Hauspreisbremse

In nur vier Minuten geht es um drei aktuelle Nachrichten zu Bauwut, Kreditschwemme und Gerechtigkeit – um die Zinswende für langfristige Baukredite, um eine Studie zur globalen Hauspreisentwicklung und um die Forderung nach einer Kreditsteuer.


Quellen
Katharina Knoll, Moritz Schularick, Thomas Steger: No price like home: Global house prices, 1870-2012;  Discussion Paper No. 10166. Download hier möglich.
Thomas Fricke: Bremst den Hauspreis! Süddeutsche Zeitung 12. Juni 2015
Reiner Braun: Wir brauchen eine „Billigzinsbremse“! empirica paper Nr.222 (hier direkt zum pdf)

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2 Gedanken zu „Hauspreisbremse

  1. Volker Thies

    Die Billigzinsbremse erscheint auf den ersten Blick recht pfiffig, allerdings liegen die Probleme im Detail. Von den politischen Widerständen gegen eine Einführung sehe ich mal ab, aber es gibt auch europarechtliche Probleme.

    Wenn, wie von empirica vorgeschlagen, tatsächlich nur “ alle in Deutschland Steuerpflichtige“ unterworfen wären, würde sich die Frage der Ungleichbehandlung von Unionsbürgern stellen, vergleichbar mit der geplanten Pkw-Maut.

    Darüber hinaus stellt sich die Frage nach den ökonomischen Auswirkungen, wenn institutionelle oder private Kreditnehmer, die nicht in Deutschland steuerpflichtig sind, Kredite aufnehmen: Müssten sie dann bei deutschen Instituten billigere Kredite bekommen, weil sie der Steuer nicht unterworfen sind? Auf jeden Fall müssten sie bei Kreditaufnahme im Ausland die günstigeren Zinsen bekommen. Was passiert, wenn sie mit diesem Geld in Deutschland Immobilien kaufen oder Investitionsgüter erwerben und letztere vielleicht sogar in Deutschland produktiv einsetzen? Wäre das nicht ein gewaltiger Wettbewerbsvorteil? Zugegebenermaßen bin ich makroökonomisch nicht so sattelfest, aber die potenziellen Verwerfungen zwischen inländischer, steuerbelasteter und ausländischer, steuerfreier Kreditaufnahme bei einer Investition im Inland erscheinen mir ziemlich schwerwiegend.

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    1. Bauverbot-Blog

      Diese rechtlichen Fragen wirken schwerwiegend und es wäre interessant zu wissen, was Empirica dazu sagt. Allerdings machen sich tatsächlich viele Ökonomen Gedanken zu den richtigen Reaktionen auf die Geldflut: In der aktuellen Umfrage unter über 1.000 Ökonomen, die Thomas Fricke (der ja auch im Film genannt ist) für die SZ durchführte, äußern immerhin 15 Prozent, sie hielten höhere Zinsen für angebracht, also die von Ihnen rechtlich angezweifelte Variante. Über 50 Prozent sagen, Banken sollten (auf anderen Wegen) reguliert werden, etwa indem sie höhere Rücklagen vorwiesen müssen.

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