintliche „Energiesparhäuser“ bauen, doch sollte man sich von dieser Bezeichnung nicht verwirren lassen: Energiesparhäuser sparen keine Energie, sie verbrauchen nur weniger Betriebsenergie (vor allem Heizenergie) als andere Häuser. In einer ganzheitlichen Lebenszyklusanalyse ergibt sich daraus aber, dass der größte Energieaufwand und die größte Treibhausgasemission durch das Bauen selbst entsteht, durch die Erstellung von Gebäuden. Darum gilt: Massiver Neubau ist massive Klimazerstörung!
Deswegen ist nicht nur #Bauscham angesagt, sondern Weiterlesen →
Screenshot der Links auf der Blogroll dieses Blogs.
Blog und Webseite zu betreiben ähnelt manchmal einer Sisyphosarbeit: immer wieder gibt es etwas zu aktualisieren und zu verbessern. Diesmal habe ich mich an die Blogroll gemacht, der Überblick zu Links zum Stadtwandel. Die Seite beginnt mit einer Übersicht aller Gesprächspartner im Podcast „Wahrheit beginnt zu zweit“, die leider nicht mehr übersichtlich war, weil im Laufe der Zeit so viele Gespräche stattgefunden haben. Das ist nun gestrafft und korrigiert, und bei der Gelegenheit habe ich alle Links überprüft und unaktuell gewordene rausgeworfen.
Das gilt erst recht für die Links rund um den Stadtwandel, zu einigen Online-Medien und einer Reihe von lokalen Initiativen, zu denen Weiterlesen →
Bei einer Diskussion auf dem Deutschen Nachhaltigkeitstag (Foto c Frank Fendler).
Die sechs öffentlichen Auftritte im Herbst sind wie ein Schnelldurchgang durch drei Bücher und ein Forschungsprojekt mit einem Bonustrack: Mit letzterem fängt es an, denn es ist eine ungewohnte Umgebung – das Erlanger Poetenfest, bei dem Weiterlesen →
Die ersten Bilder auf dem Instagram-Account „Stadtwandel“, der jetztb gestartet ist. Alle Fotos Daniel Fuhrhop.
Es ist eine Spielerei mit einem lockeren Bezug zu dem, was auf diesem Blog geschieht: unter dem Namen Stadtwandel habe ich jetzt auf Instagram gestartet. Die Fotos zeigen „zweimal Stadtwandel: Was mir so begegnet beim Wandeln durch die Stadt oder beim Wandel der Stadt.“
Es sind also keine Fotos als Bericht zu einem bestimmten Thema, wie sie Weiterlesen →
In Hamburg ist noch viel Platz für alteingesessene und für zugewanderte Hamburgerinnen und Hamburger, wie neue Zahlen verraten. Foto: Daniel Fuhrhop
Deutschland
Vor einem Monat habe ich in diesem Blog die vielzitierten Zahlen zum Bauüberfluss 2018 veröffentlicht, demzufolge im vorigen Jahr in Deutschland insgesamt deutlich mehr neu gebaut wurde, als wegen des Zuwachses der Bevölkerung nötig gewesen wäre: 172.000 Wohnungen zu viel nach einem Vergleich des Zuwachses der Bevölkerung mit den Baufertigstellungen; korrigiert um den Wohnungsabgang (also Abrisse) ergibt das in weiterer Näherung etwa 150.000 Wohnungen zu viel. Nun liegt zwar der Wohnungsabgang real etwas höher, wie nachträglich angemerkt, weil nicht alle Bundesländer diesen komplett erfassen, aber selbst wenn um den Faktor 3 oder gar 4 mehr abgerissen worden wäre, es entstanden auf jeden Fall rein rechnerisch zu viele Wohnungen – was zeigen soll, dass Neubau unsere Probleme nicht löst, sondern wir uns um das Wo und Wie des Wohnens kümmern sollten.
Mit dem Wie des Wohnens ist die Verringerung von Haushaltsgrößen gemeint, weshalb alle Möglichkeiten gefördert werden sollten, wie Menschen zusammenrücken und Wohnraum teilen. Das Wo des Wohnens bezieht sich auf die regionale Ungleichheit zwischen boomenden Metropolen mit Wohnungsmangel und Schrumpfungsgegenden mit Leerstand – dieser Frage widmet sich ausführlich mein Buch zur Willkommensstadt – Wo Flüchtlinge wohnen und Städte lebendig werden mit einer historischen Betrachtung von Wanderungen nach Deutschland. Zurück zur Lage heute bedeuten die Zahlen: wir haben mehr als genug Platz, wenn wir ihn richtig nutzen.
Hamburg
Im Artikel zum Bauüberfluss 2018 in Deutschland lieferte ich auch Zahlen zu Berlin, und selbst dort wurde rein rechnerisch ein bisschen zu viel gebaut (die Verteilung ist eine ganz andere und natürlich entscheidende Frage). Nun hat die Immobilien Zeitung auf neue Zahlen zu Hamburg hingewiesen, und Weiterlesen →
Noch hat sich die Forderung, das Bauen zu verbieten, nicht überall durchgesetzt. Foto: Daniel Fuhrhop.
In der Sommerpause hat sich eine Reihe von Texten und Berichten über meine Bücher und Texte angesammelt oder solche mit Erwähnungen am Rande, die auch sonst lesenswert sind. Beginnen wir mit einem eigenen Text:
Poltisches Feuilleton im Deutschlandfunk Kultur
Unter dem Titel „Wohnungsmangel: Bauboom ist die falsche Antwort“ schüttle ich althergebrachte Dogmen durch. Der Vier-Minuten-Radiobeitrag wurde am 23. Juli gesendet und lässt sich hier anhören. (Weitere Texte von mir auf meiner Webseite)
Berichte zu Bauen und Wohnen von der Schublade bis zum Stadtviertel
Für Aufsehen gesorgt hat meine Zahl vom Bauüberschuss, demzufolge 2018 etwa 150.000 Wohnungen zuviel gebaut wurden (Artikel Weiterlesen →
Eine von 56 Deutschlandkarten zur regionalen Ungleichheit (link im Text unten) zeigt den Wohnungsleerstand.
Man muss auch gönne könne, heißt es im Rheinland, darum an dieser Stelle ein Lob an Horst Seehofer: gemeinsam mit den Ministerinnen Julia Klöckner und Franziska Giffey stellte er eine Studie zu ungleichen Lebensverhältnissen in Deutschland vor, die viele gute Ideen enthält und einige konkrete Ankündigungen. Zu letzteren zählt der Plan, eine THW-Schule in Brandenburg an der Havel anzusiedeln und eine Polizeischule in Görlitz. Der Bund handelt hier vorbildlich, und ja, ein ähnliches Lob verdiente sich ebenfalls die CSU unter dem damaligen Innenminister Markus Söder im Buch Verbietet das Bauen! für den Plan, ab 2015 insgesamt mehr als fünfzig Ämter und Behörden zu verlagern (siehe Werkzeug Nr. 43 „Umzüge fördern regional“).
Es gibt viel Platz in manchen unterschätzten Gegenden: Dort stehen Wohnungen leer, wie die Karte oben zeigt – das Institut der Deutschen Wirtschaft schreibt in einer neuen Studie, es stünden inzwischen knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland leer. Wenn nun die spontane Entgegnung kommt, in solchen Gegenden gebe es nunmal keine Arbeitsplätze, dann zeigt eine weitere aktuelle Studie des IW ganz im Gegenteil, dass in den Schrumpfgegenden Menschen fehlen. Ganz so, wie es Weiterlesen →
Der Bauüberfluss 2018 beträgt rechnerisch 172.400 Wohnungen – sie wurden im letzten Jahr zuviel gebaut. Den Begriff Bauüberfluss definiere ich so: Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Einwohner Deutschlands um 227.000 auf über 83 Millionen (Statistisches Bundesamt). Da ein Haushalt im Durchschnitt von 2,0 Personen bewohnt wird, hätten für die zusätzlichen Einwohner nur 113.500 Wohnungen neu gebaut werden müssen. Tatsächlich aber gab es im letzten Jahr Baufertigstellungen von 285.900 Wohnungen (ebenfalls Statistisches Bundesamt) – den über den rechnerischen Bedarf hinaus entstandenen Neubau von weiteren 172.400 Wohnungen bezeichne ich als Bauüberfluss.
Zwar liegen die Zahlen des Wohnungsbestands für Ende 2018 noch nicht vor, bei denen auch der Abriss berücksichtigt wird. Dieser lag 2017 bei etwa 20.000 Wohnungen, so dass inklusive Ersatz abgerissener Wohnungen selbst der korrigierte Bauüberfluss im vorigen Jahr bei über 150.000 läge (Nachtrag 9. August 2019: die Zahl von 20.000 abgerissenen Wohnungen stammt zwar vom Statistischen Bundesamt, ist aber zu niedrig , denn die Abrisse („Wohnungsabgänge“) werden je nach Bundesland nicht alle erfasst. Aber selbst wenn doppelt oder sogar dreimal so viel abgerissen worden sein sollte, ändert das nichts am Bauüberschuss, nur an seiner Höhe). Entgegen vielfach verbreiteter Meldungen wurden also rechnerisch nicht zu wenig Wohnungen gebaut, sondern im Gegenteil etwa 150.000 zuviel. Diese zuviel gebauten Wohnungen sind eine ökologische und ökonomische Katastrophe: Der einmalige Energieaufwand, um neu zu bauen, liegt bei modernen Häusern oft höher als die gesamte Heizenergie, die in deren Lebenszeit von fünfzig und mehr Jahren erforderlich sein wird. Massiver Neubau bedeutet massive Klimazerstörung.
Genug gebaut in Berlin
Sogar in Berlin wurden rechnerisch 2018 genug Wohnungen gebaut, denn Weiterlesen →
und nicht zuletzt gibt es dort eine Seite zu meiner Person, zu Vorträgen und Publikationen (sozusagen ein wissenschaftskonzentriertes best-of meiner Webseite).
Wenn derzeit das Land Berlin erwägt, noch über die Mietpreisbremse hinaus sämtliche Mieten für fünf Jahre festzusetzen und keine Erhöhungen zu erlauben, verschreckt das dann nicht Investoren? Diese Frage diskutierte ich mit einer Journalistin von Radio Bremen Zwei anlässlich eines Interviews, und meine Antwort lautet: Na hoffentlich verschreckt ein Mietendeckel Investoren! Entgegen verbreitetem Irrglauben lindern Investitionen in Immobilien nicht den Wohnungsmangel in Großstädten:
Wenn Altbauten gekauft werden, dann führt das häufig zur Luxusmodernisierung, nach der dann eher weniger Menschen in den Häusern wohnen als vorher, also der Wohnungsmangel sogar steigt.
Wenn Investoren neu bauen, dann meist teuer, so dass der Mietspiegel und damit auch Altbaupreise steigen, und wir landen beim gleichen Effekt; auch dann leisten sich in teuren Neubauten ebenso wie in teuren Altbaulofts oft nur Reiche eine Zweit- und Drittwohnung.
In drei Teilen erscheinen hier auf dem Blog die neuen Inhalte der erweiterten Neuauflage des Ratgebers „Einfach anders wohnen“: Im ersten Teil gab es einen Überblick und acht neue Fotos, im zweiten Teil das neu formulierte Raumwunder Nr. 42 „Sich Mieter vermitteln lassen“.
Niemand möchte in eine kleinere Wohnung ziehen und danach mehr zahlen als vorher. Um das zu verhindern, machen einige Wohnungsgesellschaften und Kommunen gute Angebote – viele neue Beispiele nennt in der Neuauflage von „Einfach anders wohnen“ der Serviceteil (siehe unten), aber hier erst die beiden Raumwunder Nr. 43 & Nr. 44 Umziehen & Wohnungstausch: